Tim Lemperle ist nach elf Spieltagen der Top-Scorer beim 1. FC Köln. Der Angreifer hat sich für die Geißböcke als unverzichtbar erwiesen. Das führt für die Verantwortlichen unweigerlich zu einem klaren Auftrag.
Am kommenden Samstag kommt es zu einem besonderen Spiel für Tim Lemperle. Der Angreifer trifft im RheinEnergieStadion mit Greuther Fürth auf jene Mannschaft, bei der er in der vergangenen Saison seinen Durchbruch im Profi-Fußball geschafft hatte. Beim Kleeblatt gehörte Lemperle bereits zum uneingeschränkten Stamm-Personal, stand insgesamt 30-mal in der 2. Liga in der Startelf.
Dabei agierte Lemperle für die Fürther überwiegend auf dem linken Flügel und war dabei als Anläufer extrem wertvoll. Zudem erzielte der gebürtige Frankfurter in 32 Spielen sechs Tore und vier Vorlagen, womit er hinter Armindo Sieb und Branimir Hrgota drittbester Torschütze und in Summe viertbester Scorer war.
Ausgerechnet gegen Fürth: Lemperle kann Vorjahres-Quote einstellen
Diese Quote hat Lemperle in dieser Saison bereits schon jetzt beinahe getoppt. Nach elf Zweitliga-Spielen steht der Angreifer bei fünf Treffern und vier Vorlagen. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club könnte Lemperle seine Fürth-Quote also einstellen. Aktuell ist der 22-Jährige zudem der erfolgreichste Kölner Torjäger und Top-Scorer der Geißböcke. Gemeinsam mit Linton Maina hat Lemperle zudem bereits dreimal den vorletzten Pass gespielt, ehe ein Treffer fällt – damit gehört das FC-Duo zur Ligaspitze.
Der FC hat damit nach einer schwachen letzten Bundesliga-Saison endlich wieder einen Stürmer mit guter Trefferquote in seinen Reihen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison kam Davie Selke insgesamt auf sechs Treffer und war damit Kölns Top-Torjäger. Florian Kainz dahinter hatte fünf Tore erzielt, allesamt jedoch vom Elfmeterpunkt.
Zweitmeiste Ballberührungen im Strafraum
Dabei hätte Lemperle den Wert von Selke bereits übertreffen können. Insgesamt hat der Stürmer im bisherigen Saisonverlauf 37-mal auf das gegnerische Tor geschossen. Nur Ragner Ache vom 1. FC Kaiserslautern hat noch einen Schuss mehr abgegeben. Der expected-Goals-Wert (xG) von Lemperle liegt dabei zurzeit bei 6.49, entsprechend wenige Großchancen hat der Stürmer dabei nur vergeben. Allen voran der Pfostentreffer gegen Magdeburg sowie der Abschluss aus kurzer Distanz gegen Ulm sind hierbei in Erinnerung geblieben.
Für den FC jedenfalls ist das Eigengewächs in dieser Saison Gold wert. Lemperle arbeitet fleißig gegen den Ball, ist aber vor allem in der Box für seine Kollegen in der Box immer anspielbar. 52 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum sprechen dabei eine klare Sprache (nur Zivzivadze vom KSC kommt mit 56 auf mehr).
Lemperles Vertrag läuft 2025 aus
Umso heikler ist die Situation für den FC, da der Vertrag des Angreifers nach dieser Saison ausläuft. Zuletzt hatten die Kölner im Februar 2023 mit ihrem Talent verlängert, ihm zum damaligen Zeitpunkt aber bereits eine Leihe für die Saison 2023/24 nahe gelegt. “Mir ist die Entscheidung leicht gefallen, weil ich mich beim FC sehr wohl und gut aufgehoben fühle”, hatte Lemperle damals zu der Verlängerung bis 2025 gesagt, in dem wissen, dass der Zwischenschritt nach Fürth für die seine eigene Entwicklung hilfreich sein würde.
Dass sich Lemperle beim FC wohl fühlt und der Stürmer immer davon geträumt hatte, im Müngersdorfer Stadion aufzulaufen, ist dabei längst und nicht nur aufgrund seiner Aussage im Rahmen der Verlängerung bekannt. Entsprechend erscheinen die Chancen der Kölner nicht aussichtslos im Werben um einen Verbleib über den Sommer 2025 hinaus.
Noch keine konkreten Gespräche
Dass dies angesichts der Vertragssituation, Lemperles Leistungen und dem aktuellen Abschneiden des FC kein Selbstläufer wird, ist dabei jedoch auch klar. Nach GEISSBLOG-Informationen soll es Stand heute noch keine konkreten Gespräche über eine Zusammenarbeit über den Sommer 2025 hinaus gegeben haben. Diese in den nächsten Wochen aufzunehmen, dürfte zu den wichtigsten Aufgaben der FC-Verantwortlichen gehören.
Wirkliche Chancen auf einen Verbleib dürfte sich der FC wohl ohnehin nur im Falle der direkten Bundesliga-Rückkehr machen können. Schließlich dürften zahlreiche Bundesligisten den Angreifer mit seiner aktuellen Quote und dem auslaufendem Vertrag längst auf dem Zettel haben. Zu dieser jedoch könnte Tim Lemperle einen nicht unerheblichen Teil selbst beitragen.
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