Hat die Umstellung auf die Dreierkette das Verhältnis zwischen Christian Keller und Gerhard Struber belastet oder nicht? Der Sportchef des 1. FC Köln räumt mit den Gerüchten auf.
Der 1. FC Köln ist sportlich in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Drei Zu-null-Siege in Folge haben die Gemüter rund um das Geißbockheim beruhigt und sogar die Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg zurückgebracht. Trotzdem hatte die Ergebnis- und Formkrise der Geißböcke zuletzt hohe Welle geschlagen und insbesondere die Frage aufgeworfen, ob Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller noch auf einer Linie sind.
Struber hatte den Erfolg beim FC mit einer Umstellung auf die Dreierkette zurückgebracht. Keller hingegen gilt nicht als Freund dieser Grundordnung, präferiert stattdessen lieber ein 4-3-3 oder 4-2-2-2. Entsprechend soll es trotz der Siege Unstimmigkeiten zwischen dem Trainer und dem Geschäftsführer gegeben haben, da es sich bei Strubers Entscheidung um einen Alleingang gehandelt haben sollte. Auch soll der Sportchef mit der Entscheidung des Trainers auf der Torhüter-Position nicht einverstanden gewesen sein.
Keller widerspricht Gerüchten: “Viel reininterpretiert”
Diesen Mutmaßungen widersprach Christian Keller im am Sonntag und Montag erscheinenden exklusiven Interview mit dem GEISSBLOG jedoch vehement. “Ich frage mich wirklich, wie jemand auf so eine Idee kommt. Das verstehe ich nicht”, zeigte sich der 45-Jährige verwundert. Zwar sei dem Sportchef klar, dass im Falle von Misserfolgen in jede Situation “viel reininterpretiert” würde. “Aber es muss ja auch Indikatoren dafür geben.”
Keller konnte demnach selbst nur Vermutungen anstellen, wie diese Gerüchte zustande gekommen waren. Seiner Ansicht nach herrsche dabei ein öffentliches Missverständnis zwischen Spielidee und Grundordnung. Denn durch die Umstellung auf die Dreierkette habe Gerhard Struber in keinem Fall gegen die unter anderem durch Keller beim FC implementierte Spielidee verstoßen. “Selbstkritisch kann ich dazu anführen, dass es uns offensichtlich nicht gelungen ist, nach außen die Unterschiede zwischen Spielidee, Grundordnung und Matchplan klar zu kommunizieren”, sagte er.
Keine klare Vorgabe der Grundordnung
“Die Dreierkette ist kein Verstoß gegen unsere Spielidee”, erklärte Keller weiter. Insbesondere in der aktuellen Situation zählen für den 1. FC Köln ohnehin nur Siege, um den Anschluss an die Aufstiegsränge nicht aus den Augen zu verlieren. “Und wenn wir mit der Dreierkette Spiele gewinnen, dann spielen wir Dreierkette”, ergänzte der Sportchef.
Eine klare Vorgabe, in welcher Formation beim FC gespielt werden soll, gibt es also zumindest im Profi-Bereich nicht. Entsprechend hat Gerhard Struber bei seiner Wahl der taktischen Grundordnung mit seinem Trainerteam freie Hand. Der Österreicher selbst hatte zuletzt ebenfalls immer wieder den guten und engen Austausch mit dem Management bestätigt. Unstimmigkeiten über das System existieren bei den Verantwortlichen nicht, das hat Christian Keller nun deutlich gemacht.
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