In der 18. Minute zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Magdeburg hätte Tim Lemperle die Geißböcke in Führung bringen müssen. Doch was zunächst aussah wie der Fehlschuss des Jahres, war Sinnbild für das FC-Pech des Abends.
Sehrou Guirassy gegen Werder Bremen. Sargis Adamyan gegen Hertha BSC. Tim Lemperle gegen Magdeburg? Nein, so einfach war es am Samstagabend wahrlich nicht, als der Stürmer des 1. FC Köln den Ball aus drei Metern nicht ins leere Tor unterbringen konnte. Guirassy und Adamyan hatten die Kugel jeweils ohne Gegenspieler freistehend aus wenigen Metern über das leere Tor befördert. Aber Lemperle?
Natürlich hätte es das 1:0 für den FC sein müssen. Leart Pacarada hatte den Ball auf der linken Seite an der Strafraumkante mit einem beherzten Zweikampf gewonnen und sofort flach ins Zentrum gepasst. Magdeburg-Keeper Reimann war schon geschlagen, der Pass war an ihm vorbei gegangen. Am ersten Pfosten hatte er keine Chance mehr einzugreifen. Denn hinter ihm kam Lemperle eingelaufen.
El Hankouri klärt wie Süle gegen Mbappé
Es schien nur noch Formsache zu sein: Fuß hinhalten, den Ball ins Tor drücken, zum Jubel abdrehen, den FC verdient nach 18 Minuten in Führung bringen. Doch was dann passierte, ließ Lemperle, den gesamten FC und seine Fans verzweifeln. Lemperle traf den Ball genau so, wie man ihn hätte treffen müssen. Der Ball wäre flach mittig ins Tor gegangen. Doch von hinten kam Mohammed El Hankouri angeflogen.
Mit einer verzweifelten Grätsche sprang der Linksverteidiger von schräg hinten noch in die Schussbahn und lenkte den Ball noch ab. Die Kugel ging nicht ins Tor, sondern trudelte in Richtung Pfosten, klatschte gegen Alu und von dort nicht ins Tor, sondern parallel zur Torlinie auf die andere Seite, wo ihn schließlich ein anderer Magdeburger klären konnte. Lemperle konnte es nicht fassen. Das sichere 1:0 war ihm verwehrt worden wegen einer spektakulären Grätsche, die an Niklas Süle gegen Kilian Mbappé erinnerte.
Doppelt bitter für den FC: Am Ende ging das Spiel mit 1:2 verloren und die Geißböcke mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, aus ihren zahlreichen Top-Chancen nur einen Treffer gemacht zu haben. Damion Downs’ Tor kurz nach dem Seitenwechsel reichte nicht zum Sieg. Im Gegenteil: Schließlich schenkte der FC das Spiel komplett ab und verlor trotz 33 zu 11 Torschüssen eine Partie, die bereits nach 18 Minuten einen anderen Verlauf hätte nehmen können.
“Es ist ein bisschen skurril, weil wir das Spiel speziell in der ersten Halbzeit schon hätten auf unsere Seite bringen müssen”, sagte Gerhard Struber nach der Partie. Der FC-Trainer machte Lemperle keinen Vorwurf. “Die Spieler jetzt als Trainer verärgert anzusprechen, wäre nicht sinnvoll. Meine Aufgabe ist, die Jungs nach dieser schmerzlichen Pille wieder rauszuholen.” Insbesondere Lemperle, der auch weitere gute Chancen ungenutzt ließ und seinen dritten Saisontreffer letztlich verpasste.
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