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“Zauberfuß in die Wiege gelegt”: Startet Waldschmidt jetzt durch?

Der Schuss sitzt: Luca Waldschmidt mit seinem Tor zum 2:0 gegen Ulm. (Foto: Bucco)
Der Schuss sitzt: Luca Waldschmidt mit seinem Tor zum 2:0 gegen Ulm. (Foto: Bucco)

Luca Waldschmidt hat in den vergangenen beiden Spielen gezeigt, warum er für den 1. FC Köln in der 2. Liga den Unterschied machen kann. Wird der Angreifer nun endlich zur erhofften Schlüsselfigur?

Die zweite Halbzeit gegen den SSV Ulm war keine zwei Minuten alt, da zeigte Luca Waldschmidt, warum er für den 1. FC Köln in der 2. Liga zum Unterschiedsspieler werden kann. Nach einer Balleroberung von Tim Lemperle legte sich der 28-Jährige den Ball an der Strafraumkante mit einem Kontakt zurecht und schlenzte die Kugel schließlich unhaltbar in den Knick.

Schon gegen den Karlsruher SC hatte Waldschmidt mit seinem Strahl unter die Latte für die Kölner Führung gesorgt. Damit hat der Angreifer nun in zwei Spielen bewiesen, warum sein linker Fuß bei den Gegnern lange Zeit als gefürchtet galt und der ihn auch einst zum deutschen Nationalspieler hatte werden lassen.

Waldschmidts langer Anlauf

Dafür hatte Waldschmidt beim FC allerdings auch eine lange Anlaufzeit benötigt. Nach seinem Wechsel im Sommer 2023 konnte die damalige Leihgabe des VfL Wolfsburg zunächst nicht sein Potenzial abrufen. Auch aufgrund von Verletzungen kam Waldschmidt in seiner ersten Saison für den FC nur auf 22 Spiele, erzielte dabei drei Tore und eine Vorlage.

Nach zähen Verhandlungen entschieden sich Verein und Spieler nach dem Abstieg dennoch, die Zusammenarbeit auch in der 2. Liga fortzuführen. Der FC zog die Kaufoption, Waldschmidt verzichtete derweil auf Gehalt. Der gebürtige Siegener sollte in Köln zu einer zentralen Figur bei die Mission Wiederaufstieg werden. Schließlich muss der Angreifer mit seinen Anlagen eigentlich eine prägende Rolle in der 2. Liga einnehmen können.

Viermal nur Joker

Nach dem ersten Spieltag gegen den Hamburger SV fand sich Waldschmidt allerdings zunächst für vier Partien auf der Bank wieder. Auch im Unterhaus schaffte es der 28-Jährige nicht, dem Kölner Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Erst durch den Ausfall von Dejan Ljubicic rückte Waldschmidt wieder in die Anfangsformation – und zahlte es diesmal mit Leistung zurück.

Schon im Derby gegen Fortuna Düsseldorf war der ehemalige Nationalspieler deutlich formverbessert, hatte beim Abschluss aber noch kein Glück. Gegen Karlsruhe und Ulm wurde Waldschmidt schließlich zum lang ersehnten Unterschiedsspieler für den FC. Trotzdem wollte Trainer Gerhard Struber nach dem Spiel “nicht davon sprechen, dass jetzt der Knoten geplatzt ist”. Vielmehr habe Waldschmidt “wieder einmal unter Beweis gestellt, wie wichtig er für uns sein kann.”

Spaß am Fußball ist zurück

Seine drei Saisontore, das dritte als Joker gegen Eintracht Braunschweig, erzielte Waldschmidt derweil allesamt, wenn er als zweite Spitze agiert hatte. Doch auch gegen den Ball hat sich der Stürmer in den vergangenen Partien stark verbessert gezeigt. “Den Job nimmt er richtig ernst und investiert viel. Das ist für mich wichtig, dass er sich da von seiner starken Seite zeigt”, sagte Struber. Auch Sportchef Christian Keller lobte: “Ich habe heute viele defensive Tempoläufe von ihm gesehen, wo er auch Balleroberungen hatte.”

Den wollte ich genau dorthin haben.

Luca Waldschmidt

Dadurch habe er sich “das Zutrauen für offensive Aktionen geholt”, führte der Geschäftsführer weiter aus. Was Waldschmidt mit diesem Zutrauen zu leisten im Stande ist, hat er schließlich mit seinem Traumtor zum 2:0 gezeigt. “Den wollte ich genau dorthin haben”, sagte der Spieler hinterher, der nun endlich wieder “Spaß am Fußballspielen” hat. “Das ist für mich extrem wichtig und das versuche ich auf den Platz zu bringen.”

Gerhard Struber schwärmte derweil von seinem Torschützen: “Man sieht, was der mit seinem linken Zauberfuß in die Wiege gelegt bekommen hat.” Für Waldschmidt gilt es nun, diese Leistung konstant abzurufen. Für den 1. FC Köln wäre das ein Glücksfall, denn die defensive Disziplin gepaart mit den offensiven Qualitäten würde Waldschmidt dann tatsächlich zu einem der prägendsten Spieler in der 2. Liga machen. Und Waldschmidts Zauberfuß würde noch so manch einem Gegner das fürchten wieder lehren.

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