Der 1. FC Köln hat in der fünften Minute der Nachspielzeit den Derbysieg bei Fortuna Düsseldorf aus den Händen gegeben. Die Geißböcke vergaben einmal mehr zahlreiche Chancen zum Sieg, am Ende stand ein enttäuschendes 2:2 (1:1).
Aus Düsseldorf berichten Martin Zenge und Marc L. Merten
Am Ende jubelten die Düsseldorfer, als hätten sie das Derby gegen den 1. FC Köln gewonnen. Und tatsächlich fühlte sich das 2:2 des FC bei der Fortuna wie eine Niederlage für die Geißböcke an. Zu viele Chancen hatte die Mannschaft von Gerhard Struber vergeben, um dann in der Schlusssekunde mit einer abgerutschten Flanke bestraft zu werden.
Tore
21. Minute: Nachdem die Fortuna in den Anfangsminuten mehr vom Spiel hatte, übernahm der FC nach zehn Minuten die Initiative. Zunächst scheiterte Waldschmidt mit einem Schuss an Kastenmeister (10.). Und auch Lemperle bekam den Ball nicht im Düsseldorfer Keeper vorbei (20.). Doch diese zweite Chance führte zur FC-Führung. Denn bei der nachfolgenden Ecke brachte Maina die Kugel im zweiten Versuch gefährlich in den Strafraum. Über Umwege gelangte der Ball zu Eric Martel, und dieser köpfte gefühlvoll über einen Gegenspieler hinweg zum 1:0 ins Netz.
26. Minute: Die FC-Führung hielt allerdings nicht lange. Der FC bekam einen Angriff über die rechte Abwehrseite nicht in den Griff. Thielmann ließ sich zu leicht ausspielen, sodass er die Flanke ins Zentrum nicht verhindern konnte. Dort konnte Pauli zwar noch gegen Kownacki stören, doch am langen Pfosten kam Iyoha eingelaufen und schoss flach zum 1:1 ein.
61. Minute: Die zweite Hälfte begann mit einer Großchance für Waldschmidt, die dieser kläglich vergab (47.). Überhaupt spielte der FC weiter stark nach vorne, vergab aber mit Downs (56./57.) und Huseinbasic (60.) weitere Hochkaräter. Dann aber brillierte der FC von hinten raus über rechts: Pauli, Huseinbasic und Lemperle kombinierten sich zu Maina durch. Dieser lief allen auf und davon, zog in die Mitte und schloss überlegt per Schlenzer ins lange Eck zum 2:1 ab.
90.+5. Minute: Der FC wurde wieder einmal für seinen Chancenwucher bestraft. Die Geißböcke hatten noch mehrere Großchancen durch, unter anderem durch Waldschmidt und Lemperle (67.). In der Nachspielzeit warf Fortuna dann alles nach vorne und wurde belohnt. Erst ein Lattentreffer, dann aber ein absolutes Glückstor. Jona Niemiec wollte eigentlich flanken, doch das Ding rutschte ihm über den Spann – und flog unhaltbar für Urbig in den Winkel neben dem Pfosten. Eine für den FC unglaubliche Wende nur Sekunden vor dem Abpfiff. Das 2:2 und damit der Endstand.
Fazit
Der 1. FC Köln hat erneut eine starke Leistung in der 2. Bundesliga abgeliefert. Die Geißböcke waren der Fortuna spielerisch überlegen, hatten erneut Chancen für weit mehr als nur zwei Tore. Doch am Ende stand erneut kein Sieg, sondern ein Punkt, der sich wie eine Pleite anfühlte. Der Schock nur Sekunden vor dem Abpfiff machte das Dilemma der bisherigen FC-Saison deutlich: Während vorne die Effizienz fehlt, nutzt der Gegner fast jede sich bietende Chance. Ein Sieg hätte die Geißböcke nach vorne katapultiert. Das Remis war dennoch ein weiterer Beweis dafür, dass der FC zur Spitzengruppe der Liga gehören kann.
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Personal
So spielte der FC: Urbig – Thielmann, Hübers, Pauli, Pacarada (90.+3. Heintz) – Martel, Huseinbasic – Lemperle (84. Olesen), Maina – Waldschmidt, Downs (62. Tigges)
Zur Aufstellung: Gerhard Struber musste auf Dejan Ljubicic verzichten, während Linton Maina rechtzeitig fit wurde. Wie erwartet, brachte der Österreicher für seinen angeschlagenen Landsmann den ebenfalls offensiven Luca Waldschmidt. Doch der Ex-Nationalspieler übernahm nicht als Rechtsaußen, sondern ging für Tim Lemperle in die Doppelspitze. Der schnellere Lemperle rückte dafür auf die Ljubicic-Position nach rechts.
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