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Mit Dreierkette, Schubser und Traumtor: FC im Achtelfinale! Und wieder auf Kurs?

Endlich wieder Grund zu jubeln: Der 1. FC Köln hat Holstein Kiel im DFB-Pokal bezwungen. (Foto: Bucco)
Endlich wieder Grund zu jubeln: Der 1. FC Köln hat Holstein Kiel im DFB-Pokal bezwungen. (Foto: Bucco)

War das der erste Schritt aus der Krise? Dank eines 3:0 (1:0)-Erfolgs gegen Holstein Kiel ist der 1. FC Köln am Dienstagabend ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Mit einem neuen System hat sich Trainer Gerhard Struber vorerst Luft verschafft.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten

Mit Dreierkette in die dritte Pokal-Runde: Der in der 2. Bundesliga abgestürzte 1. FC Köln hat auf die Nicht-Leistungen gegen Darmstadt (1:5) und Paderborn (1:2) mit einem Sieg im DFB-Pokal geantwortet. Die massiv in der Kritik stehenden Gerhard Struber und Christian Keller dürften nach dem Erfolgserlebnis gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel zumindest vorläufig aufatmen.

Tore und Spielverlauf

8. Minute: Der FC ließ sich die letzten Nackenschläge und die rund ums Geißbockheim herrschende Krisenstimmung in der Anfangsphase nicht anmerken, begann gegen die höherklassigen Störche dominant. Dann war es Tim Lemperle, der die erste gute Chance des Abends direkt zum 1:0 nutzte. Linton Maina legte auf der linken Seite zurück auf Leart Pacarada, und dieser bewies seine Qualitäten als Vorbereiter auch auf der Pokalbühne. Pacarada fand mit seiner Hereingabe ins Zentrum Lemperle, der sich mit einem kleinen Schubser gegen Kiels Max Geschwill ausreichend Platz verschaffte und am Fünfmeterraum ins linke Eck einnickte.

Die Gäste waren erbost, besonders Trainer Marcel Rapp schimpfte wie ein Rohrspatz. Doch sämtliche Holstein-Proteste verpufften – Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte sofort an, dass der Arm-Einsatz des FC-Stürmers noch im Rahmen des Erlaubten war. Und der Videobeweis wird im Pokal erst ab dem Achtelfinale eingesetzt.

Tim Lemperle verschaffte sich mit einem Schubser gegen Max Geschwill (M.) Platz und traf per Kopf. (Foto: IMAGO / Moritz Müller)
Tim Lemperle verschaffte sich mit einem Schubser gegen Max Geschwill (M.) Platz und traf per Kopf. (Foto: IMAGO / Moritz Müller)

39. Minute: Nach der eigenen Führung gab der FC die Kontrolle über weite Strecke ab, agierte fortan deutlich passiver und leistete sich im Spiel nach vorne teilweise haarsträubende Fehlpässe. Die Qualität auf dem Rasen sank. Kiel hatte zwar überwiegend den Ball, aber keine wirkliche Chance auf den Ausgleich. Dann zappelte die Kugel plötzlich doch im Kölner Tor, Marvin Schulz hatte per Schlenzer getroffen – aber Schiri Dankert zuvor ein Foul an Dejan Ljubicic gepfiffen. Es blieb also beim 1:0.

42. Minute: Die beste Möglichkeit auf den zweiten Kölner Treffer ergab sich für Maina, der von Lemperle in den Strafraum geschickt wurde, aber aus spitzem Winkel an Gäste-Torhüter Timon Weiner scheiterte. Es ging mit dem 1:0 in die Kabinen.

74. Minute: In einer äußerst zähen und umkämpften zweiten Halbzeit waren es dann die beiden Innenverteidiger Timo Hübers und Dominique Heintz, die den FC auf Achtelfinal-Kurs hielten. In derselben Minute blockte zunächst der Kapitän einen Schuss von Armin Gigovic, bei dem Schwäbe machtlos gewesen wäre. Wenige Augenblicke später packte Heintz im Sechzehner ein bärenstarkes Tackling gegen Shuto Machino aus, der ansonsten einschussbereit gewesen wäre.

82. Minute: Auch der Querbalken half dem FC, die Null zu halten. Machino traf nach einem Eckball per Kopf die Latte.

85. Minute: Und auf der Gegenseite sorgte der eingewechselte Luca Waldschmidt für die Entscheidung – für einen Schrei der Erleichterung in Müngersdorf! Der FC kombinierte sich durch den Kieler Sechzehner, Waldschmidt wartete an der Strafraumgrenze auf den Ball und traf nach Vorlage von Maina traumhaft aus zentraler Position zum 2:0 ins linke obere Eck.

90+7. Minute: Mit der letzten Aktion des Spiels legte Waldschmidt sogar noch das 3:0 nach. Der FC konterte nach einem Kieler Freistoß, Jan Thielmann passte quer auf den Doppelpacker, der nur noch einschieben brauchte. Dann war Schluss!

Personal

So spielte der FC: Schwäbe – Pauli, Hübers, Heintz – Thielmann, Huseinbasic (90.+3 Olesen), Martel, Pacarada – Ljubicic (76. Waldschmidt) – Lemperle (90. Obuz), Maina

Zur Aufstellung: Gerhard Struber verhalf nicht nur dem zur Nummer zwei degradierten Torhüter Marvin Schwäbe zum ersten Einsatz dieser Saison – der FC-Trainer stellte auch sein System um. Struber ließ die Geißböcke erstmals mit Dreierkette auflaufen, flankiert von den Schienenspielern Jan Thielmann und Leart Pacarada. Linton Maina rückte in den Sturm neben Tim Lemperle, dahinter agierte Dejan Ljubicic als Zehner.

Fazit

Im Vergleich zu den vergangenen Wochenenden hat sich der FC klar gesteigert, gegen einen harmlosen Bundesligisten nur wenig zugelassen. Ob Struber mit diesem Sieg die Kehrtwende eingeleitet hat und die Geißböcke dauerhaft zurück in die Spur finden, werden allerdings erst die nächsten Liga-Auftritte gegen die formstarke Hertha sowie Greuther Fürth zeigen. Im neuen 3-4-1-2-System haben – wenig überraschend – längst noch nicht alle Abläufe gestimmt. Doch gewiss war dieses Erfolgserlebnis ersehnter Balsam auf die Seelen der Profis, Verantwortlichen und Fans. Oder wie es Stadionsprecher Michael Trippel ausdrückte: “Endlich kann man mal wieder vernünftig schlafen.”

So lief das Spiel

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