Der Test gegen den FC Groningen sollte für den 1. FC Köln auch zur Chance für die Reservisten werden. Zwei Joker bekamen nach dem 1:1-Unentschieden ein Sonder-Lob von Trainer Gerhard Struber.
Viele Alternativen hatte Gerhard Struber am Donnerstagmittag im Testspiel gegen den FC Groningen nicht auf der linken Seite. Leart Pacarada hatte sich gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Zerrung zugezogen und saß gemeinsam mit Tim Lemperle (Rückenprobleme) nur auf der Tribüne im Franz-Kremer-Stadion. Max Finkgräfe wurde derweil für die deutsche U20-Nationalmannschaft nachnominiert und fehlte ebenfalls beim Test.
Entsprechend war bereits im Vorfeld klar gewesen, dass der Trainer auf der linken Außenverteidigerposition würde experimentieren müssen. Am Ende entschied sich Struber für Rasmus Carstensen, der in Abwesenheit von Jan Thielmann (U21-Nationalmannschaft) eigentlich auch eine Chance auf seiner angestammten rechten Seite hätte bekommen können.
Personal-Not zwingt Struber zum Experimentieren
Doch angesichts der Personal-Not schickte Struber den Dänen auf die andere Seite. Es war dabei das erste Mal, dass Carstensen beim FC seit Umstellung auf die Dreierkette als Schienenspieler eingesetzt wurde. “Rasmus hat es gut gemacht”, lobte Struber im Anschluss an das Spiel und zeigte sich “sehr happy, wie er die Position interpretiert hat.”
Auch dem 24-Jährigen, der im bisherigen Saisonverlauf nur auf 117 Einsatzminuten kommt, könnte die Position ähnlich wie Jan Thielmann im neuen 3-4-1-2-System liegen, hatte Carstensen seine besten Spiele für den FC schließlich, wenn er deutlich offensiver agieren konnte. “Er war nach vorne gefährlich, gut im Eins-gegen-Eins und nach hinten verlässlich”, bescheinigte Struber seinem Spieler einen “guten Auftritt” mit “guten, dynamischen Momenten”.
Obuz mit “Spielzeit-Problematik”
Da mit Carstensen, für den in der 77. Minute Linton Maina eingewechselt wurde, der einzig verbliebene nominelle Rechtsverteidiger links aushelfen musste, musste sich Gerhard Struber am Donnerstag für die rechte Seite ebenfalls etwas einfallen lassen. Der Trainer entschied sich für Marvin Obuz, der bislang auch erst zwei Kurz-Einsätze in der Liga bekommen hatte.
Dabei interpretierte der gelernte Angreifer seine Rolle freilich noch offensiver als Carstensen auf der anderen Seite, hatte zwischenzeitlich sogar die Chance auf das 1:0 und holte zudem den Freistoß raus, den Mark Uth anschließend verwandelte. “Marvin zeigt es immer wieder”, sagte Struber hinterher, gab aber auch zu: “Er hatte in den letzten Wochen eine Spielzeit-Problematik.”
Mehr Einsatzzeiten nach der Länderspielpause?
Nach seiner Verletzung, die er sich im letzten Spiel mit Rot-Weiss Essen zugezogen hatte, konnte Obuz erst spät in der Vorbereitung einsteigen. Nach einem Kurz-Einsatz gegen den HSV stand das Eigengewächs ansonsten lediglich für eine halbe Stunde gegen den Karlsruher SC Ende September auf dem Platz – abgesehen der einen Minute im Pokal gegen seinen Ex-Club Holstein Kiel.
Inzwischen sei Obuz jedoch einer, “der am Sprung mehr und mehr rein ist die Mannschaft.” Der Trainer lobte dabei: “Er hat heute gute Momente gehabt. Er traut sich immer wieder, das Eins-gegen-Eins zu nehmen und ist nach hinten verlässlich. Es war ein ordentlicher Auftritt.” Die Position als rechter Schienenspieler könne ihm dabei genau wie Thielmann liegen. “Weil er über den Flügel kommt und eine Absicherung nach hinten hat. Er braucht den Raum nach vorne für sein Spiel, um die Dynamik zu nutzen. Es ist eine interessante Position für ihn.”
Anders als zunächst angedacht, blieb Struber gegen Groningen über die gesamten 90 Minuten bei der Dreierkette. Für Obuz war in der 77. Minute U21-Verteidiger Meiko Sponsel ins Spiel gekommen. Die Youngsters, neben Sponsel auch noch Joao Pinto, Georg Strauch und Neo Tello, konnten sich genauso zeigen wie jene Spieler, die zuletzt wenig oder gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Rasmus Carstensen und Marvin Obuz zumindest scheinen die Bewerbungsmöglichkeit bei Gerhard Struber genutzt zu haben.
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