Patrik Kristal wechselt im Winter aus Estland zum 1. FC Köln. Aktuell sammelt das neue Talent der Geißböcke erste Erfahrungen im Europapokal. Sportchef Christian Keller erklärt, wie es zum Transfer kam.
Patrik Kristals Hoffnungen, bereits in dieser Saison in einem Bundesliga-Stadion auflaufen zu dürfen, haben am Mittwochabend einen herben Dämpfer erfahren. In der dritten Qualifikationsrunde der Conference League unterlagen der Winter-Zugang des 1. FC Köln und sein estnischer Club Paide Linnameeskond deutlich mit 1:6 beim schwedischen Vertreter BK Häcken.
Der Gewinner dieses Duells trifft in den Playoffs auf den deutschen Conference-League-Teilnehmer Heidenheim. Doch im Rückspiel am kommenden Dienstag müsste in der 50.000-Einwohner-Stadt Pärnu im Südwesten Estlands schon ein Wunder her, wenn sich Kristal und Paide noch durchsetzen wollen.
So landete Kristal beim 1. FC Köln
Deutlich wahrscheinlicher ist, dass der erst 16-Jährige sein erstes Pflichtspiel auf deutschem Boden für den 1. FC Köln bestreiten wird. Im Juli hatten die Geißböcke Kristals Verpflichtung bekannt gegeben. Da die Saison in Estland bereits im Dezember endet, wird das Mittelfeld-Talent die Spielzeit dort beenden und zum 1. Januar 2025 – nach Ablauf der Transfersperre – zum FC wechseln.
Im Zuge der Verpflichtung beschrieb NLZ-Chef Lukas Berg den künftigen Kölner als “eines der interessantesten Talente Estlands”. Kristal sei “ein kreativer und dynamischer Spieler, der im offensiven Mittelfeld zu Hause ist”. Im Juni wurde er erstmals für die A-Nationalmannschaft seines Landes nominiert, kam allerdings noch nicht zum Einsatz.
Bei seinem Noch-Club Paide Linnameeskond, dem aktuellen Tabellenvierten in Estlands erster Liga, ist Kristal mit 16 Jahren bereits Stammspieler. In den bisherigen fünf Qualifikationspartien der Conference League war er an vier Treffern beteiligt (ein Tor, drei Vorlagen).
Kristal zunächst für die U21 eingeplant
Aufmerksam geworden ist der FC auf Kristal durch “den Hinweis eines Scouts, der nicht für uns arbeitet”, verrät Geschäftsführer Christian Keller. Nach diesem Tipp streckten die Kölner ihre Fühler aus. “Dann sind wir hochgefahren und haben ihn uns ein paarmal angeschaut. Wir haben ihn und seine Eltern angesprochen, weil wir ihn sehr interessant finden“, erklärt Keller das anschließende Vorgehen, das erfolgreich war.
Wie plant der FC mit Kristal? „Er ist mit 16 Jahren noch sehr jung und entsprechend zunächst für die U21 vorgesehen”, blickt der FC-Sportchef voraus. “Normalerweise”, ergänzt Keller, “wäre er jetzt im ersten Jahr der A-Junioren. Wir müssen schauen, wie er sich bis zum Winter entwickelt.“ Kristals Erfahrungen auf internationalem Terrain werden diesem Prozess gewiss nicht schaden.
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