Es wartet das erste Endspiel auf die Fußballerinnen des 1. FC Köln: Im Auswärtsspiel beim FC Carl Zeiss Jena zählt nur ein Sieg, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung. Helfen soll am Samstagnachmittag wohl auch eine Bundesliga-Debütantin.
Die Laune rund ums Geißbockheim war in den Tagen nach der jüngsten 0:3-Pleite gegen die TSG Hoffenheim nicht die beste: „Dass keine Feierstimmung aufkommt, ist klar“, konstatiert Daniel Weber, Trainer der Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln. Vor dem ersten Keller-Duell am Samstag (14 Uhr) in Jena lässt sich eine gewisse Anspannung kaum leugnen. Der Coach betont jedoch: „Die Mädels sind sehr fokussiert. Wir müssen es ausblenden, dass es ein Sechs-Punkte-Spiel ist.“
Ein Dreier beim Aufsteiger aus Jena ist ein Muss für die Kölnerinnen – insbesondere nach dem enttäuschenden Saisonstart. Alles andere als ein Auswärtssieg wäre die nächste herbe Enttäuschung – und würde den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen. Sollte der erste Saisonsieg auch in Thüringen nicht gelingen, müsste sich natürlich in erster Linie der Trainer weiteren unangenehmen Fragen stellen.
Weber hofft auf “das Quäntchen Glück”
Der Stuhl des Coaches dürfte aber auch dann noch nicht ins Wanken geraten, insofern dürfte Jena nach Lage der Dinge kein persönliches Endspiel für Daniel Weber werden. Denn den viel zu dünnen Kader als Hauptursache der Misere hat nicht in erster Linie Weber zu verantworten. Vielmehr stuften die Bereichsleiterin Nicole Bender-Rummler und auch der Geschäftsführer Christian Keller das aktuelle Aufgebot als ausreichend ein und peilten damit sogar einen Platz im vorderen Mittelfeld an. Ein Trugschluss, wie sich nach dem ersten Saison-Viertel herauskristallisiert.
Bei Weber dürften die Mechanismen des Fußballs, die immer mehr auch in die Frauen-Bundesliga Einzug erhalten, vermutlich erst dann greifen, wenn Anfang Dezember auch das zweite Keller-Duell in Potsdam zu keinem Dreier führen sollte.
Doch bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Zunächst liegt der Fokus auf Jena. Die Kölnerinnen machen sich nach dem Abschlusstraining am Freitag mit dem Bus auf die rund 430 Kilometer lange Reise. „Alle wissen, was die Stunde geschlagen hat“, unterstreicht Weber im Vorfeld. Gegen Jena gelte es, „endlich das Quäntchen Glück zu bekommen, das wir uns in den letzten Wochen versucht haben zu erarbeiten“. Es gelte, „nicht immer nur schön zu spielen, sondern auch mal das Glück auf der eigenen Seite zu haben“.
Debüt für Julia Schiffarth?
Weber deutet zudem die Rückkehr von Paula Hoppe an – zumindest in den Kader: „Wenn Paula rechtzeitig fit wird, werden wir keine U20-Torhüterin mitnehmen.“ Nach Hoppes mehrwöchiger Pause dürfte jedoch Josefine Osigus den Vorzug in diesem eminent wichtigen Duell erhalten. Bei Celina Degen entscheide es sich laut Weber erst nach den letzten Tests am Donnerstag und Freitag, ob die Kapitänin wieder im Aufgebot stehen werde. Nicole Billa sei hingegen trotz ihrer Nasen-Verletzung „eine Option für den Kader“, werde aber auf jeden Fall weiterhin eine Schutzmaske tragen müssen.
Zudem könnte es nach GEISSBLOG-Informationen in Jena zu einer Premiere im Kölner Kader kommen. Offenbar gibt es Überlegungen, Julia Schiffarth in Jena erstmals ins Bundesliga-Aufgebot zu berufen. Die 17-jährige gebürtige Kölnerin durchlief die deutschen U-Nationalteams und kam in dieser Saison bisher auf acht Einsätze für die U20 in der Regionalliga West. Dabei erzielte die Mittelfeldspielerin zwei Tore. Vielleicht wird es just eine etwaige jugendliche Unbekümmertheit einer Julia Schiffarth, die mithilft, dass der 1. FC Köln endlich wieder in die Spur findet.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!