“Private Themen” und kein FC-Bekenntnis, aber Ljubicic ist “glücklich”

Dejan Ljubicic soll mithelfen, den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga zu führen. Doch der Österreicher vermeidet ein Bekenntnis zu den Geißböcken. Eine Absprache zwischen Club und Spieler bei einem Interesse soll es aber nicht geben.

Dejan Ljubicic scheint sich aus einem tiefen Tal gekämpft zu haben. Der Österreicher erinnert im Training und in den Testspielen des 1. FC Köln wieder vermehrt an den Leistungsträger, der er in seinen ersten zwei Jahren beim FC gewesen war. Antrittsschnell, ballsicher, giftig in den Zweikämpfen und mit Zug zum Tor – das wünschen sich viele Fans wieder vom Mittelfeldspieler.

Doch wie lange wird Ljubicic noch das FC-Trikot tragen? Sein Vertrag läuft 2025 aus. Vor einem Jahr wollte er den Club schon einmal verlassen. Und jetzt, nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga? “Ich bin hier und konzentriere mich auf das Wesentliche, nämlich dass ich wieder Leistung bringe”, sagte Ljubicic nun im Trainingslager in Bad Waltersdorf dem Express. “Ich will einfach Gas geben und mich dem neuen Trainer anbieten. Das ist das Einzige, was im Moment zählt.”

Ljubicic erklärt seinen Absturz

Ein klares Bekenntnis wollte er aber nicht abgeben, definitiv über diesen Sommer hinaus in Köln zu bleiben. “Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft”, gab Ljubicic offen zu. “Ich bin mit den Verantwortlichen im Austausch und mein Vertrag beim FC läuft bis 2025 – ich bin hier und ich bin glücklich.”

Was wohl mit mehr zu tun hat als nur der Situation beim FC. Ljubicic betonte, dass ihn in den vergangenen Monaten auch und vor allem “private Themen” belastet hätten, die sich auf Leistung und sogar “auf mein Immunsystem” ausgewirkt hätten. Zur Erinnerung: Ljubicic war in der vergangenen Saison ungewohnt häufig länger krank ausgefallen. Nun aber gehe es ihm körperlich wieder gut und er zeigt sich angetan vom neuen Trainerteam.

“Das Verhältnis zu einem Trainer spielt immer eine Rolle”, sagte der mittlerweile 26-Jährige. “Ich mag den neuen Trainer und sein Team. Mit Thomas Hickersberger habe ich bereits bei Rapid Wien zusammengearbeitet. Bislang bin ich sehr angetan von ihrer Arbeit. Und der Fußball, den der Coach spielen lassen will, gefällt mir auch.”

Ljubicic sieht sich in der neuen 4-1-3-2-Formation am stärksten im rechten Mittelfeld und hofft, dort seine Stärken ausspielen zu können. Doch was ist, sollte noch in diesem Sommer ein anderer Club Interesse zeigen? “Es gibt keine Absprache”, sagte Ljubicic mit Blick auf eine mögliche Vereinbarung mit dem FC. “Jeder weiß, dass ich gute Leistungen bringen und mein Maximum für den Verein geben werde, wenn ich hier bleibe. Für mich ist es aktuell nur wichtig, dass ich wieder in den Rhythmus komme, gesund bleibe und meine Form wiederfinde.”

Wie entscheidet Keller bei einem Angebot?

Letzteres würde den Geißböcken umgehend helfen, gut in die Saison zu starten und den Grundstein zu legen, das Saisonziel Aufstieg zu erreichen. Gleichzeitig könnte eine gute Frühform Ljubicics aber auch dazu führen, dass im August noch einmal andere Clubs auf den schnellen Mittelfeldspieler aufmerksam werden könnten. Dann müsste Sportchef Christian Keller abwägen, was zu tun wäre.

Ljubicic könnte 2025 ablösefrei wechseln, nur noch jetzt wäre eine signifikante Millionenablöse zu generieren. Gleichzeitig wäre ein Aufstieg mit Ljubicic trotz eines ablösefreien Abgangs 2025 finanziell lukrativer als ein paar Millionen im Sommer 2024 und dafür einem verpassten Aufstieg ein Jahr später. Die Personalie Ljubicic ist also noch längst nicht final geklärt.