Der 1. FC Köln hat sich von Trainer Daniel Weber getrennt. Damit reagieren die Geißböcke auf die anhaltende sportliche Krise der Bundesliga-Frauen.
Noch vor einer Woche hatte Sportchef Christian Keller dem Trainer der FC-Frauen öffentlich den Rücken gestärkt. Die Mannschaft würde die Spielidee von Daniel Weber weiterhin umsetzen und die Handschrift des Trainers sei trotz der mageren Ausbeute von zwei Punkten aus neun Spielen erkennbar.
Die 1:4-Niederlage am vergangenen Montag gegen Werder Bremen war nun jedoch eine Pleite zu viel. Nach der 0:8-Klatsche bei Eintracht Frankfurt hatte die Mannschaft eine Reaktion zeigen wollen, fiel nach dem ersten Rückschlag jedoch erneut auseinander und wirkte zeitweise überfordert mit sich und dem Gegner.
FC gibt Trennung von Weber bekannt
Am Mittwoch gab der 1. FC Köln nun die Trennung von Daniel Weber bekannt. “Angesichts der für den Frauenfußball in den vergangenen beiden Jahren geschaffenen Strukturen sowie des bereitgestellten Budgets hatten wir uns das realistische Saisonziel gesetzt, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen. Die aktuelle Realität zeigt aber Platz 11 mit zwei Punkten nach zehn Spieltagen”, erklärt Sportchef Christian Keller die Situation.
Trotz der Horror-Bilanz von 21 Niederlagen aus 28 Spielen in den letzten zwölf Monaten habe der FC “sehr lange auf einen weiteren gemeinsamen Weg mit Daniel Weber gesetzt. Insbesondere nach den jüngsten beiden Spielauftritten war bei allen Beteiligten aber deutlich spürbar, dass die Überzeugung, die es für einen gemeinsamen Weg und eine deutliche Verbesserung erfordert, nicht mehr vorhanden war.”
Weber hat sich “mit vollem Herzblut eingebracht”
Nicole Bender-Rummler, die Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball, bedankte sich bei Weber für dessen Arbeit. “Er hat sich bei uns mit vollem Herzblut und Einsatz eingebracht. Die Leistungen unserer Mannschaft waren zu Beginn dieser Saison ordentlich, das Erfolgserlebnis hatte uns aber gefehlt. Unter der andauernden Ergebnismisere haben in den vergangenen Spielen allerdings auch die Leistungen gelitten, sodass wir nicht mehr davon überzeugt waren, dass wir in der aktuellen Konstellation den Umschwung schaffen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden.”
Der entlassende Trainer Daniel Weber sagt zu seinem Aus: “Ich glaube, dass wir in dieser Saison mehrere absolut überzeugende Auftritte hatten. Wenn aber die Ergebnisse nicht stimmen, gerät man häufig in einen Negativstrudel, in dem man als Trainer wenig Argumente auf seiner Seite hat. Der FC wird für mich trotz der Trennung immer ein besonderer Club bleiben und ich wünsche meiner Mannschaft für den Rest der Saison viel Erfolg.”
Co-Trainerin Dünker übernimmt
Bis zum Jahresende wird nun Co-Trainerin Jacqueline Dünker die Mannschaft interimsweise betreuen. Die 38-Jährige war im vergangenen Sommer zum Trainerteam gestoßen. Zuvor arbeitete Dünker anderthalb Jahre in Doppelfunktion als Trainerin und Sportdirektorin beim FC Zürich. In der Schweiz holte die ehemalige Mittelfeldspielerin den Meistertitel. Nun hat Dünker die schwierige Aufgabe, die Mannschaft auf das überlebenswichtige Spiel am 7. Dezember bei Turbine Potsdam vorzubereiten.
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