Verstärkt sich der 1. FC Köln mit zwei Spielern aus der Dritten Liga? Nach GEISSBLOG-Informationen beschäftigt sich der Verein mit Julian Hettwer und Franz Roggow von Borussia Dortmund.
Es gab prominenten Besuch am Sonntagabend beim Drittliga-Heimspiel von Borussia Dortmund II gegen den FC Erzgebirge Aue (3:1) im Stadion Rote Erde: Mit Christian Keller saß der Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln auf der Haupttribüne, neben ihm FC-Scout Lennart Strufe. Einen Monat vor Start der Winter-Transferperiode kam der Besuch des Sportchefs in Dortmund nicht von ungefähr. Offenbar wollte sich der Kölner Sportchef selbst ein Bild von zwei interessanten Personalien machen.
Immer wieder bringt der BVB interessante Spieler aus der eigenen Jugend hervor, die aber keine Chance haben mit Blick auf den Star-Kader der Profis. Und so schaute sich Keller nach GEISSBLOG-Informationen insbesondere einen Spieler genauer an: Julian Hettwer. Der 21-Jährige wechselte im Sommer 2023 für einen mittleren sechsstelligen Betrag vom MSV Duisburg nach Dortmund. Bei den Schwarzgelben wurde er für die U23 in der Dritten Liga verpflichtet. Allerdings, das zeigt auch die Ablöse, traute man dem gebürtigen Bochumer auch den Sprung nach oben zu.
Hettwer glänzt, Keller schweigt
Dorthin schaffte es Hettwer bislang jedoch nicht, selbst nicht nach einer bärenstarken U23-Hinrunde 2023/24, die den damaligen Rechtsaußen in der kicker-Rangliste zum drittbesten Spieler in der Kategorie „Außenbahn offensiv“ aufsteigen ließ. In der Rückrunde fiel Hettwer jedoch in ein Leistungsloch. Zur neuen Saison schulten die Verantwortlichen den Angreifer um, setzten ihn fortan auf dem linken Flügel ein. Und nach einigen Anlaufschwierigkeiten kommt Hettwer in seiner neuen Position ins Rollen, katapultierte sich mit seinem Doppelpack am Sonntagabend mit nunmehr neun Toren (und fünf Vorlagen) auf den dritten Platz der Torjägerliste.
Auf GEISSBLOG-Anfrage nach dem Spiel wollte Keller sich nicht konkret zu Hettwer äußern. Die Reaktion des Spielers hingegen ließ schon mehr Spielraum für Interpretationen. Der aktuelle Vertrag Hettwers endet am 30. Juni. Auf die Frage, ob er über den Sommer hinaus beim BVB bleibe, grinste der Angreifer: „Kein Kommentar. Kann ich nichts zu sagen. Es ist alles offen.“ Auf die Nachfrage, ob der anwesende Christian Keller ein Auge auf ihn geworfen habe, antwortete Hettwer: „Weiß ich nicht.“ Und schmunzelte vielsagend.
Klar ist aber auch: Ganz so einfach würde ein Wechsel des auf beiden Flügeln einsetzbaren Ex-Junioren-Nationalspielers nicht. Das verriet Ingo Preuß, Dortmunds Sportlicher Leiter der U23, nach der Partie: „Wir haben alle Möglichkeiten. Es gibt eine Option in seinem Vertrag, von daher mache ich mir da im Augenblick keine Sorgen.”
Ein Wechsel zum FC wäre damit aber keineswegs vom Tisch, das verriet auch Hettwers Reaktion – sie würde für den FC nur kostspieliger als gehofft, sollte der BVB seine Option tatsächlich ziehen. Dann wäre für Hettwer wohl eine Ablöse im hohen sechsstelligen Bereich fällig. Der Angreifer selbst, der noch eine weitere Saison als U23-Spieler auflaufen kann, wird jedoch auch registriert haben, dass ihm der Durchbruch nach oben beim BVB nicht gelingen wird.
FC blickt auch auf Roggow
Das gilt auch für den zweiten Kandidaten, den sich Keller und Strufe genau anschauten. Franz Roggow führte die Dortmunder als Kapitän auf den Platz. Der zentrale Mittelfeldspieler übernahm die Position der Sechs und gilt als Box-to-Box-Spieler mit defensiverem Fokus. Der 22-Jährige war 2023 vom FC St. Pauli zum BVB gewechselt, nachdem er in Hamburg bereits zwei Jahre in Folge zur Profi-Mannschaft gehört hatte, ohne jedoch in der 2. Bundesliga zum Einsatz zu kommen.
Beim BVB gehörte er in der vergangenen Saison (drei Tore, drei Vorlagen) ebenso zum Stammpersonal wie in dieser Spielzeit (bislang zwei Tore, eine Vorlage). Auch sein Vertrag läuft 2025 aus, und auch ihn besahen sich Keller und Strufe genau. Das weiß auch der BVB. Ingo Preuß kündigte an, insbesondere mit Hettwer bereits in der kommenden Woche Gespräche mit dem Spieler über dessen Zukunft führen zu wollen. Eine Entscheidung könnte also schon bald anstehen.
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