Der 1. FC Köln rätselt nach dem 2:2 bei der SV Elversberg über sich selbst – muss sich “an die eigene Nase fassen”, wie Kapitän Timo Hübers sagt. Die Stimmen zum enttäuschenden Unentschieden im Saarland.
Aus Elversberg berichtet Martin Zenge
Gerhard Struber
“Unser Anspruch war, heute hierher zu kommen und drei Punkte mitzunehmen. In der ersten Halbzeit haben wir vieles in diese Richtung investiert und richtig gemacht. Wir waren kontrolliert, dominant und haben uns einige Chancen herausgespielt, die für mehr Tore hätten reichen müssen. Wir haben kaum bis gar nichts zugelassen. Dann sind wir wieder rausgekommen und waren nach dem schnellen Gegentor in einer Denkphase. Wir haben einfach das Momentum hergegeben, Elversberg ist aufgekommen. Aber wir haben den Glauben, immer dranzubleiben, nicht verloren und haben uns das Momentum zum Ende hin mit viel Einsatz und Energie zurückerkämpft. Aus meiner Sicht haben wir mehr als verdient ausgeglichen, weil wir über die gesamte Spielzeit gesehen mehr für das Spiel getan und investiert haben als der Gegner.”
Timo Hübers
“In der letzten Viertelstunde haben wir noch mal richtig Druck gemacht, haben das Herz auf dem Platz gelassen. Das mussten wir nach dem Spielverlauf auch – aber es wäre verhinderbar gewesen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Zumindest die Reaktion in den letzten Minuten hat gepasst, aber zufrieden sind wir natürlich trotzdem nicht. Wenn wir in der ersten Halbzeit den Sack mit dem 2:0 oder 3:0 schon zu machen, müssen wir hintenraus gar nicht so kämpfen. Ich glaube, das hätte den Gegner demoralisiert. So war die Tür einen Spalt breit offen und den hat Elversberg direkt nach der Pause genutzt, wo wir noch im Tiefschlaf waren.”
Denis Huseinbasic
“Ich muss sagen, dass ich enttäuscht bin. Wir haben den Gegner in der ersten Halbzeit kontrolliert, aber versäumt, ihn zu killen. Das müssen wir uns vorwerfen lassen. In der zweiten Halbzeit steht es auf einmal 2:1 für Elversberg, das müssen wir analysieren. Ich kann mir das selber nicht erklären. Wir kassieren in der ersten Minute nach der Pause direkt das 1:1 – das darf uns nicht passieren, du darfst nicht direkt das Spiel aus der Hand geben. Wir müssen kaltschnäuziger sein.”
Elversberg-Trainer Horst Steffen
“Nach den ersten zehn Minuten waren wir sehr ungenau in unseren Aktionen und hatten einen Gegner, der uns Probleme bereitet und sich Möglichkeiten erspielt hat. In der Halbzeit haben wir gesagt: Okay, 0:1 ist ein gutes Ergebnis für uns. Ein bisschen lauter wurde es dennoch, weil das nicht das war, was wir spielen können. In der zweiten Halbzeit sah das anders aus, vor allem die ersten 20 bis 25 Minuten. Die Mannschaft hatte dann ein Tempo, das mir gefallen hat, und wir haben uns belohnt. Es war aber auch klar, dass der FC wiederkommen würde. In der Schlussphase hatten wir zu wenig Entlastung, zu wenig Angriffe. Dementsprechend mussten wir Druck aushalten. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir 2:1 gewinnen können. Das ist uns nicht gelungen, aber wir sind glücklich mit dem Punkt gegen einen starken FC.”
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