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Training umgekrempelt: Plant Struber jetzt die Anfang-Taktik?

Der 1. FC Köln trainiert am Dienstag nicht öffentlich. (Foto: Bucco)
Der 1. FC Köln trainiert am Dienstag nicht öffentlich. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat für Dienstag kurzfristig eine nicht-öffentliche Trainingseinheit angesetzt. Plant Gerhard Struber eine größere taktische Umstellung?

Trotz des desaströsen Auftritts in Darmstadt waren am Montagnachmittag zahlreiche Fans des 1. FC Köln zur ersten Trainingseinheit der Woche ans Geißbockheim gekommen. Fast zwei Stunden lang konnten die Anhänger ihrer Mannschaft bei der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Freitag beobachten, ehe sich die Spieler im Anschluss noch viel Zeit für Autogramme und Fotos nahmen.

Auch am Dienstag hätte das Training eigentlich auf Platz 1 und damit öffentlich stattfinden sollen – und angesichts der Ferienzeit wären wohl erneut viele Fans in den Grüngürtel gepilgert. Diese würden dann jedoch vor einem verwaisten Trainingsplatz stehen, denn wie der 1. FC Köln am Montag verkündete, wird bereits die zweite Einheit der Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Franz-Kremer-Stadion stattfinden.

Zwei Optionen liegen auf der Hand

Ein großes Thema wollen die Geißböcke aus diesem bislang unüblichen Vorgehen nicht machen. Auch als direkte Konsequenz aus dem 1:5 am Böllenfalltor soll das Training hinter verschlossenen Türen nicht verstanden werden. Dennoch lässt die geheime Einheit darauf schließen, dass der FC vor dem nächsten Heimspiel etwas einstudieren will, was nicht an die Öffentlichkeit dringen soll.

Um besondere Standard-Varianten kann es sich nicht handeln. Diese studiert der FC stets in der letzten, ohnehin nicht-öffentlichen Einheit vor dem jeweiligen Pflichtspiel ein. Daher dürfte es um eine größere taktische Veränderung gehen. Bislang haben die Geißböcke in einem 4-4-2 entweder mit Raute oder mit Doppelsechs agiert. Daher liegen zwei alternative Optionen auf der Hand.

Ich habe schon öfters eine Dreierkette spielen lassen. Das ist eine Systematik, die auch Vorteile mit sich bringt

Gerhard Struber

Die kleinere Umstellung wäre eine taktische Formation mit nur einer zentralen Spitze und einem massiveren Mittelfeld. Ein 4-2-3-1 oder ein 4-1-4-1 wären jedoch keine Veränderungen, die taktisch alles auf den Kopf stellen und den Gegner vor größere Herausforderungen stellen würden. Anders sähe es aus, sollte der FC nun hinter verschlossenen Türen eine defensive Umstellung vornehmen: die Dreierkette.

“Ich habe schon öfters eine Dreierkette spielen lassen. Das ist eine Systematik, die auch Vorteile mit sich bringt”, hatte Gerhard Struber bei seinem Amtsantritt erklärt. “Ich glaube aber im Moment, dass die Viererkette gut auf diese Mannschaft und den Kader passt.” Diese Aussage stammt aus der Vorbereitung, und inzwischen weiß Struber: Das Problem des fehlenden Rechtsverteidigers im Kader ist so massiv, dass es die gesamte defensive Stabilität gefährdet.

Löst eine Dreierkette die FC-Probleme?

Eine Umstellung auf eine Dreierkette würde womöglich gleich zwei Probleme lösen. In der Abwehr würde der FC massiver auftreten, mit drei zweikampfstarken Verteidigern plus Eric Martel als Abräumer. Auf den Flügeln könnten zudem zwei Schienenspieler eingesetzt werden, die dafür wie gemacht wären. Jan Thielmann ist, das hat man inzwischen gesehen, kein Rechtsverteidiger. Sehr wohl aber könnte er aufgrund seines Tempos, seiner Laufstärke und seiner Aggressivität die rechte Seite komplett alleine beackern und sich gleichzeitig noch mehr offensiv einschalten.

Links wiederum hätte Struber gleich drei Optionen: Leart Pacarada und Max Finkgräfe wären die natürlichen Optionen, Linton Maina eine weitere, offensivere Variante. Darüber hinaus müsste sich Struber nur noch entscheiden, ob er im Mittelfeld-Zentrum mit zwei oder drei Spielern agieren will – entweder in einem 3-4-3 mit Doppelsechs oder in einem 3-4-1-2 mit einem echten Zehner. In Salzburg ließ Struber zwischenzeitlich beide Formationen spielen.

Veh zwang Anfang zur Dreierkette

Sollte Struber tatsächlich umstellen, würde es in Köln zu einer Wiederholung der Ereignisse kommen. In der Zweitliga-Saison 2018/19 wurde der damalige FC-Trainer Markus Anfang einst von seinem Sportchef Armin Veh dazu gedrängt, nach vier sieglosen Spielen von seinem festgefahrenen 4-1-4-1 auf ein 3-5-2 umstellen, um einerseits mehr Wucht ins offensive Zentrum zu bekommen und andererseits mehr Stabilität in die Defensive.

Der FC unternahm die Umstellung mit Erfolg. Das 8:1 gegen Dynamo Dresden direkt im ersten Spiel der Veränderung war der Beginn einer Siegesserie, die schließlich zum Aufstieg führte. Fünf Siege in Folge mit 21 Toren, dazu 38 Punkte aus 17 Spielen katapultierten den FC mit zehn Punkten Vorsprung an die Tabellenspitze, welche die Geißböcke nicht mehr abgeben sollten.

Drei Trainingseinheiten für die neue Taktik?

Offen ist freilich, ob Struber tatsächlich ab Dienstag eine Dreierkette einstudieren wird. Mit drei nicht-öffentlichen Trainingseinheiten vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn hat der Österreicher zumindest genügend Zeit, mit seinen Spielern die Abläufe durchzugehen. Einzig hat er diese Variante weder in der Vorbereitung noch in einem der Testspiele in den Länderspielpausen bislang spielen lassen. Doch das galt einst auch für Anfang.

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