Am vergangenen Donnerstag gab es gleich zwei Wiedersehen des 1. FC Köln mit einstigen Eigengewächsen: Nicht nur kehrte Lukas Podolski zu seinem Abschiedsspiel heim, sondern auch Timo Horn im Testspiel mit dem VfL Bochum.
Beim 1. FC Köln ist es spätestens seit der Causa Florian Wirtz ein wiederkehrendes Thema: Welche Eigengewächse haben den FC verlassen, um dann bei anderen Clubs die große Karriere zu machen? Und könnte eine Elf aus diesen Spielern womöglich in der Bundesliga mithalten?
Der FC betont immer wieder, nicht nur für die Profi-Mannschaft der Geißböcke auszubilden. Zahlreiche Talente aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum schaffen den Sprung in den Profi-Fußball in anderen Clubs. Ob Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga oder in einem anderen Land, die Eigengewächs des FC spielen in vielen Ligen erfolgreich.
Tor
Im Tor sind die bekanntesten FC-Größen aus dem eigenen NLZ sicherlich Timo Horn (VfL Bochum), Ron-Robert Zieler (Hannover 96) und Marcel Schuhen (Darmstadt 98). Daniel Mesenhöler sitzt bei Dynamo Dresden auf der Bank, U17-Meister Daniel Adamczyk ist die Nummer eins beim Chemnitzer FC (Regionalliga).
Abwehr
In der Abwehr ragt fraglos die Karriere von Yann Bisseck heraus. Beim FC hatte man aufgrund großer Verletzungsprobleme den Glauben an den Innenverteidiger verloren. Danach startete er durch und spielt mittlerweile für Inter Mailand in der Champions League. Ismail Jakobs hat wohl auch noch jeder FC-Fan in Erinnerung als einer derjenigen, die dem FC mit ihrem Millionen-Abschied (zur AS Monaco) in der Pandemie geholfen hatten. Inzwischen ist er Stammspieler bei Galatasaray.
Ein Dritter geht dagegen manchmal etwas unter, doch Lukas Kübler ist beim SC Freiburg längst eine Institution. Der Rechtsverteidiger hat inzwischen 182 Spiele für die Breisgauer gemacht, nachdem er beim FC lange im Nachwuchs gespielt und über Sandhausen nach Freiburg gelangt war.
Andere Kölner Eigengewächs aus der Defensive findet man derweil als aktuelle FC-Gegner in der 2. Liga. Jannis Nikolaou und Marvin Rittmüller (Eintracht Braunschweig), Noah Katterbach (Hamburger SV). In der vergangenen Saison spielte auch noch Jannik Müller für Darmstadt in der Bundesliga (aktuell vereinslos).
Mittelfeld
In diesem Sommer war es wieder soweit: Der FC verlor eines seiner größten Talente. Justin Diehl wechselte zum VfB Stuttgart. Dort läuft es für den Flügelflitzer zwar noch nicht rund, der FC hätte das Eigengewächs aber sehr gerne gehalten. Derweil wechselte Salih Özcan von Borussia Dortmund zum VfL Wolfsburg und spielt dort nun mit Yannick Gerhardt zusammen. Zwei FC-Talente im Wölfe-Mittelfeld: kein einfacher Anblick.
Derweil glänzt Marcel Hartel, nachdem er St. Pauli zurück in die Bundesliga geführt hatte, nun in der MLS für St. Louis (zwei Tore und fünf Vorlagen in acht Spielen). Verletzt ist dagegen sein Teamkollege und Ex-FC-Talent Tomas Ostrak. Jens Castrop ist beim 1. FC Nürnberg Stammspieler, Can Bozdogan ist mit dem FC Utrecht aktuell Tabellenzweiter in der Eredivisie. Darko Churlinov hat sich nach schwerer Krankheit zurückgekämpft und spielt inzwischen in Polen gegen Lukas Podolski für Jagiellonia. Sinan Karweina ist Stammspieler beim FC Luzern, aktueller Tabellenführer in der Schweiz.
Und dann wäre da natürlich noch Mitchell Weiser, der 2012 mit 18 Jahren nach seinem Profi-Debüt für den FC einen ähnlichen Weg wie später Florian Wirtz wählte und sich gegen den FC entschied. Weiser wechselte zum FC Bayern und spielt heute beim SV Werder, während Wirtz bei Bayer Leverkusen das Double holte.
Sturm
Lukas Podolski ging einen anderen Weg. Das Eigengewächs machte zwei Mal große Karriere beim FC, brachte zwei Mal große Ablösesummen und blieb dem FC im Herzen immer treu. Nun steht seine Karriere vor dem Ende, eine Rückkehr in anderer Funktion beim FC ist nur eine Frage der Zeit.
Derweil wechselte im Sommer Dennis Eckert Ayensa von Union Saint-Gilloise zu Standard Lüttich. Bei Union SG war er Sturmpartner von Victor Boniface gewesen und hatte dessen Rolle eine Saison später übernommen (sieben Tore in 23 Spielen). Ein anderes FC-Eigengewächs im Sturm ist Christian Kühlwetter, der mit Jahn Regensburg in dieser Saison noch auf den FC treffen wird.
Elf der Eigengewächs
So könnte die Elf aussehen: Horn – Kübler, Bisseck, Jakobs – Özcan, Gerhardt – Weiser, Hartel, Wirtz, Diehl – Podolski
Fazit: Welche Rolle würde diese Elf wohl in der Bundesliga spielen? Die Chancen stünden wohl nicht schlecht, dass diese Formation nicht gegen den Abstieg spielen würde. In jedem Fall sind die vielen FC-Eigengewächse, die inzwischen anderswo glänzen, eine Auszeichnung für das NLZ des 1. FC Köln.
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