Der 1. FC Köln hätte sein Heimspiel gegen den Hamburger SV zweimal ausverkaufen können. Die neue Aufbruchsstimmung soll helfen, zu verhindern, dass es den Geißböcken wie den Hanseaten ergeht.
76 Tage sind seit dem Abstieg des 1. FC Köln vergangen. Der Kader ist weitestgehend der alte geblieben, doch der Trainer und auch die Stimmungslage rund um das Geißbockheim sind gänzlich neu. Während der Sommerpause, mit dem Amtsantritt von Gerhard Struber und den Bekenntnissen zahlreicher Spieler, ist die Zuversicht zurückgekehrt.
„Unser Blick geht nach vorne“, sagt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler vor dem Zweitliga-Auftakt gegen den HSV und glaubt, „dass die Vorfreude im Umfeld groß ist, dass eine gewisse Euphorie da ist“. Was er auch mit Zahlen belegen kann: „Wir starten an einem Freitagabend zu Hause, hätten 100.000 Tickets für dieses Spiel verkaufen können – das ist eine Hausnummer und ein toller Rahmen.“
Struber: “Dann wird der Funke überspringen”
Der FC hätte noch ein zweites RheinEnergieStadion ausverkaufen können. Die 45.000 Kölner Anhänger, die ein Ticket ergattern konnten, will Trainer Struber bei seinem Debüt vom Anpfiff weg mitnehmen. Der Österreicher verspricht Intensität, „um den Fans zu zeigen, dass wir bedingungslos und unmissverständlich alles für den Sieg in die Waagschale werfen“. Struber ist überzeugt: „Dann wird der Funke überspringen, und wir wollen ihn springen lassen.“
Entzünden soll dieser Funke nicht nur ein Strohfeuer, sondern eine bestenfalls bis zum Saisonende lodernde Flamme. „Grundsätzlich ist es extrem schwer, aus der 2. Liga aufzusteigen“, sagt Kessler, der mit dem FC als Profi dreimal in die Bundesliga zurückgekehrt ist. Man brauche „einen extrem langen Atem“, wenn das Vorhaben gelingen soll.
Kesslers Rezept: „Du musst immer wieder Phasen überstehen, wo du vermeintlich in Sicherheit bist. Da darfst du dir nicht erlauben, nachzulassen, sondern musst permanent auf dem Gas bleiben. Du darfst nicht zufrieden sein, auch nicht nach drei in Folge gewonnenen Spielen.“ Hier wendet sich der Ex-Torhüter an Struber und die Mannschaft: „Da ist das Trainerteam gefordert – aber auch die Jungs an sich, sich von innen zu reglementieren und immer wachsam zu sein.“
Für den Wiederaufstieg: Zurücklehnen verboten
Es dürfe niemals einen Grund geben, „sich in irgendeiner Phase zurückzulehnen. Wenn man das schafft, hat man in den letzten Spielen die Möglichkeit, um den Aufstieg zu spielen“, glaubt Kessler und sagt einen „extrem anstrengenden Weg“ voraus.
Gegner Hamburg nimmt diesen Weg bereits zum siebten Mal in Angriff. Solch ein Schicksal will man am Geißbockheim mit dem „schnellstmöglichen Aufstieg“ vermeiden. Der HSV sei „ein gutes Beispiel“ für die Härte der Aufgabe, allerdings „tun sich auch andere Traditionsvereine schwer“, weiß Kessler. Der FC möchte keiner dieser Clubs werden, sondern am liebsten schon in einem Jahr wieder 100.000 Ticket-Anfragen für Heimspiele gegen Bayern und Dortmund erhalten.
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