Enttäuschte Gesichter beim 1. FC Köln – trotz des ersten Punktgewinns der Saison: Die Bundesliga-Frauen hätten sich gegen die SGS Essen eigentlich mit einem Heimsieg belohnen müssen. Trainer Daniel Weber sieht sein Team jedoch auf einem guten Weg.
Es fehlten nur noch wenige Minuten, dann hätten die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln nach zuvor zwei Niederlagen endlich ein Erfolgserlebnis feiern können. Doch der späte Ausgleich der SGS Essen durch einen unnötigen Elfmeter kostete letztlich zwei fast schon sicher geglaubte – und verdiente – Punkte.
Bitter: Es war das zweite Gegentor, an dem die junge Torhüterin Paula Hoppe maßgeblich beteiligt war. Beim zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich Essens patzte die 18-Jährige bereits, ließ den haltbaren Ball durchrutschen. Und dem Elfmeter zum 2:2 ging Hoppes viel zu ungestümes Einsteigen gegen ihre Gegenspielerin voraus, nachdem die Keeperin mit einem Fehlpass die Bredouille überhaupt erst einleitete.
Rückendeckung für Hoppe
Zur Wahrheit gehört aber auch: Hoppe hielt den FC gleich zweimal mit starken Paraden im Spiel. Trainer Daniel Weber, einst selbst als Torwart beim 1. FC Köln aktiv, stellte sich nach der Partie vor seine Keeperin: „Einer jungen Torhüterin mache ich da keinen großen Vorwurf. Sie ist eine 18-jährige Torhüterin, die so ein Potenzial hat und hält auch zweimal überragend im Spiel. Wenn es schwankt, müssen wir es auffangen können. Sie ist so stark, sie wird die Fehler nicht zweimal machen und deswegen stehen wir voll dahinter und bauen das Mädel wieder auf.“
Auch Kapitänin Celina Degen stützte die Kölner Torfrau: „Ich bin gleich nach dem Spiel zu ihr gegangen: Sie hat auch einige gute Chancen gehalten. Wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team. Sie ist noch so jung, sie wird das wegstecken und beim nächsten Spiel daraus lernen.“
Für Degen war es ein spezielles Spiel, führte sie das Team doch erstmals als Kapitänin ins Franz-Kremer-Stadion: „Ich freue mich immer, zu Hause zu spielen. Aber als Erste einzulaufen, noch mal eine Ansprache zu machen und die Mannschaft einzuheizen, das war etwas Besonderes. Natürlich wäre es mit drei Punkten noch mal schöner gewesen. Aber wir haben noch viel vor in der Saison.“
Weber: “Das darf nicht passieren”
Trainer Weber ärgerte sich nach der Partie ein wenig über das Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft nach der Pause: „Hinten haben wir in der letzten Konsequenz in der zweiten Halbzeit nicht gut verteidigt, nicht klar genug gespielt. Da waren viele Situationen, die wir viel klarer klären müssen. Den Elfmeter muss man klar hinten rausspielen. Wir müssen defensiv noch besser stehen und arbeiten. In Leipzig zwei Gegentore, heute zwei Gegentore – das darf nicht passieren.“
Dennoch sieht der Coach sein Team auf dem richtigen Weg: „Wir können noch mehr, da bin ich mir sicher. Die Mentalität der Mannschaft ist sehr gut, um diese Lösungen auch zu finden auf Strecke und dann die Ergebnisse auch einzufahren.“
Zudem haderte der Trainer: „Ein bisschen Spielglück hat uns am Ende einfach gefehlt. Wir haben einen klaren Elfmeter verwehrt bekommen, der dann zum Freistoß gewertet worden ist, obwohl er deutlich innen war. Das sind die Kleinigkeiten, von denen ich mir wünsche, dass wir sie auf unsere Seite bringen.“ Weber sprach von einem „Punktgewinn“ und betonte: „Die Tendenz geht klar nach vorne.“
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