Die U21 des 1. FC Köln ist endgültig in der Spitzengruppe der Regionalliga West angekommen. Nach dem 4:0-Sturmlauf gegen Schalkes U23 gibt es nur noch ein Team mit mehr Zählern. Der Trainer wiegelt jedoch ab und freut sich stattdessen über den Auftritt seines Teams.
Trainer Evangelos Sbonias neigt, wie schon in der Hinrunde der vergangenen Saison, nicht zu überbordender Euphorie. Angesprochen darauf, dass seine Mannschaft nun endgültig als Spitzenteam der Regionalliga West bezeichnet werden darf und muss, entgegnete der Coach nüchtern: „Viel wichtiger ist mir, wie das Spiel heute gelaufen ist. Ich bin einer, der sehr viel kritisiert und sehr viel den Finger in die Wunde legt, das kann auch anstrengend sein, das weiß ich“, schmunzelte Sbonias.
Der Trainer lobte aber zugleich: „Das war von der ersten bis zur 90. Minute eine sehr reife und sehr dominante Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit. Es waren genügend Torchancen für vier Tore und wenn wir ein bisschen konsequenter sind, dann kann auch das eine oder andere dazukommen.“
Sbonias überrascht mit Aufstellung
Dabei kam sein Team auch mit den hochsommerlichen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke offensichtlich besser zurecht: „Wir hatten unter der Woche im Training schon solche Temperaturen. Ich habe gesagt, wer diese Bedingungen besser annimmt und schnell die Intensität in das Spiel bekommt, der hat gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Das haben wir in den ersten 15 bis 20 Minuten geschafft mit einer hohen Intensität und gutem Positionsspiel. Wir waren gut gegen den Ball, hatten ein gutes Gegenpressing, viele Torchancen. Das war richtig gut.“
Dabei überraschte Sbonias durchaus mit seiner Aufstellung. Denn statt Jakob Krautkrämer ersetzte Georg Strauch den verletzten Meiko Sponsel als Rechtsverteidiger. „Der eine oder andere Junge braucht ein bisschen länger, um bei so einem Spiel bereit zu sein“, begründete der Trainer seine Personalentscheidung, „Georg hat die Position schon gespielt und auch stabil gespielt.“
Für die Außen seiner Abwehrkette wählte Sbonias damit keine Experten ihres Fachs, denn links verteidigte Meiko Wäschenbach wie schon in der Woche zuvor in Wiedenbrück. Der 20-Jährige ist eigentlich im Mittelfeld-Zentrum beheimatet: „Wir haben heute eigentlich mit zwei Sechsern auf den Außenverteidigerpositionen gespielt. Aber man hat bei beiden gesehen, wie sie die Seiten zugemacht haben, auch gegen diese Hochgeschwindigkeitsspieler, wie sicher wir im Passspiel waren, da ist die Rechnung dann schon auch aufgegangen.“
Revanche für Smajic, Debakel für Toure
Innenverteidiger Rijad Smajic strahlte nach dem Abpfiff ebenfalls mit der Sonne um die Wette. „Wir hatten mit Schalke noch eine Rechnung offen und ich auch.“ Mit dem 4:0-Kantersieg kann der 20-Jährige endlich das 0:5-Debakel aus dem Dezember 2022 vergessen, als Smajic nach einer desaströsen ersten Hälfte des FC zur Pause ausgewechselt wurde.
Für Tidiane Toure endete die erste Rückkehr nach Köln hingegen in einem Desaster. Der 19-Jährige, der im Sommer vom FC in die Knappenschmiede wechselte, war komplett abgemeldet und konnte seinen Worten damit keine Taten folgen lassen. Kurz nachdem Schalke in der 2. Liga mit 1:3 gegen den 1. FC Köln verloren hatte, zog auch Toure mit der U23 den Kürzeren. Dabei hatte der Außenverteidiger kürzlich noch in einem Interview großspurig verkündet: „Schalke ist fußballerisch besser als Köln.“ Der Beweis dafür blieb aber zumindest am Wochenende gleich doppelt aus.
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