Lukas Podolski hat am Donnerstag gemeinsam mit seinem Louis für den 1. FC Köln auf dem Platz gestanden. Der 16-Jährige zeigte sich damit zum ersten Mal auf großer Fußballbühne.
Ein Abend wie jener am Donnerstag in Müngersdorf schreibt viele besondere Geschichten. Da wäre das frühe Tor von Lukas Podolski mit seiner berühmten linken Klebe, die Matthias Köbbing vom FC-Kasten keinerlei Chance ließ. Oder aber der strömende Regen, der kurz vor Ende der Partie einsetzte und sinnbildlich für Podolskis Tränen vor der Südkurve stand.
Einer der vielleicht besondersten Momente spielte sich jedoch kurz vor Ende der ersten Halbzeit ab, als plötzlich ein junger Mann im Trikot von Gornik Zabrze mit der Nummer 36 am Seitenrand stand und auf seine Einwechslung wartete. Louis Podolski, der Sohn der FC-Legende, betrat dabei zum ersten Mal die große Fußballbühne in Müngersdorf.
Damals wie heute: Podolski mit der Nummer 36
Der 16-Jährige agierte in den Schlussminuten des ersten Durchgangs Seite an Seite mit seinem Vater im Sturm der von Podolski zusammengestellte Elf – und hätte beinahe sogar getroffen. Kurz nach seiner Einwechslung drang der Poldi-Sprössling in Strafraum ein, zeigte einige Übersteiger und zog stramm mit dem rechten Fuß ab. Anders als bei Podolski Senior konnte Köbbing den Schuss von Louis jedoch parieren.
Nach der Pause standen sich Vater und Sohn dann zunächst als Gegenspieler gegenüber, nachdem Podolski das Trikot gewechselt hatte und ein letztes Mal für den FC aufgelaufen war. Kurz vor Schluss jedoch trug dann auch Louis Podolski zum ersten Mal den Geißbock auf der Brust: Erneut wurde der Youngster mit der Nummer 36 eingewechselt – jener Nummer, mit der Podolski 2003 seine Profi-Karriere beim 1. FC Köln gestartet hatte.
Und so standen der 39-jährige Vater und der 16-jährige Sohn am Donnerstagabend für wenige Minuten gemeinsam für die Geißböcke auf dem Feld. Hinterher lagen sich beide vor der Südkurve noch für einige Momente in den Armen. Während Podolski Senior dabei kurz vor seinem Karriereende steht, ist noch völlig unklar, ob es den Junior langfristig auch in den Profi-Fußball zieht. Dennoch hätte der Generationenwechsel in Müngersdorf nicht emotionaler vonstatten gehen können.
Zehn Jahre nach Maracana: Vater und Sohn auf dem Platz
Zumindest war es von allen Seite eine bewusste Entscheidung, auch Louis Podolski am Donnerstag die große Bühne zu geben. Bislang hatte die FC-Ikone sein erstes von drei Kindern weitestgehend aus der Öffentlichkeit rausgehalten. Auftritte wie jene 2014 in Rio waren dabei eine Seltenheit. Nach dem Gewinn des Weltmeister-Titels in Maracana hatte Podolski nach dem Spiel noch mit seinem Sohn auf dem Feld gestanden und Fußball gespielt. Bilder, die hinterher um die Welt gingen.
Ob das der Beginn einer großen Fußballkarriere des damals sechsjährigen Louis war? Podolski zumindest äußerte sich schon immer zurückhaltend, was die Zukunft seines Sohnes anging. Im Januar 2023 sagte der Angreifer in einem Interview mit bigFM: “Ich lasse die Verantwortung für die Zukunft bei meinem Sohn. Wenn du Fußballer werden willst, dann musst du trainieren und wenn du etwas anderes machen willst, wie studieren oder einen anderen Beruf ergreifen, dann pass in der Schule auf und gehe deinen Weg.”
Poldi Junior spielt ebenfalls bei Gornik Zabrze
Aktuell scheint es jedoch so, als könne sich Louis sehr wohl vorstellen, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Immerhin spielt der ebenfalls in der Offensive eingesetzte Poldi Junior aktuell in der U17 von Gornik Zabrze. Beim 6:2-Erfolg gegen Arka Gdynia traf der Youngster sogar dreifach.
Laut polnischen Medien soll Louis Podolski dabei wie sein Vater flexibel auf allen Offensivpositionen eingesetzt werden können. “Er ist ein sehr netter Junge. Ich kann über ihn sagen, dass er sehr gut erzogen ist und sich gut organisiert. Er kommt mit den anderen Spielern in der Kabine sehr gut klar und ist sehr arbeitswillig”, sagte Andrej Orzeszek, Jugendtrainer bei Gornik Zabrze, dem polnischen Magazin Fakt über Louis Podolski.
In einigen politischen Sportzeitungen wird sogar bereits spekuliert, ob es noch zu einem Profi-Debüt von Louis Podolski an der Seite seines Vaters kommen wird. Dafür bliebe dem Youngster allerdings nicht mehr viel Zeit. Der Vertrag von Lukas Podolski bei Zabrze endet im Sommer 2025. Noch hat sich die FC-Legende nicht entschieden, ob er noch ein weiteres Jahr dranhängen will. Sein Nachfolger könnte zumindest bereits in den Startlöchern stehen. Und wer weiß: Vielleicht gibt es dann doch irgendwann auch noch einmal einen Podolski im Trikot des 1. FC Köln.
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