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Strubers Tribünen-Spieler bringen Keller in Erklärungsnot

Christian Keller will den Kader im Winter verstärken. (Foto: IMAGO /Chai v.d. Laage)
Christian Keller will den Kader im Winter verstärken. (Foto: IMAGO /Chai v.d. Laage)

Der 1. FC Köln will sich im Winter erstmals nach einem Jahr auf dem Transfermarkt verstärken. Sportchef Christian Keller muss dabei allerdings ein glücklicheres Händchen beweisen als in der Vergangenheit. Das zeigt ein Blick auf den aktuellen Kader.

Am 1. April 2022 hat Christian Keller beim 1. FC Köln seinen Dienst als Sport-Geschäftsführer angetreten. Seitdem hat der Sportchef 22 Spieler verpflichtet – fünf davon aufgrund der einjährigen Transfersperre jedoch erst mit Blick in die Zukunft.

Von den 17 Spielern, die bereits eine Trainingseinheit am Geißbockheim absolviert haben, sind vier inzwischen wieder weg. Jeff Chabot kam zwar im Januar 2022 und damit vor Keller. Der Sportchef zog jedoch die Kaufoption und Chabot erwies sich – wenn auch mit etwas Verzögerung – als Glücksgriff. Der Abwehrspieler konnte (beziehungsweise musste) im Sommer mit Gewinn wieder verkauft werden.

Fünf Keller-Spieler nicht im Kader

Mit Davie Selke konnte sich Keller derweil nicht auf eine weitere Zusammenarbeit in Liga zwei einigen. Kristian Pedersen und Faride Alidou erwiesen sich als Transfer-Missverständnisse. Weder der Linksverteidiger noch die Leihgabe von Eintracht Frankfurt waren rückblickend eine nachhaltige Verstärkung für den FC. Doch auch aus dem aktuellen Kader haben einige Neuzugänge, die Keller in der Vergangenheit präsentiert hatte, wohl keine Zukunft mehr in Köln.

Für das Spiel in Münster ließ Trainer Gerhard Struber fünf Spieler zuhause – und alle fünf stehen für die Fehleinschätzungen, die sich der Sportchef bislang geleistet hat: Rechtsverteidiger Rasmus Carstensen sowie die drei Stürmer Steffen Tigges, Florian Dietz und Sargis Adamyan. Und natürlich Innenverteidiger Nikola Soldo, der aber schon länger aussortiert ist.

Speziell Dietz ist dabei zwar keine Verpflichtung von Keller, der Sportchef hatte den Vertrag mit dem Stürmer im vergangenen Sommer jedoch ohne zeitliche Not verlängert und dem 26-Jährigen damit bis zum Sommer 2026 das Vertrauen beim FC ausgesprochen. Bislang hatte es der Angreifer jedoch überhaupt nur fünf Mal in den Spieltagskader geschafft. Zuletzt blieb Dietz vier Mal in Folge gänzlich zuhause. Auch Tigges stand an fünf der letzten sechs Spiele nicht im Aufgebot.

Diese Transfers haben überzeugt

Selbst wenn man die verpflichteten Torhüter (in Münster stand der mitgereiste Philipp Pentke ebenfalls nicht im Kader – Jonas Nickisch sitzt bei der U21 nur auf der Bank) außen vor lässt, hat sich also nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil von Kellers Neuzugängen als Verstärkung für den FC erwiesen.

Eric Martel und Denis Huseinbasic zählen dabei mit Abstand zu den besten Transfers, die Keller getätigt hat. Beide sind uneingeschränkte Stammspieler und haben damit auch das größte Wertsteigerungspotenzial. Auch Linton Maina blüht in der 2. Liga auf. Bislang hat es Keller jedoch noch nicht geschafft, den Vertrag mit dem Angreifer zu verlängern.

Leihspieler ebenfalls mehrheitlich auf der Bank

Zudem sind (mittlerweile) auch Leart Pacarada und Dominique Heintz Stammspieler unter Gerhard Struber. Beide Abwehrspieler hatte der Geschäftsführer jedoch für die Bundesliga verpflichtet, wo das Duo in der vergangenen Saison noch einiges schuldig geblieben war. Denn das gehört dabei auch zur Wahrheit: Die Spieler, die aktuell in der 2. Liga nicht zum Zug kommen, waren von Keller als Bundesliga-tauglich erachtet worden.

Die Erfolgsquote der Transfers ist in diesem Sommer dabei nicht zwingend besser geworden. Die verpflichteten Talente, die sofort wieder ausgeliehen wurden, sitzen bei ihren Leihclubs ebenfalls mehrheitlich auf der Bank oder der Tribüne. Mansour Ouro-Tagba in Regensburg, Chilohem Onuoha in Verl, Malek El Mala bei Viktoria Köln. Nur Said El Mala und Patrik Kristal sind Stammspieler und Leistungsträger bei ihren Vereinen.

Entsprechend gespannt sein darf man auf die anstehende Winter-Transferperiode. Struber hatte dabei nach dem Münster-Spiel die Wichtigkeit eines “gewissen Zufluss” im Kader betont – und damit auch einen klaren Auftrag an Keller gerichtet. Dieser sagte seinerseits mit Blick auf den Transfer-Winter jüngst im Interview mit dem GEISSBLOG: “Ich möchte mich nicht beweisen, sondern gemeinsam mit dem Team gute Entscheidungen für den FC treffen.” Es wäre ab Januar an der Zeit.

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