Der 1. FC Köln will den Rückenwind aus dem Pokalspiel mit nach Berlin nehmen und nach zwei Liga-Pleiten in Folge zurück in die Erfolgsspur. Bleibt Gerhard Struber nach dem erfolgreichen Erproben der Dreierkette auch in der Hauptstadt bei dieser Taktik?
Die Hertha aus der Berlin gehört in der 2. Bundesliga aktuell zu den Mannschaften der Stunde. Zehn Punkte konnte die Alte Dame in den vergangenen fünf Partien einfahren. Genauso viele Zähler holten lediglich die SV Elversberg sowie der SC Paderborn. Gegen Braunschweig und Karlsruhe gab es zuletzt zwei Siege sowie am Mittwoch das Weiterkommen im Pokal gegen den Bundesligisten aus Heidenheim.
Auf ein Erfolgserlebnis im Pokal kann derweil auch der 1. FC Köln zurückblicken – wenngleich es in der Liga mit zwei Niederlagen in Folge bekanntlich weniger rund läuft als bei der Hertha. Das 3:0 über Holstein Kiel kann und soll dem FC jedoch Mut für die verbleibenden beiden Partien vor der Länderspielpause machen.
System hat den FC “ein Stück weit unterstützt”
“Das Pokalspiel hat uns gezeigt, dass wir uns auf unsere Stärken verlassen können, wenn wir bereit sind zu investieren und diszipliniert sind in der Idee, wie wir Fußball spielen wollen”, freute sich Gerhard Struber über die Rückkehr zu den vielzitierten Basics gegen Kiel. Insbesondere die taktische Ausrichtung mit einer Fünferkette gegen den Ball hatte den Kölnern wieder mehr Stabilität verliehen.
“Das System hat uns ein Stück weit unterstützt”, sagte der Trainer. “Wir waren wieder mehr ausbalanciert. Damit haben wir wieder etwas, was uns hilft und was wir in die nächsten Spiele mitnehmen können.” Ob der FC in Berlin erneut mit der Fünfer- respektive Dreierkette auflaufen wird, ließ sich der Österreicher jedoch noch offen.
Struber will variabel bleiben
Dabei hatte das System auch der Offensive wieder vermehrt Durchschlagskraft ermöglicht, da Leart Pacarada und Jan Thielmann als Schienenspieler von Dominique Heintz und Julian Pauli abgesichert wurden. Das Duo konnte sich somit mehr in die Offensive einschalten und ihre Qualitäten als Flankengeber und Flügelläufer ausspielen.
Struber will mit seiner Mannschaft jedoch “variabel bleiben” und sich “nicht in etwas beschränken.” Dennoch habe das Kiel-Spiel gezeigt, “dass wir dieses Spielsystem ordentlich hinbekommen können.” Entscheidend für die taktische Ausrichtung wird dabei auch sein, wie der FC den kommenden Gegner analysiert haben wird. “Wir werden die Berliner noch genauer unter die Lupe nehmen und entscheiden, was am besten dazu passt”, sagte Struber am Donnerstag.
Erfolgswahrscheinlichkeit mit Dreierkette?
Welches System der FC nach dem Pokalspiel überwiegend trainiert hat, bleibt dabei ein Geheimnis. Aufgrund der Englischen Woche fanden die Trainingseinheiten vor dem Berlin-Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nach dem obligatorischen Spielerersatztraining und Auslaufen der Startspieler am Mittwoch, hatte der FC nur den Donnerstag als vollen Trainingstag sowie das Abschlusstraining vor der Abfahrt am Freitag.
Die passende Ausrichtung will Struber dann am Samstagabend um 20.30 Uhr unter Flutlicht im Olympiastadion “hinzimmern – in dem Wissen, dass dieses System den Jung gerade eine gewisse Erfolgswahrscheinlichkeit, Sicherheit und Stabilität geben kann”, sagte der Trainer und deutete damit womöglich doch an, dass eine Rückkehr zur zuletzt unsicheren Viererkette nun vielleicht tatsächlich nicht das Mittel der Wahl wäre. Denn dass die Dreierkette funktioniert hat, könne man schließlich “nicht zur Seite schieben.”
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Pauli, Hübers, Heintz – Thielmann, Martel, Huseinbasic, Pacarada – Ljubicic – Lemperle, Maina
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