Neuausrichtung im Nachwuchs: FC streicht seine U8 bis U10

Der 1. FC Köln richtet seine Nachwuchsarbeit künftig neu aus. Die Altersklassen U8 bis U10 werden künftig nicht mehr Teil des Nachwuchsleistungszentrums sein. Stattdessen setzen die Kölner vermehrt auf Partnervereine.

In Zukunft wird beim 1. FC Köln die U11 die jüngste Mannschaft im Verein sein. Bis zum jetzigen Zeitpunkt waren die Nachwuchsspieler aus der U8 das jüngste Team am Geißbockheim. Im Rahmen einer Neuausrichtung werden in den kommenden Jahren die Nachwuchsmannschaften zwischen der U8 und U10 jedoch am Geißbockheim gestrichen.

Stattdessen soll die Ausbildung in der Breite deutlich intensiviert werden. “Wir leisten seit Jahren sehr gute Arbeit im Kinderfußball. Dennoch haben wir uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob ein Nachwuchsleistungszentrum der richtige Ort für den Kinderfußball ist – sowohl sportlich als auch pädagogisch”, erklärt der Bereichsleiter Nachwuchsfußball Lukas Berg diesen Schritt.

FC will nicht nur die Spitze fördern

Zudem habe man sich am Geißbockheim die Frage gestellt, “ob wir mit dem Ressourceneinsatz, den wir jährlich für den Betrieb von Mannschaften im Kinderfußball aufbringen, nicht noch deutlich mehr Kinder zum Fußballspielen bewegen und die Ausbildungsqualität flächendeckend steigern können. Getreu dem Motto: ‘Aus einer besseren Basis kann eine bessere Spitze entstehen’.”

Mit dem großen Aufwand im Kinderfußball würden zwar pro Jahrgang zehn bis 15 Talente intensiv gefördert. Im Kölner Umland gebe es jedoch viel mehr Nachwuchsspieler, die noch besser ausgebildet werden könnten. “Ziel muss es sein, unsere sehr gute Ausbildung zu multiplizieren, um mehr Kinder, Trainer und Vereine teilhaben zu lassen.”

Drei entscheidende Säulen

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Kölner ein neues Konzept entworfen, das im Wesentlichen auf drei Säulen basiert. Zum einen betreibt der FC mit der Fußballschule Heinz Flohe eine der größten Fußballschulen des Landes. Diese soll künftig sportfachlich im NLZ integriert werden und alle Initiativen im Kinderfußball übernehmen. Mit einer größeren Präsenz an den Kölner Grundschulen soll dort ein regelmäßiges Training durch den FC stattfinden.

Darüber hinaus setzt der FC künftig noch mehr auf Partnervereine. Somit sollen sportliche und pädagogische Strukturen intensiviert werden, um ein höheres Trainingsniveau zu gewährleisten und die Basis an Talenten zu vergrößern. Nichtsdestotrotz sollen die größten Talente weiterhin eng begleitet werden. Der Vorteil dabei ist jedoch, dass die jungen Spieler länger bei ihren Heimatvereinen und damit in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.

“Ein zentraler Punkt bleibt die frühzeitige Identifikation von hochtalentierten Fußballern und die Bindung an den 1. FC Köln. Das ist und bleibt unser Kernzweck – jedoch in einer kindgerechteren und sportlich gesünderen Art und Weise”, erklärt Berg. Dabei wird zunächst ab der kommenden Saison keine U8 mehr beim FC gestellt, ehe sukzessive immer jene Mannschaften nicht mehr gemeldet werden, deren Jahrgänge ohnehin nach oben aufrücken.

Wechsel zum FC geht mit Schulwechsel einher

Heißt konkret: Ab der Saison 2027/28 wird die U11 den jüngsten FC-Jahrgang bilden. Die Talente, die danach zum FC wechseln, werden sich dann nach der abgeschlossenen Grundschule auch im schulischen Wechsel auf die weiterführende Schule befinden.

Sportchef Christian Keller befürwortet die neue Ausrichtung ebenfalls: “Wir haben uns aus voller Überzeugung für die Neuausrichtung des FC-Kinderfußballs entschieden. Herausgekommen ist eine andersdenkende, kindgerechtere und stärker auf die individuelle Entwicklung des einzelnen Fußballspielers fokussierte Konzeption, die wir nun systematisch umsetzen wollen – auch um unserer Verantwortung als größter Fußballclub der Region im Bereich Kinderfußball noch besser gerecht zu werden.”