Der 1. FC Köln sucht einen neuen Rechtsverteidiger. Nicht erst für den Winter, wenn die Geißböcke wieder Transfers tätigen dürfen. Schon jetzt ist Hilfe gefragt. Ein Rückkehrer könnte dieses Problem nun lösen.
Lange wollten die Verantwortlichen des 1. FC Köln glauben, dass Jan Thielmann die Zukunft auf der Rechtsverteidiger-Position gehört. Doch der U21-Nationalspieler wird zwar auch beim DFB dort getestet, der Stürmer hat seine Stärken aber fraglos in der Offensive. Dort mag der 22-Jährige zwar auch noch kein Knipser sein. Doch die Stärken überwiegen die Schwächen – im Gegensatz zu seiner aktuellen Rolle.
Thielmann fühlt sich sichtlich unwohl, wenn er aktuell hinten rechts in die Zweikämpfe muss, im Positionsspiel seinen Rückraum absichern und bei Flanken von der anderen Seite im Strafraum verteidigen muss. Verübeln kann man es ihm kaum, schließlich hat das Kölner Eigengewächs in seiner Karriere bislang stets offensiv gespielt.
Nur ein nomineller Rechtsverteidiger im Kader
Nach dem schwachen Auftritt gegen den KSC in der Vorwoche muss der FC nun überlegen, wie viel Risiko man noch eingeht – und ob es nicht Alternativen gibt. Rasmus Carstensen ist keine, das zeigte auch das Karlsruhe-Spiel. Der Däne kommt weiterhin überhaupt nicht beim FC in die Spur, ist nominell aber nach dem Abgang von Benno Schmitz im Sommer der einzige Rechtsverteidiger im Kader.
Also muss Trainer Gerhard Struber nun nach Alternativen Ausschau halten. Eine lautet seit dieser Woche: Max Finkgräfe. Der 20-Jährige ist nach seiner langen Verletzung endlich wieder fit – und spielte bereits in der U19 unter Stefan Ruthenbeck wahlweise auf der rechten Seite, dann allerdings offensiv. Finkgräfe hat sich beim FC aber durch seine stabilen Leistungen auch gegen den Ball für die Außenverteidiger-Position empfohlen und ist nun, obwohl Linksfuß, auch für rechts eine Option.
“Max Finkgräfe hat den Riesenvorteil, dass er vielseitig ist, von daher kann ich nichts ausschließen”, sagte Struber am Donnerstag, als er nach diesem möglichen Plan gefragt wurde. “Finke ist ein Spieler mit hoher Dynamik, mit extremer Spielfreude, und hat ein sehr gutes Verständnis, um Eins-gegen-Eins-Situationen aufzulösen. Zudem kann er in unserer Ausrichtung auch ausbalanciert defensiv einen sehr guten Job machen. Daher ist er auf mehreren Positionen beheimatet.”
Finkgräfe hinten rechts hätte zudem den Vorteil, dass Thielmann wieder für die Offensive frei werden würde, wo er auf der rechten Zehnerposition oder als zweite Spitze zum Einsatz kommen könnte. Thielmann gilt in der Offensive als einer der besten Pressingspieler beim FC, Finkgräfe als defensiv deutlich stabiler als der U21-Nationalspieler. Wird Struber also am Samstag gegen Ulm erstmals Finkgräfe als Rechtsverteidiger ausprobieren? Zumindest darf sich der 20-Jährige realistische Chancen ausrechnen.
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