Gerhard Struber hat einen humorvollen, aber durchaus ernst gemeinten Seitenhieb in Richtung DFB geschickt. Der Trainer des 1. FC Köln zeigte sich überrascht, dass Tim Lemperle nicht für die deutsche U21 nominiert wurde.
Wenn die U21 des Deutschen Fußball-Bundes in den kommenden Tagen auf Dänemark und Frankreich treffen wird, werden drei Spieler vom 1. FC Köln dabei sein: Jonas Urbig im Tor, Jan Thielmann auf der rechten Seite und Kapitän Eric Martel im Mittelfeldzentrum. Nicht mit dabei im Angriff: Tim Lemperle.
Der 22-Jährige hat in dieser Saison zwar schon fünf Tore und vier Vorlagen in der 2. Bundesliga abgeliefert. Doch der Angreifer wurde von Nationaltrainer Antonio di Salvo dieses Mal nicht berücksichtigt. In Köln fällt Lemperle dieser Tage zwar wegen Rückenbeschwerden aus und schont sich einige Tage, um nächste Woch wieder voll einzusteigen. Doch gesundheitliche Gründe hatte seine Nicht-Nominierung nicht.
Namhafte Sturm-Konkurrenz
Das erklärte Gerhard Struber am Mittwoch am Geißbockheim – ohne dabei seine Überraschung zu verhehlen. “Mich hat der Teamchef angerufen und erklärt, dass er in der U21 eine Riesenauswahl an sehr besonderen Spielern hat. Die muss er aber auch haben, wenn er auf Tim Lemperle verzichtet.”
Mit Maximilian Beier (Borussia Dortmund), Youssoufa Moukoko (OGC Nizza) und Nick Woltemade (VfB Stuttgart) hat di Salvo drei Erstliga-Stürmer berufen. Mit Nicolo Tresoldi von Hannover 96 lud der Nationaltrainer zudem einen im Vergleich zu Lemperle zwei Jahre jüngeren Zweitliga-Stürmer ein, der beim Tabellenführer bislang eine auffällige Saison (zwei Tore, zwei Vorlagen) spielt, wenn auch nicht immer als Stammspieler.
Struber schob daher auch noch mal nach: “Dann muss er eine qualitativ extrem gute Auswahl haben, wenn er auf einen Tim Lemperle speziell in dieser Form, in der er sich befindet, verzichten kann”, sagte der Österreicher. “Wir wissen aber auch, dass die deutsche U21 um den Titel mitspielen kann. Das ist das Beste, was es gibt. Der Wettbewerb ist hart, aber in meinen Augen hätte sich Tim es verdient gehabt.”
Lemperle macht in dieser Saison im Sturmzentrum beim FC auf sich aufmerksam, hat jetzt schon fast seine Torquote aus der Vorsaison erreicht (ein Tor fehlt). Mit seinem auslaufenden Vertrag beim FC steht er zudem im Schaufenster für diverse Bundesligisten, die um den Angreifer werden. Die Geißböcke hoffen, dass Lemperle den FC noch zum Aufstieg schießt. Dann hätte der FC die Chance auf eine Verlängerung. Andernfalls wäre Lemperle wohl weg – und müsste sich bei einem anderen Club für weitere Nominierungen durch den DFB empfehlen.
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