Der 1. FC Köln hat sich gegen den SV Sandhausen auch dank zweier Standardtore in die zweite Runde des DFB-Pokals gekämpft. Trotz spielerischer Überlegenheit müssen in der neuen Saison auch die ruhenden Bälle zu einer Waffe werden.
Timo Hübers war nach den 120 Minuten im Hardtwaldstadion bemüht, die positiven Aspekte der Leistung seiner Mannschaft gegen den SV Sandhausen hervorzuheben. Nachdem der FC das Spiel zwischenzeitlich aus der Hand gegeben hatte, sei es “umso schöner, dass wir das Spiel noch auf unsere Seiten ziehen konnten. Da können wir auch gerne drüber reden – und nicht immer nur über die Gegentore”, sagte der Kapitän, nachdem er sein Handspiel sowie das zweite Sandhäuser Tor kurz vor Ende der 90 Minuten analysiert hatte.
Gleichwohl wird der 1. FC Köln in den kommenden Wochen insbesondere auf jene Faktoren ein Augenmerk legen müssen, die aktuell dazu führen, dass die Kölner den Platz in regulärer Spielzeit noch in keinem Pflichtspiel als Sieger verlassen haben. Besonders im Fokus stehen dabei die mangelnde Chancenverwertung sowie die Widerstandsfähigkeit nach Rückschlägen.
Drei von sechs Toren nach Standards
Dabei befand es gegen Sandhausen nicht nur Sportchef Christian Keller “gut, dass wir uns so viele Chancen herausgespielt haben.” Auch der Kapitän sieht seine Mannschaft “aus dem Spiel heraus in den Abläufen richtig gut, sodass wir immer drei, vier Tore machen können”, wenngleich der Ertrag bisweilen noch zu wünschen übrig lässt.
Während es bei der Chancenverwertung aus dem Spiel heraus zum Saisonstart noch merklich hapert, kann sich der Bundesliga-Absteiger bislang jedoch auf eine Qualität verlassen: Nach Standardsituationen wird es für die Gegner regelmäßig gefährlich. Bereits gegen den SV Elversberg rettete Hübers nach einer Ecke das späte 2:2. Und auch gegen den SV Sandhausen erzielten die Kölner durch Julian Pauli und Mathias Olesen gleich zwei Tore nach ruhenden Bällen.
Drei der sechs Tore hat der FC damit im bisherigen Saisonverlauf nach Ecken erzielt. “Wir haben auch einen riesigen Schwerpunkt auf Standards gelegt, da haben wir eine große Wucht entwickeln können. Das ist positiv”, sagte Elversberg-Torschütze Hübers. Mit Co-Trainer Thomas Hickersberger wurden während der Vorbereitung immer wieder verschiedene Varianten einstudiert, die bereits in den Testspielen zu ersten Erfolgen geführt hatten.
Sieg “bestärkt die Idee, wie wir spielen wollen”
Bereits in der vergangenen Saison hatten die Standards eine wichtige Rolle eingenommen. Insgesamt 14-mal traf der FC nach einem ruhenden Ball – wovon jedoch fünf Tore auf Elfmeter zurückgingen. Da die Kölner im letzten Jahr überhaupt nur 28 Treffer erzielt hatten, fielen also die Hälfte der FC-Tore nach Standardsituationen. Wenn vorne nur wenig geht, hilft es also, sich zumindest auf diese Stärke verlassen zu können.
Etwas, das der FC in die neue Saison mitgenommen hat. Zwar kreieren die Kölner in der 2. Liga gegen spielerisch unterlegene Gegner deutlich mehr Torchancen aus dem Spiel heraus. Wenn es dann jedoch bei der Verwertung hapert, können und müssen die Standards erneut als Türöffner herhalten.
Ungeachtet des Zustandekommens des Pokal-Erfolges nach Verlängerung zieht Timo Hübers überwiegend Positives aus dem 3:2. “Der Sieg bestärkt uns in der Idee, wie wir Fußball spielen wollen. Wir sehen, dass wir Erfolgserlebnisse damit kreieren können.” Und sei es am Ende nach Standardsituationen.
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