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Er hatte schon unterschrieben! Wie Daum Helmer zum FC holen wollte

Thomas Helmer in der Saison 1989/90 im Trikot des BVB gegen den 1. FC Köln. (Foto: IMAGO / Norbert Schmidt)
Thomas Helmer in der Saison 1989/90 im Trikot des BVB gegen den 1. FC Köln. (Foto: IMAGO / Norbert Schmidt)

Christoph Daum wollte Thomas Helmer einst zum 1. FC Köln holen. Der Verteidiger hatte sogar schon bei den Geißböcken unterschrieben – und musste sich dann eine Ausrede einfallen lassen, weil Borussia Dortmund ihn nicht gehen ließ.

Er nannte sie seine “schwerste” Moderation, womöglich war es seine wichtigste: Thomas Helmer führte am Donnerstag im RheinEnergieStadion durch den Nachmittag, als die Fußball-Welt von Christoph Daum Abschied nahm. Helmer war gebeten worden, selbst einige Worte zu sagen und zwischen den einzelnen Redebeiträgen verbindende Worte zu finden.

Der 59-Jährige hatte Daum selbst Jahrzehnte lang gekannt. Auch, wie er während seiner einführenden Rede erklärte, weil der verstorbene Trainer ihn selbst einst hatte verpflichten wollen. Und zwar für den 1. FC Köln. Ende der 1980er Jahre, als Helmer noch bei Borussia Dortmund gespielt hatte.

Der Transfer war eigentlich perfekt

Daum hatte 1986 den FC als 32-Jähriger übernommen, war aus der zweiten Mannschaft zum Bundesliga-Trainer aufgestiegen und sollte in Köln neue Maßstäbe setzen. “Christoph wollte mich damals zum 1. FC Köln holen, und sein ganzes Wesen hat mich damals begeistert”, erzählte Helmer am Donnerstag.

Und tatsächlich: Der Transfer war praktisch eingetütet. “Er schaffte es wirklich, mich schon zur Unterschrift zu bewegen und die sportmedizinische Untersuchung zu absolvieren.” Der Vertrag war ausgehandelt, Helmer setzte seine Unterschrift unter das Arbeitspapier, brachte mit dem FC alles unter Dach und Fach – und reiste dann nach Dortmund, um den BVB davon in Kenntnis zu setzen.

Ausgerechnet Meier verhindert Transfer

Das Problem: Helmer hatte noch einen gültigen Vertrag in Dortmund, Köln und der BVB hätten sich auf eine Ablösesumme einigen müssen. Doch laut Helmer machte ausgerechnet der Mann dem Transfer ein Ende, der Daum einst beim FC zum Cheftrainer befördert hatte. “Michael Meier wollte mich beim BVB nicht gehen lassen”, sagte Helmer.

Meier hatte bis 1987 beim FC als Manager gearbeitet, war dann im Herbst 1989 zu Borussia Dortmund gewechselt. Die Gespräche zwischen Daum und Helmer müssen demnach entweder im Januar 1990 oder in der Rückrunde der Saison 1989/90 stattgefunden haben, ehe Daum im Sommer 1990 von FC-Präsident Dietmar Artzinger-Bolten entlassen wurde.

Helmer und Daum als Beginn einer Abwärtsspirale

Meier verhinderte also den Transfer – und Helmer musste das Problem des bereits unterschriebenen Arbeitsvertrags lösen. “Damals sagte ich dann mit der albernen Begründung ab, dass meiner damaligen Frau der Weg von Dortmund nach Köln zu weit wäre.” Daum akzeptierte –und so blieb Helmer in Dortmund, statt zum damaligen Vizemeister zu wechseln. Zwei Jahre später verließ er den BVB doch und wechselte zum FC Bayern München.

Thomas Helmer zum 1. FC Köln – der damals 25-Jährige wäre ein weiterer Top-Transfer für die Geißböcke gewesen. Illgner, Steiner, Häßler, Littbarski, Götz, Sturm, die Kölner Mannschaft war von Stars gespickt gewesen. Dazu Daum auf der Bank. Vize-Meister, UEFA-Cup-Halbfinalist, wenig stand dem FC im Wege. Außer der Club sich selbst. Helmer kam nicht, Daum wurde entlassen. Es sollte der Anfang einer langen Abwärtsspirale werden.

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