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Erstmals “Trainer raus”-Rufe: Welche Konsequenzen zieht der FC?

Daniel Weber und Jacqueline Dünker müssen die nächste herbe Niederlage der FC-Frauen mitansehen. (Foto: GEISSBLOG)
Daniel Weber und Jacqueline Dünker müssen die nächste herbe Niederlage der FC-Frauen mitansehen. (Foto: GEISSBLOG)

Es sollte die Wende zum Guten werden, doch es wurde nur noch schlimmer: Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln wurden gegen Werder Bremen am Ende von einem keinesfalls übermächtigen Gegner überrollt. Wie geht es nun weiter vor dem Schlüsselspiel in Potsdam?

Es war ein Novum in der Geschichte des Frauenfußballs beim 1. FC Köln: „Trainer raus“-Rufe gab es in all den Jahren mit teils sang- und klanglosen Abstiegen aus der Bundesliga noch nie. Doch während Anna Gerhardt kurz nach dem Abpfiff am Magenta-Mikrofon Stellung zum erneuten Desaster bezog, brach der Frust aus den Fans hervor. „Weber raus“, hallte es wiederholt aus mehreren Kehlen von der Tribüne. 

Der Druck auf die Entscheidungsträger um Bereichsleiterin Nicole Bender-Rummler und Geschäftsführer Christian Keller ist durch das Bremen-Fiasko noch einmal deutlich angestiegen. Gerhardt sprach bei Magenta Klartext: „Wir kamen von Anfang an nicht gut ins Spiel. Wir waren heute einfach zu mutlos und zu ängstlich am Ball. Heute war es gar nichts, wir müssen das Spiel ganz schnell abhaken.“

FC strotzt nicht vor Selbstvertrauen

Eine solche Selbstbeschreibung der Kapitänin nach einem Spiel, in dem eigentlich eine Reaktion erwartet worden ist, müsste die Alarm-Sirenen am Geißbockheim vor lauter Schrillen zum Bersten bringen. 

„Dass wir heute hier nicht rausgehen und vor Selbstbewusstsein strotzen und den Gegner an die Wand spielen, war, glaube ich, von vornherein klar. Vor allen Dingen mit unseren Ausfällen, die wir heute wieder zu verkraften haben“, konstatierte Daniel Weber nach der Partie. So fiel neben der etatmäßigen Kapitänin Celina Degen auch noch die Rechtsverteidigerin Sylwia Matysik aus – mit muskulären Problemen, wie Weber anmerkte: „Wir mussten viel basteln und umgestalten. Und dass die Mädels nicht mit breitem Rücken auflaufen, glaube ich, versteht auch gerade jeder.“

Keine Konsequenzen wären überraschend

Nach der Frankfurt-Blamage sprachen sich die FC-Verantwortlichen noch gegenseitig das Vertrauen aus und stärkten Trainer Daniel Weber den Rücken. Nach dem erneuten Nackenschlag im Heimspiel gegen kein übermächtiges Werder Bremen drängen sich die Fragen nach Konsequenzen jedoch umso mehr auf. 

Für viele Beobachter käme es überraschend, wenn der FC weiterhin keine personellen Konsequenzen ziehen würde zwei Wochen vor dem eminent wichtigen Keller-Duell in Potsdam. Entschließt man sich am Geißbockheim entgegen den Treueschwüren aus der Vorwoche doch dazu, die Reißleine zu ziehen, hätte der Nachfolger immerhin fast drei Wochen Zeit zur Einarbeitung. 

Die Stimmung bei den Fans kippt

Dass spätestens nach dem Bremen-Spiel mehr passieren muss als nur langes Reden hinter verschlossenen Türen, dürfte auch Christian Keller klar sein. Der FC-Geschäftsführer schüttelte jedenfalls auffallend häufig den Kopf auf der Tribüne des Franz-Kremer-Stadions, stand auch unmittelbar nach der Partie schon im Vier-Augen-Austausch mit Nicole Bender-Rummler. Die Stimmung bei den Fans kippt allmählich ebenfalls. Das belegen nicht nur die ersten „Weber raus“-Rufe einer Minderheit im Franz-Kremer-Stadion, sondern auch die Kommentarspalten im Internet.

Es fällt mittlerweile schwer zu glauben, dass es hier zu einer Besserung von innen heraus kommt ohne an den ganz großen Stellschrauben zu drehen. Zu sehr scheint die Situation mittlerweile festgefahren zu sein. Mit einem Sieg in Potsdam hätte der FC vier Punkte Vorsprung auf Turbine – was in dieser Saison vermutlich schon fast die halbe Miete im Kampf um den Klassenerhalt sein dürfte. Einfach darauf zu hoffen, dass der FC ohne große Veränderungen nach den jüngsten beiden Nackenschlägen mit 1:12 Toren plötzlich einen Auswärtssieg einfährt, wäre allerdings ein Vabanquespiel. Der letzte Bundesliga-Sieg in der Fremde liegt schon über ein Jahr zurück – am 5. November 2023 in Nürnberg (3:1).

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