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Nach 3:0-Führung: FC leistet sich einen Acht-Tore-Wahnsinn

Luca Waldschmidt erzielte das 1:0 gegen Karlsruhe. (Foto: Bucco)
Luca Waldschmidt erzielte das 1:0 gegen Karlsruhe. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat trotz einer frühen 3:0-Führung gegen den Karlsruher SC nicht gewonnen. Die Geißböcke verspielten auch ein 4:2 zur Pause und mussten am Ende mit einem 4:4 (4:2) unzufrieden sein. Am Ende gab es sogar Pfiffe der Fans.

Aus Müngersdorf berichten Martin Zenge und Marc L. Merten

Die Partie begann mit zehn Minuten Verzögerung, da die Spieler des KSC auf dem Weg ins RheinEnergieStadion im Stau festgehangen hatten. Doch was dann geschah, ließ alle Zuschauer das Warten vergessen. Die Partie wurde zu einem Schlagabtausch mit offenem Visier und tollen Toren. Das Problem: Am Ende stand einmal mehr kein Sieg für die Geißböcke.

Benotet die FC-Spieler!

Tore

3. Minute: Der FC begann mit einem echten Knallstart! Die Geißböcke gewannen bei einem Karlsruher Einwurf vorne links den Ball durch Pacarada. Dieser spielte sofort auf Waldschmidt und dieser zog mit etwas Glück, aber auch großem Willen in den Strafraum. Aus spitzem Winkel machte es der Ex-Nationalspieler einfach selbst und jagte die Kugel mit dem starken linken Fuß per Gewaltschuss über KSC-Keeper Weiß hinweg zum frühen 1:0 unter die Latte.

7. Minute: Der Wahnsinn ging umgehend weiter. Pauli spielte von hinten auf Pacarada – und der spielte einen bärenstarken Ball über alle Köpfe hinweg hinter die Karlsruher Viererkette. Dort lief Downs ein, nahm den Ball mit einem Kontakt perfekt mit und schloss sofort mit links ebenso perfekt flach ab – durch die Beine von Weiß zum 2:0 ins Netz.

15. Minute: Dieses Spiel hatte alles. Der FC führte zwar 2:0, doch der KSC rannte sofort an und hatte zwei Großchancen, die erst Urbig und dann Hübers klärten. Doch schon im nächsten Gegenzug war der FC wieder zur Stelle – und wie! Downs leitete das Tor im Zentrum ein, Maina trieb den Ball nach vorne. Pacaradas erste Flanke fand keinen Abnehmer. Doch dann legte der Linksverteidiger zurück auf Downs – und dieser schlenzte sehenswert aus 17 Metern mit rechts ins lange Eck. Ein Traumtor zum 3:0 – und Müngersdorf stand Kopf.

19. Minute: Der KSC gab aber nicht auf. Im Gegenteil. Die Karlsruher spielten weiter nach vorne und wurden schnell belohnt. Jung fand sich rechts vorne ganz alleine wieder und flankte ins Zentrum. Hübers köpfte unglücklich zentral vor das Tor zum Elfmeterpunkt, wo Wanitzek den Ball direkt nahm und die Kugel zum 3:1 in die Maschen jagte.

27. Minute: Wer glaubte, das Spiel sei bereits gelaufen, sah sich getäuscht. Der KSC ist nicht umsonst die beste Zweitliga-Mannschaft des Kalenderjahres. Wieder griffen die Gäste über rechts an, und wieder kam die Flanke von Jung. Diesmal verpassten Freund und Feind am Elfmeterpunkt, doch wieder stand hinten Wanitzek frei, der wieder mit rechts abschloss. Diesmal aber mit viel Gefühl als Schlenzer ins lange Eck. Urbig war erneut chancenlos. Es stand nur noch 3:2 für den FC.

45. Minute: Das Spiel wogte hin und her – und der FC legte noch einmal nach. Nach einem langen Ball von Urbig griff der FC über links an. Und wieder, zum vierten Mal (!) in diesem Spiel, bereitete Pacarada das Tor vor. Seine abgefälschte Flanke ins Zentrum kam flach bei Lemperle an, der einlaufende Angreifer musste im Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten. Das 4:2 zur Pause nach fast schon unglaublichen 45 Minuten.

52. Minute: Nach der Pause ging es genauso weiter wie vor dem Seitenwechsel – zum Leidwesen der Geißböcke. Nach 51 Minuten ärgerte sich der FC zurecht, dass der KSC einen Eckball bekam. Pauli hätte nach hohem Bein einen Freistoß bekommen müssen. Stattdessen bekam Karlsruhe eine Ecke, aus der eine zweite resultierte. Und die führte zum Anschlusstor. Die Hereingabe landete direkt hinter Pacarada und vor Martel am ersten Pfosten. Dort lief der kleine Jensen (1,75m) ein und köpfte über Urbig hinweg zum 4:3.

55. Minute: Was der FC in den folgenden Minuten verteidigte, hatte mit Profifußball wenig zu tun. Der KSC drückte, und die nächste Ecke führte zum Ausgleich. Der FC warf sich im Zentrum noch in den Schuss. Doch dann kam der geklärte Ball wieder zu Wanitzek. Und dieser schlenzte den Ball aus 16 Metern direkt aufs Tor – und an Urbig vorbei zum 4:4 ins Netz. So viel Verkehr, wie vor Urbig war, konnte dieser nicht mehr rechtzeitig reagieren.

Fazit

Dieses Spiel hätte der 1. FC Köln niemals nicht gewinnen dürfen. Wer zuhause 3:0 führt, muss als Sieger vom Feld gehen. Gerhard Struber wird nun Fragen zu seiner Defensive beantworten müssen. Denn phasenweise hatte die Abwehrleistung nichts mit Profifußball zu tun. Offensiv platzte zwar der Knoten, doch dass der FC dieses Spiel nicht gewann, könnte noch teuer werden. Mit dem Schlusspfiff machten zahlreiche Fans mit Pfiffen deutlich, was sie vom Ergebnis hielten. Wie schon gegen Düsseldorf fühlte sich das Unentschieden wie eine Niederlage an.

Personal

So spielte der FC: Urbig – Thielmann (56. Carstensen), Hübers, Pauli, Pacarada – Martel, Huseinbasic – Lemperle (75. Potocnik), Maina – Waldschmidt (75. Tigges), Downs (63. Obuz)

Zur Aufstellung: Ljubicic fiel kurzfristig aus, der FC bestätigte vor dem Anpfiff die gestern bekannt gewordene Mandel-OP (der GEISSBLOG berichtete). So stellte Struber wieder die Startelf auf, die in Düsseldorf eigentlich überzeugt hatte. Überraschend stand Florian Kainz nach seiner langen Verletzung erstmals wieder im Kader. Dafür saß Sargis Adamyan nur auf der Tribüne.

So lief das Spiel

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