“Auch bei Real Madrid”: Strubers Appell für diese FC-Spieler

Der 1. FC Köln bleibt auf der Rechtsverteidiger-Position experimentierfreudig. Nach Jan Thielmann haben sich gegen den SSV Ulm Max Finkgräfe und Julian Pauli dort ausprobiert. Trainer Gerhard Struber mahnt zur Geduld.

Wenn der 1. FC Köln ab dem 1. Januar 2025 wieder neue Spieler für seinen Spielbetrieb registrieren darf, wird ganz oben auf der Agenda wohl ein weiterer Rechtsverteidiger stehen. Aktuell steht mit Rasmus Carstensen schließlich nur einer davon im Aufgebot – und dieser hatte es gegen den SSV Ulm nicht einmal in den Spieltagskader geschafft.

Aushilfs-Rechtsverteidiger Jan Thielmann hatte sich nach einem wackeligen Saisonbeginn zwar in den folgenden Spielen stabilisiert, erwischte gegen den Karlsruher SC jedoch einen rabenschwarzen Tag und saß gegen Ulm 90 Minuten lang auf der Bank. Und das, obwohl das wohl verfrühte Experiment mit Max Finkgräfe ebenfalls misslang und bereits nach 45 Minuten beendet war.

Nächster Youngster wird getestet

Der Linksfuß war nach seiner langen Verletzungspause sichtbar noch nicht wieder im Vollbesitz seines Leistungsmaximums. Dass er sein Comeback dann ausgerechnet positionsfremd absolvierte, tat dem Youngster wohl keinen Gefallen. Doch statt zur Pause Thielmann für den Gelb-Rot gefährdeten Finkgräfe einzuwechseln, probierte FC-Trainer Gerhard Struber mit Julian Pauli einen weiteren Youngster auf ungewohnter Position aus.

Der eigentliche Innenverteidiger erledigte seine Aufgabe schließlich souverän, bekam gegen die dezimierten Ulmer im zweiten Durchgang jedoch auch wenig zu tun. Fest steht jedoch nach den zahlreichen Experimenten, dass der FC hinten rechts aktuell das wohl größte Kaderproblem im Winter zu beheben hat.

Struber stärkt Thielmann den Rücken

Trotzdem ist Struber von den aktuell vorhandenen Spielern überzeugt. „Es gibt hinten rechts mehrere Überlegungen. Mehrere Spieler haben das Zeug dazu, uns zu helfen. Da gilt es immer wieder was auszuprobieren”, sagte der Trainer nach dem 2:0-Erfolg und stärkte Jan Thielmann noch einmal den Rücken. “Jan ist für uns ein ganz wichtiger Spieler. Er hat jetzt gegen KSC eine Flaute erlebt, aber wir glauben ganz fest an ihn.”

Dabei forderte der 47-Jährige noch einmal ganz explizit Geduld mit den jungen Spielern, denen der 1. FC Köln in dieser Saison Woche um Woche das Vertrauen schenkt. Auch Thielmann zähle dabei trotz zahlreicher Profi-Spiele mit seinen 22 Jahren noch dazu. “Da müssen wir immer wieder nachsichtig sein, dürfen da nicht gleich die Keule schwingen”, sagte Struber.

FC-Trainer wünscht sich mehr Sensibilität

Auch Julian Pauli, Jonas Urbig, Tim Lemperle und Damion Downs gehören zu den ganz jungen Talenten, die bislang in allen Spielen zum Einsatz gekommen sind und überwiegend mit guten Leistungen überzeugen. Max Finkgräfe dürfte in den kommenden Wochen mit zunehmender Spielpraxis wieder immer mehr zu einer Option werden.

“Das sind alles superjunge Burschen, die den Druck spüren, erfolgreich zu sein”. erklärte der FC-Coach. “Der Weg dorthin kann schwankungsvoll sein, das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Die Jungs haben Aufs und Abs.” Struber spricht dabei aus Erfahrung, bereits bei RB Salzburg arbeitete der Trainer mit zahlreichen jungen, talentierten Spielern zusammen und vertraute ihnen. Entsprechend weiß der Österreicher: “Das ist nicht nur bei uns so, sondern auch beim FC Barcelona oder Real Madrid. Das ist Normalität. Dafür brauchen wir mehr Sensibilität.”

Struber wird dabei auch in den kommenden Monaten immer wieder den Youngsters das Vertrauen schenken und ihnen im Zweifel, wenn nötig, den Rücken stärken. An dem Bedarf auf der Rechtsverteidigerposition ändert dies zunächst allerdings nichts. Denn mit einer Verstärkung im Winter könnten auch die Talente wieder auf ihre ursprünglich gelernten Positionen zurückkehren.