Kann die U21 des 1. FC Köln ihren Höhenflug auch beim Angstgegner fortsetzen? Die FC-Reserve ist am Samstag (14 Uhr) beim SV Rödinghausen zu Gast. In Ostwestfalen gelang seit fast genau einem Jahrzehnt kein Auswärtssieg mehr.
Der 18. Oktober 2014 liegt nicht nur eine gefühlte Ewigkeit zurück. Der SV Rödinghausen war erst wenige Monate zuvor aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga aufgestiegen. An jenem Oktober-Tag kreuzten sich die Wege des 1. FC Köln und des SV Rödinghausen zum ersten Mal – und die Kölner gewannen durch einen Treffer von Vojno Jesic mit 1:0 in Ostwestfalen.
Damals noch im FC-Kader – neben dem Urgestein und heutigen Teammanager des Zweitliga-Teams Marius Laux: Yannick Gerhardt. Trainer der U21 war seinerzeit Stephan Engels. Allein daran lässt sich ablesen, wie lange dieser Tag bereits her ist. Bemerkenswert ist dies deswegen, weil es der bis heute einzige Kölner Auswärtssieg in Rödinghausen war. In den acht Versuchen seither gab es keinen weiteren Dreier mehr für den FC, dafür mit 0:5, 1:4 und 0:6 zwischenzeitlich böse Klatschen.
Wie reagiert die Mannschaft auf das Lob?
Angesprochen auf diese Horror-Bilanz schmunzelt der heutige U21-Trainer Evangelos Sbonias: „Wir werden uns anstrengen, das zu ändern.“ Zugleich unterstreicht der Coach: „Wir fahren optimistisch dort hin.“ Zuletzt fuhr seine Mannschaft in Wiedenbrück den ersten Sieg seit sechs Jahren ein, nun soll die nächste schwarze Serie reißen.
Die Partie in Rödinghausen ist dabei auch eine Nagelprobe für die Junggeißböcke, wie nachhaltig der aktuelle Höhenflug ist. Zuletzt brillierte das Team beim 4:0 gegen Schalkes U23 vor der Länderspielpause. Sbonias sang im Anschluss eine Lobeshymne auf seine Mannschaft. „Ich bin gespannt, wie die Jungs mit Lob umgehen können“, hofft Sbonias lachend darauf, dass seine Schützlinge in Rödinghausen direkt die nächste starke Vorstellung zeigen.
Sponsel fehlt weiterhin
Dabei muss der Trainer jedoch weiterhin auf Meiko Sponsel verzichten, der nach wie vor von Schmerzen in der Fußsohle geplagt wird. Der Rechtsverteidiger fällt damit am Samstag ein zweites Mal aus. Vermutlich wird Georg Strauch daher wieder seine Position übernehmen – obwohl mit Jakob Krautkrämer ein Eigengewächs auf Einsatzzeiten drängt. Der 19-Jährige dürfte sich zuletzt beim 3:2-Testspiel-Erfolg gegen die SpVg. Porz in der Startelf zeigen. „Jakob ist einen Schritt weiter als zuletzt“, konstatiert Sbonias, „Georg hat es gegen Schalke aber sehr gut gemacht.“
Gegen Porz feierte Jonas Nickisch ebenfalls sein Comeback zwischen den Pfosten nach seinen langanhaltenden Schulterproblemen. Nach 45 Minuten machte Nickisch jedoch Platz für Tobias Trautner. Die Startelf in Rödinghausen käme für Nickisch noch „einen Tick zu früh“, wie Sbonias verrät. Zugleich unterstreicht der Trainer jedoch auch: „Es gibt keinen akuten Handlungsbedarf. Sandro hat seine Chance genutzt.“
Blazic feiert Debüt unter Miso Brecko
Jener Sandro, Alessandro Blazic, stand bisher sechs Mal in der Regionalliga im Kölner Tor und überzeugte dabei. Der Lohn war die Premiere nach dem Verbandswechsel vom DFB in der slowenischen U19-Nationalelf unter dem Trainer Miso Brecko: Beim 1:1 gegen Irland stand Blazic am Dienstag 90 Minuten zwischen den Pfosten.
Sein Teamkollege Jonas Nickisch dürfte sich derweil nur ungerne an das letzte Aufeinandertreffen mit dem kommenden Gegner erinnern: Bei der 0:3-Heimniederlage im März im Franz-Kremer-Stadion sah der Keeper bei den ersten beiden Gegentreffern sehr unglücklich aus. Vielleicht gelingt Blazic es nun, in Ostwestfalen über sich hinauszuwachsen.
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