Das neue Spielsystem des 1. FC Köln ist auf die Offensive ausgerichtet. Dahinter aber braucht der FC einen Abräumer. Eric Martel wächst in diese Rolle gerade noch stärker hinein.
Unter Gerhard Struber hat sich der 1. FC Köln wieder zu einer deutlich offensiveren Mannschaft entwickelt. Während Timo Schultz als Nachfolger von Steffen Baumgart einen Schritt zurück gemacht hatte und das FC-Spiel weiter nach hinten verlegt hatte, setzt der Österreicher wieder auf die Abteilung Attacke.
Systematisch spielt Struber aus einer Viererkette heraus mit zwei Sechsen, zwei Zehnern auf den offensiven Halbpositionen sowie zwei Angreifern. Doch von den beiden Sechsern hat Denis Huseinbasic eine deutlich offensivere Rolle als sein Nebenmann. Eric Martel ist der klassische Abräumer neben dem Spielmacher. Der 22-Jährige hält Huseinbasic den Rücken frei.
Der beste Sechser der Liga
Für diese Rolle braucht es zweierlei: Laufstärke, um die Räume schließen zu können, die sich vor der Kölner Abwehrreihe auftun; und Zweikampfstärke, um in den direkten Duellen die Bälle zu gewinnen, die andernfalls gefährlich werden könnten. Die Statistiken der 2. Bundesliga zeigen, dass Martel in diesen beiden Bereichen bislang in den ersten acht Saisonspielen herausragende Arbeit leistet.
Martel hat mit 107 gewonnenen Zweikämpfen in der 2. Bundesliga die meisten Duelle aller Spieler für sich entschieden. Kein Spieler konnte häufiger den Infight gewinnen. Der robuste Mittelfeldspieler zeigt in dieser Saison bislang eine deutliche Entwicklung zur vergangenen Saison. Dazu passt, dass er gleichzeitig auch der zweitlautstärkste Spieler der Liga mit 97,28 zurückgelegten Kilometern ist. Nur Leon Jensen vom KSC ist in dieser Saison mehr gelaufen – aber gerade einmal 400 Meter (97,68km).
Ein Schlüssel zum Erfolg
Aber auch im eigenen Ballbesitz gibt es keinen Kölner, der eine bessere Passquote hat als Martel. Bislang kamen 93,43 Prozent aller Zuspiele beim eigenen Mitspieler an. Auch damit ist Martel in den Top Fünf der Liga vertreten (Randbemerkung: Julian Pauli liegt mit 93,17 Prozent auf Rang sechs der 2. Bundesliga). Kein anderer Kölner erreicht einen Wert über 90 Prozent, überhaupt schaffen dies nur 22 Spieler in der Liga.
Und so ist Martel in seiner Rolle als “Holding Six” aktuell das Maß aller Dinge in der 2. Liga. An dem 22-Jährigen führt nicht nur auf dem Rasen kein Weg vorbei. Auch innerhalb des Kölner Kaders ist der U21-Nationalspieler gesetzt – und auch nicht zu ersetzen. Einen ähnlichen Spieler mit ähnlichen Qualitäten haben die Geißböcke aktuell nicht im Kader. Martel darf also bestenfalls in dieser Saison nichts passieren. Denn für Kölns offensive Spielphilosophie ist der zweikampf- und laufstarke Sechser einer der Schlüssel zum Erfolg.
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