Auf dem Papier scheint es eine klare Angelegenheit zu werden: Die U21 des 1. FC Köln ist am Samstag beim abgeschlagenen Regionalliga-Schlusslicht zu Gast. Ein Sieg beim Aufsteiger Türkspor Dortmund ist für die FC-Reserve Pflicht. Dabei müssen die Kölner jedoch mit den Gegebenheiten zurechtkommen – und gleich drei Stammspieler ersetzen.
Die 0:1-Heimniederlage der U21 des 1. FC Köln vor der Länderspielpause gegen Gütersloh wird noch bis zum Monatsende nachwirken. Teoman Akmestanli und Emin Kujovic sahen die Rote Karte und wurden für jeweils zwei Spiele gesperrt. Damit fehlt das Duo nicht nur an diesem Samstag in Dortmund, sondern auch im anschließenden Heimspiel gegen Oberhausen.
Zu allem Überfluss sah Meiko Sponsel bei der Gütersloh-Pleite seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und muss daher gegen Türkspor auch aussetzen. Olli Schmitt wird zudem wegen seiner Knöchel-Beschwerden pausieren müssen, trainierte in der Woche nur dosiert mit Fokus auf seine Reha-Maßnahmen.
Beide Außenverteidiger offen
Immerhin kehrt Kapitän Marco Höger nach seiner Gelbsperre zurück – und wird auch dringend benötigt für die Statik im Kölner Spiel. Gegen Gütersloh wurde noch einmal deutlich, welche Bedeutung der 35-Jährige für die U21 hat. „Er gibt uns Stabilität und ist auch in vielen Situationen der Taktgeber. Deshalb sind wir froh, dass er zurück ist“, sagte FC-Trainer Evangelos Sbonias.
Akmestanlis Rot-Sperre könnte derweil Meiko Wäschenbach zu einem U21-Comeback verhelfen. Der 20-Jährige erhielt zuletzt keine Einsatzzeit mehr, auch mit Blick auf den auslaufenden Vertrag im kommenden Sommer. „Meiko trainiert heute, morgen und am Freitag bei uns und ist absolut eine Option am Wochenende. Er ist nicht außen vor“, sagte Sbonias.
Hinten rechts könnte theoretisch Georg Strauch für Sponsel auflaufen. Allerdings wird der Allrounder ebenso auf der Sechs für Kujovic oder – am wahrscheinlichsten – auf der Zehn für den Langzeitverletzten Etienne Borie benötigt. Jakob Krautkrämer rechnet sich ebenfalls Chancen auf den ersten Starteinsatz als Rechtsverteidiger aus. „Er hat sich stabilisiert und macht Fortschritte“, sagte Sbonias, ließ aber auch durchklingen: „Vielleicht besetzen wir die Position auch mal mit einem offensiveren Spieler.” Dann wäre U17-Weltmeister Justin von der Hitz einer der Kandidaten. Der aktuelle U19-Spieler kam zuletzt zweimal als Joker in der Regionalliga zum Einsatz.
Das Duell beim Aufsteiger findet übrigens nicht in Dortmund statt, weil Türkspor in seiner Heimatstadt kein Regionalliga-taugliches Stadion fand. Stattdessen finden die Heimspiele im Hagener Ischeland-Stadion statt. Dort erwartet der Kölner Trainer einen problematischen Untergrund: „Wir erwarten einen sehr, sehr schlechten Platz. Es wird viel Richtung Wille, Kampf und Kampf um zweite Bälle gehen. Es ist daher nicht zu empfehlen, auf die Tabellen-Konstellation zu schauen, wenn man diese Rahmenbedingungen mit betrachtet.“
Was Sbonias fordert
Dennoch möchte Sbonias darin keineswegs ein mögliches Alibi für seine Spieler sehen: „Das wird eine sehr schwierige Aufgabe. Aber die klare Erwartung ist, dass die Jungs das annehmen. Es werden dann auch Jungs spielen, die vielleicht noch nicht so viel Spielzeit bis jetzt hatten. Das ist das, was ich predige im letzten Schritt zum Profitum. Man muss da sein, wenn man gefragt ist. Man muss die Situation und die Chance nutzen, wenn sie da ist. Die Erwartung ist dann einfach, dass zumindest jeder sein Herz auf dem Platz lässt und allesdafür tut, dass wir dann am Ende drei Punkte haben.“
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