Die U21 des 1. FC Köln ist durch die jüngste Sieglos-Serie ins Mittelfeld der Regionalliga durchgereicht worden. In den nächsten Wochen wartet nun ein schweres Programm. Stellt Evangelos Sbonias nun personell um?
Anfang September waren die Aussichten bei der U21 noch rosig: Die zweite Mannschaft des 1. FC Köln stand nach der 4:0-Gala gegen Schalkes U23 auf dem zweiten Platz, auf Tuchfühlung mit dem damaligen Tabellenführer SC Fortuna Köln. Nach den vier sieglosen Spielen seither beträgt der Rückstand nach ganz oben bereits acht Punkte, das Team rutschte in der Tabelle auf den siebten Rang ab.
Dabei werden die Herausforderungen in den nächsten Wochen nicht geringer. Eigentlich hätte es schon am Freitag mit dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach weitergehen sollen, doch die Partie wurde auf Anfang Dezember verschoben. So geht es zunächst mit dem Auswärtsspiel in Wuppertal weiter, ehe es zu den Duellen mit den beiden Top-Teams der Liga kommt – zunächst zuhause gegen den Tabellenführer MSV Duisburg, anschließend beim ersten Verfolger, den Sportfreunden Lotte.
Muss Sbonias sein Personal überdenken?
Der FC wird sich also strecken und die großen Mankos der letzten Wochen schnell abstellen müssen. Ansonsten könnte der Herbst ungemütlich werden für die Mannschaft von Evangelos Sbonias. Zu viele Aussetzer leistete sich die Defensive zuletzt, wirkte gedanklich nicht immer auf der Höhe. Offensiv hingegen ließ das Team viel zu viele Chancen ungenutzt verstreichen.
Sbonias wird sein Personal daher überdenken müssen. Im Abwehr-Verbund präsentierten sich Neo Telle und Elias Bakatukanda zuletzt wiederholt anfällig. Mit Rijad Smajic kommt derweil eine Alternative über den Ergänzungsstatus nicht hinaus, da der Verteidiger aktuell nicht bereit ist, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Als Linksverteidiger wird der zunächst starke Teoman Akmestanli aktuell von Meiko Wäschenbach verdrängt, der auf dieser Position Spielpraxis sammeln soll, obwohl er eigentlich im Mittelfeld zuhause ist.
Youngster Borie umgeknickt
Akmestanli zurück in die Startelf und Wäschenbach stattdessen zentral mit Mittelfeld, würde womöglich gleich zwei Baustellen schließen. Denn dort wurde nun Etienne Borie gegen Uerdingen in der Halbzeit verletzt ausgewechselt. „Er ist umgeknickt“, sagte sein Trainer. „Wir müssen schauen, was es ist.” Sollte er ausfallen, würde es aber mehrere Optionen geben.
Gegen Uerdingen brauchte Sbonias‘ taktische Änderung, den eingewechselten Arda Süne auf der Zehn spielen zu lassen, Maxi Schmid auf den rechten Flügel zu ziehen und Joao Pinto ins Zentrum zu stellen, zwar den Ausgleich durch Pinto. Dennoch strahlte die U21 in der zweiten Hälfte insgesamt wesentlich weniger Torgefahr und Zug in den gegnerischen Sechzehner aus als vor der Pause.
Gesprächsbedarf in der Spielpause
“Es war klar, dass der Gegner relativ schnell lang schlagen und versuchen würde, Tempo aus dem Spiel zu nehmen und mit vielen kleinen Fouls den Rhythmus zu brechen. So ist es auch gekommen”, erklärte Sbonias und kritisierte: “Das sind Lernkurven, die jetzt schneller kommen müssen. Das Gute ist, dass wir dran bleiben, dass wir im Plan bleiben, dass wir nicht wild werden.”
Und dennoch: Zufrieden waren hinterher weder Sbonias noch die Spieler und schon gar nicht die Verantwortlichen um Lukas Berg. Der NLZ-Chef scheint zu spüren, dass die Mannschaft aktuell in ihrer Entwicklung deutlich zurückgefallen ist. So werden die kommenden Wochen auch zu einem Test für das Gesamtgebilde der U21. Nach nur zwei Punkten aus vier Spielen bei zehn Gegentoren gibt es intern Gesprächsbedarf. Da kommt die Spielpause bis zur nächsten Partie am 18. Oktober gerade recht.
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