Mathias Olesen hat seine Einsatzzeit in dieser Saison für den 1. FC Köln am Freitagabend in Münster fast verdoppelt. Trainer Gerhard Struber lobt insbesondere ein Attribut des Luxemburgers.
67 Minuten hatte Mathias Olesen vor dem Spiel am Freitagabend bei Preußen Münster bislang in dieser Zweitliga-Saison auf dem Feld gestanden. In der ersten DFB-Pokalrunde gegen den SV Sandhausen war der Mittelfeldspieler in Abwesenheit des verletzten Dejan Ljubicic über die vollen 120 Minuten zum Einsatz gekommen – und mit seinem Treffer in der Verlängerung sogar zum Pokal-Helden geworden.
In der Liga jedoch blieb dem Luxemburger bislang nur die Joker-Rolle. Sechsmal wurde Olesen an den ersten zwölf Spieltagen eingewechselt – dreimal davon jedoch erst nach der 85. Minute. Sechs weitere Male war der gebürtige Kopenhagener allerdings überhaupt nicht zum Einsatz gekommen. In Summe also bisher eine eher enttäuschende Saison für den 23-Jährigen, der sich nach seiner Leihe in die Schweiz und nach dem Abstieg des FC sicherlich mehr erhofft hatte.
Einsatzzeit verdoppelt
Am Freitagabend jedoch schlug unverhofft so etwas wie die Stunde des Sechsers. Da Timo Hübers schon nach etwas mehr als 20 Minuten mit dem Verdacht einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste, kam Olesen in dieser Zweitliga-Saison erstmals mehr als eine Halbzeit lang zum Einsatz. Mit seiner Einwechslung in der 24. Minute hat das Eigengewächs seine Spielminuten daher fast verdoppelt!
“Das war richtig schön für mich, ich war richtig froh”, strahlte Olesen hinterher in den Katakomben des Preußenstadions. Dabei war der luxemburgische Nationalspieler noch überhaupt nicht richtig aufgewärmt, als er ins kalte Wasser – oder eher in das null Grad kalte Preußenstadion – geworfen wurde. “Ich habe vier kurze Bahnen gemacht und musste rein. Ich war nicht ganz warm, habe ein paar Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen”, berichtete Olesen.
Das lobt Struber besonders an Olesen
“Aber dann”, sagte der Rechtsfuß weiter, “war es ein gutes Spiel, finde ich.” Tatsächlich merkte man Olesen seinen Kalt-Start in der ersten Halbzeit noch an. Immer wieder schlichen sich unsaubere Abspiele oder Ballverluste in das Spiel des ehemaligen Nachwuchsspielers von Eintracht Trier ein. Im zweiten Durchgang stabilisierte sich Olesen jedoch, gewann einige wichtige Zweikämpfe und lief in etwas mehr als einer Stunde knapp zehn Kilometer. Auf 90 Minuten gerechnet wäre Olesen dabei bei über 13 Kilometern gelandet – und damit mehr als die beiden laufstarken Eric Martel und Dejan Ljubicic (jeweils knapp über elf).
Auch FC-Trainer Gerhard Struber sah Olesen “wieder gut – einmal mehr.” Der Mittelfeldspieler versuche dabei “seine Spielzeit zu nutzen und ein Stück weit Werbung in eigener Sache zu betreiben.” Und das wohl nicht nur kurzfristig mit Blick auf die Einsatzzeiten, sondern auch mittel- bis langfristig für eine Zukunft beim 1. FC Köln. Denn der Vertrag von Olesen läuft am Saisonende aus.
Joker-Rolle dürfte vorerst bestehen bleiben
Trotz ansprechender Leistung dürfte der Spieler jedoch vorerst kaum an dem gesetzten Duo Martel und Denis Huseinbasic vorbeikommen. Trotzdem ist Olesen ein Spieler, bei dem man immer weiß, was man bekommt und erwarten kann, wie Struber anmerkte. “Er ist richtig verlässlich – ein Partner auf dem Platz, bei dem alle wissen, was sie an ihm haben. Er investiert, gibt alles in die Waagschale und sorgt für eine gute Balance.”
Zumindest die Tatsache, dass Struber Olesen am Freitagabend als erste Option erachtet hatte, dürfte für den dänischen Luxemburger, wie er sich selbst gerne bezeichnet, ein Fingerzeig in die richtige Richtung gewesen sein. Immerhin hätte der Trainer am Freitag auch zahlreiche andere Optionen gehabt, den Ausfall von Hübers aufzufangen. Olesen wird es – von einem kleinen Wermutstropfen abgesehen – in jedem Fall gefreut haben. “Natürlich war es traurig, dass Hübi mit einer Kopfverletzung rausmusste – aber ich bin immer froh, wenn ich Spielzeit bekomme.”
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