Der 1. FC Köln testet gegen den FC Groningen. Doch im Hintergrund laufen bereits die Kaderplanungen für den Winter. Mehrere Spieler bekommen am Donnerstag ihre womöglich letzte Chance beim FC.
Das Testspiel des 1. FC Köln gegen den FC Groningen am Donnerstag findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Trainer Gerhard Struber will sich mit seiner Mannschaft ganz auf die 90 Minuten konzentrieren, auf die Abläufe, auf die Spielsysteme, auf die angestrebten Verbesserungen mit und gegen den Ball auf dem Rasen.
Strubers Vorgabe lautet: “Wir wollen richtig intensiv drin sein, dem Gegner wenig Zeit und wenig Raum geben, viele Umschaltmomente produzieren, aber auch dominant im eigenen Ballbesitz sein. In diese Richtung soll es geben”, sagte der Österreicher am Mittwoch. Er sagte aber auch: “Im Vordergrund steht auch, dass die Jungs spielen, die zuletzt weniger Spielzeit genossen haben. Sie sollen die Zeit nutzen, in unterschiedlichen Systemen zurechtzukommen.”
Carstensen unter Beobachtung
Struber will in der ersten Halbzeit im neuen 3-4-3-System spielen lassen und dann im Laufe der zweiten Halbzeit auf die Viererkette umstellen. Er will testen, wer in welchen Formationen besser zurecht kommt, wer sich wieder zeigen kann. Denn Struber weiß auch: Einige Spieler haben weiterhin große Probleme, auch nur ansatzweise in Form zu kommen.
Und so wird der Test gegen Groningen für so manchen FC-Profi womöglich zur letzten Chance, sich unter Wettkampfbedingungen zu empfehlen. Da wäre beispielsweise Rasmus Carstensen, der meilenweit von dem entfernt ist, was Sportchef Christian Keller in dem Dänen sieht und weshalb der FC ihn am Ende der vergangenen Saison trotz weitgehend schwacher Leistungen fest verpflichtete.
Wenig Hoffnung bei Sorgenkindern im Sturm
Da wäre Sargis Adamyan, der früher in den Länderspielpausen mit Armenien unterwegs war, aber inzwischen seit über einem Jahr nicht mehr eingeladen wurde. Der Grund: Beim FC reicht es für den vermeintlichen Königstransfer aus dem Sommer 2022 inzwischen teilweise nicht einmal mehr für den Kader. Seine letzten Einsätze waren gegen Darmstadt und Paderborn. Mittlerweile spricht immer mehr dafür, dass sich die Wege im Januar trennen.
Gleiches gilt für Steffen Tigges. In vier der letzten fünf Ligaspielen stand der Mittelstürmer nicht einmal mehr im Kader. Sieben Kurzeinsätze als Joker, null Tore, aber auch praktisch null Torgefahr sind eine Bestätigung dessen, was man schon in der vergangenen Saison gesehen hatte. Wie Adamyan, hat sich die Verpflichtung des einstigen Dortmunders als Missverständnis herausgestellt. Wenig macht Hoffnung, dass es noch einmal besser werden könnte.
Wer kämpft um einen neuen Vertrag?
Auch Florian Dietz, mit dem Keller im Sommer noch ohne Not verlängert hatte, spielt in Strubers Überlegungen praktisch keine Rolle. Nur drei Kurzeinsätze in der Liga, dafür sieben von zwölf Ligaspiele nur auf der Tribüne: Er ist der dritte Stürmer, der einen Kaderplatz belegt, aber keine Chance mehr zu haben scheint. Sollte Mark Uth tatsächlich wieder gesundheitlich stabil zurückkehren, hätte das Trio noch geringere Einsatzchancen. Geschweige denn, sollte Keller tatsächlich im Januar einen neuen Mittelstürmer verpflichten.
So ist Groningen für diverse Spieler wohl die letzte Möglichkeit, noch einmal hervorzustechen. Auch Marvin Obuz kämpft um Einsatzzeiten bei auslaufendem Vertrag. Meiko Wäschenbach weiß, dass Ersteres an Letzterem liegt – und an seinen Trainingsleistungen. Derweil kann der intern hoch geschätzte Elias Bakatukanda sich mit einer guten Leistung in Position bringen, um sich für einen anderen Club interessant zu machen, denn bei ihm könnte es auf ein Leihgeschäft im Winter hinauslaufen.
So könnte der FC gegen Groningen spielen: Schwäbe – Bakatukanda, Hübers, Heintz – Carstensen, Wäschenbach, Kainz, Obuz – Uth – Adamyan, Tigges
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