Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln stecken weiter ganz weit unten im Tabellen-Keller der Bundesliga. Die Rote Laterne bleibt dem FC zwar einmal mehr erspart, dennoch heulen allmählich die Alarm-Sirenen. Trainer Daniel Weber nahm sein Team nach dem Spiel in Schutz und polterte stattdessen gegen das Schiedsrichter-Gespann.
Am Samstagnachmittag hätte die Derby-Pleite vom Vorabend noch viel bitterer wirken können. Turbine Potsdam hatte die große Chance, sich im Duell der Aufsteiger gegen Jena am FC vorbeizuschieben und die Kölnerinnen ans Tabellen-Ende der Bundesliga zu schießen. Der Sturz auf den einzigen Abstiegsrang in dieser Saison blieb dem FC jedoch durch ein torloses Remis im Keller-Duell erspart – vorerst jedenfalls.
Die Kölnerinnen wehrten sich tags zuvor zwar gegen die Derby-Pleite. Doch letztlich fehlten ihnen die Mittel, um die Werkself in die Knie zu zwingen oder wenigstens den Ausgleich zu erzielen. Das Team wirkt offensiv komplett harmlos, es fehlt der entscheidende Zug zum Tor, es fehlen Tempo und kreative Momente, um die gegnerischen Abwehr-Reihen zu überraschen. „Wir haben nicht die Torhüterin dazu gezwungen, wirklich richtig was zu halten auf der Linie“, gab auch Trainer Daniel Weber hinterher zu und betonte zugleich: „aber wir haben alle Werte in diesem Spiel gewonnen. Wir haben leidenschaftlich gekämpft von der ersten bis zur letzten Minute.“
Weber kritisiert Schiedsrichter-Gespann
Während sich der Coach schützend vor seine Mannschaft stellte, nahm er sich jedoch das Schiedsrichter-Gespann vor. Weber ärgerte sich über das erste Tor, als Leverkusens Loreen Bender beim Schuss von Cornelia Kramer vor Kölns Torfrau Josefine Osigus lief. Weber redete sich in Rage: „Wir haben einen Stellungsfehler, bügeln den Stellungsfehler wieder aus und dann ist es auf zwei Meter Abseits, weil die Spielerin vor unserer Torhüterin läuft, der Ball durch die Beine unserer Spielerin geht, dann an der vor der Torfrau Stehenden vorbeigeht und ihr komplett die Sicht behindert. Der geht mitten ins Tor rein, weil sie sich dadurch gestört fühlt. Das ist eine Szene, was einfach niemals passieren darf.“
Einmal in Fahrt, legte der Coach nach: „Ich habe mein 30. Spiel als Cheftrainer hier und ich habe mich noch nie über die Leistung der Schiedsrichter beschwert, aber langsam platzt mir ein bisschen die Hutschnur, was das angeht. Das sind Fehler, die dürfen nicht passieren, die machen eine Mannschaft richtig kaputt, gerade in so einer Lage, wie wir gerade sind. Da müssen bessere Mittel her, um das zu sehen, um dort eine Fairness aufzuweisen.“
Konsequenteres Abwehrverhalten hätte Situation gelöst
Zur Wahrheit gehört aber auch: Die großen Reklamationen der Kölner Spielerinnen ob dieser vermeintlichen Ungerechtigkeit blieben direkt nach dem Tor aus. Konsequenteres Abwehr-Verhalten hätte zudem die Situation im Sechzehner gar nicht erst aufkommen lassen. Insofern ist die Schuld hier zuvorderst bei der Kölner Defensive und nicht bei den Unparteiischen zu suchen.
Auch der zweite Gegentreffer brachte Weber noch nach dem Schlusspfiff auf die Palme. Laura Vogt klammerte bei einer Freistoß-Flanke im Sechzehner ihre Gegenspielerin Cornelia Kramer, die dankend annahm und sich fallen ließ. Rein faktisch ist der Elfmeterpfiff hier nicht verwerflich. Dennoch ärgerte sich Kölns Coach: „Da kommt ein Freistoß und der ist meilenweit von der Elfmeter-Situation weg. Dann müssen wir zehn Elfmeter pro Spiel pfeifen, wenn wir solche Halbsituationen pfeifen. Dass die Spielerin den dankend annimmt, da habe ich kein Problem mit. Aber trotzdem muss da ein klares Statement hin, wie damit umgegangen wird. Wenn so umgegangen wird mit den Szenen, dann verstehe ich Fußball nicht mehr und es nervt mich kolossal.“
Letztlich ist der FC aber keineswegs wegen des Schiri-Gespanns an Leverkusen gescheitert, sondern aufgrund eigenen Unvermögens. Mit dieser offensiven Harmlosigkeit ist der FC in der Bundesliga nicht konkurrenzfähig und wird mit Jena und Potsdam den einen Absteiger in dieser Saison ermitteln.
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