Die Entlassung von Daniel Weber beim 1. FC Köln war am Ende keine Überraschung mehr. Dass die Co-Trainerin zumindest interimsweise übernehmen wird, deutete sich bei genauem Hinsehen auch am Montagabend bereits an. Spannend wird nun, wer beim FC ab dem 1. Januar übernehmen wird. Wird es am Ende sogar eine ganz große Lösung?
Trotz des trainingsfreien Tags wurde es am Mittwoch turbulent rund um die FC-Frauen. Vormittags gab der FC die Trennung vom bisherigen Coach Daniel Weber bekannt. Am Donnerstagnachmittag wird Jacqueline Dünker ihre erste Einheit als Interimstrainerin leiten.
Richtig überraschend kam es freilich nicht, dass die 38-Jährige nach Webers Entlassung – zumindest vorübergehend – nach ganz oben auf die Kommandobrücke rücken würde. Dies deutete sich bei genauer Beobachtung bereits am Montagabend an. Dünker coachte lautstark von der Seitenlinie, bisweilen lauter und energischer als Weber.
Das Engagement in vorderster Front ist jedoch – das teilte der FC mit – bis zum Jahresende befristet. Demnach soll Dünker – die im Sommer vom FC Zürich kam und dort 2023 die Meisterschaft gewann – zurück ins zweite Glied rutschen.
Sucht der FC nach einer großen Lösung?
Wer aber könnte ab Januar das Zepter übernehmen? Nachdem die Bereichsleiterin Nicole Bender-Rummler zuletzt zwei Trainer-Entlassungen innerhalb von 20 Monaten zu verkünden hatte, soll die nächste Wahl von längerer Nachhaltigkeit sein. Mit Daniel Weber holte der FC im Sommer 2023 einen Novizen im Bereich des Frauen-Fußballs. Nun dürfte die Wahl jedoch auf einen Trainer oder eine Trainerin fallen, der oder die in diesem Bereich zuhause ist.
Offen ist, ob der FC dabei die ganz große Lösung angehen wird. So wäre beispielsweise die Verpflichtung von Inka Grings eine Option. Die 46-Jährige kennt den FC noch aus ihrer aktiven Zeit, trug selbst das Geißbock-Trikot in der Saison 2013/14. Grings hat einen engen Draht zu Bender-Rummler, war auch im Frühjahr bereits auffallend häufig zu Gast am Geißbockheim.
Die gebürtige Düsseldorferin wird zudem von einer Kölner Agentur beraten und wohnte bis zuletzt in der Domstadt. Nachteil: Seit dem Sommer ist Grings Trainerin beim belgischen Verein Club Brügge. Aber wenn das heimische Rheinland aber riefe, wäre im Fußball sicher nichts unvorstellbar.
Ehemalige Nationaltrainerin wieder bereit
Eine andere große Lösung wäre Martina Voss-Tecklenburg. Die ehemalige Bundestrainerin und gebürtige Duisburgerin kennt das Franz-Kremer-Stadion bereits von einigen Besuchen. Die 56-Jährige sei nach ihrer Auszeit wieder fit und suche einen neuen Job, wie sie bereits im Sommer verkündete.
Der Vorteil an Grings oder Voss-Tecklenburg: Beide verfügen über ein großes Netzwerk, das der FC bei der Suche nach Verstärkungen im Winter sicher gut gebrauchen könnte. Beide Trainerinnen brächten zudem eine Strahlkraft mit, die dem FC gut zu Gesicht stünde nach den zehrenden letzten Monaten. Allerdings – und das sind die Kehrseiten – werden beide Namen sicher ihren Preis haben. Zudem ist ungewiss, ob eine dauerhafte Zusammenarbeit dieser meinungsstarken Trainerinnen mit der ebenso selbstbewussten Chefin Bender-Rummler möglich wäre.
Dünker bekommt ihre Chance
Oder kann am Ende Dünker gar zur Dauer-Lösung aufsteigen? Die gebürtige Euskirchenerin hat mit dem Auswärtsspiel in Potsdam sowie dem Heimspiel gegen Leipzig zum Jahresabschluss zwei Bewährungschancen. Es werden spannende Wochen rund ums Geißbockheim. Für Bender-Rummler wird die Länderspielpause jedenfalls angesichts der offenen Baustellen alles andere als entspannend.
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