Die erste Hälfte der Hinrunde war für den 1. FC Köln defensiv ausbaufähig. Mit der Umstellung auf die Dreierkette stabilisierte sich die Kölner Hintermannschaft jedoch. Entsprechend durchwachsen fallen die Noten & Zeugnisse der FC-Defensive nach der Hinrunde aus.
Jonas Urbig
Jonas Urbig kam im Sommer als bester Torhüter der 2. Liga von seiner Leihe aus Fürth zurück nach Köln. Noch vor dem ersten Training wurde das Eigengewächs von Sportchef Christian Keller zur neuen Nummer eins erkoren. Nach 20 Gegentoren in zehn Spielen nahm Trainer Gerhard Struber jedoch einen Wechsel im Tor vor und entschied sich für die Erfahrung von Routinier Marvin Schwäbe. Dabei hatte Urbig eigentlich nur im ersten Spiel gegen den Hamburger SV einen entscheidenden Fehler gemacht, der zum Gegentor geführt hatte. Eine unbefriedigende Situation für das große Torhüter-Talent, dem man beim FC weiterhin eine große Karriere vorhersagt. Trotz solider Auftritte ist der 21-Jährige einer der Verlierer der Hinrunde.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Marvin Schwäbe
Die umgekehrte Welt erlebte dafür Marvin Schwäbe. Nach dem Wechsel-Zoff im Sommer profitierte der Keeper im Herbst von der sportlichen Krise und rückte wieder als Nummer eins zwischen die Pfosten zurück. Und das mit Erfolg: Die ersten vier Partien spielte Schwäbe direkt zu Null und musste in neun Einsätzen nur viermal hinter sich greifen, blieb dafür sechsmal ohne Gegentreffer. Einen Patzer leistete sich der Torhüter einzig beim Distanzschuss von Jens Castrop gegen den 1. FC Nürnberg. Viele Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen, bescherte ihm seine Defensive jedoch auch nicht.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Jan Thielmann
Thielmann hat eine durchwachsene Hinrunde hinter sich. Zum Saisonstart war der gelernte Angreifer als Rechtsverteidiger in der Viererkette gesetzt, fremdelte allerdings weiterhin mit der Rolle als reiner Abwehrspieler. Erst, als Struber auf Dreierkette umstellte und Thielmann auf der rechten Schiene deutlich offensiver agieren konnte, wusste der 22-Jährige wieder zu überzeugen. In seiner Hinrunden-Bilanz stehen 13 Startelf-Einsätze, zwei Einwechslungen und je ein Tor und eine Vorlage. Mit der Verpflichtung von Jusuf Gazibegovic könnte Thielmann in der Rückrunde wieder auf seine ursprüngliche Position in der Offensive zurückkehren.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Rasmus Carstensen
Der Däne spielt nach seiner festen Verpflichtung im Sommer überhaupt keine Rolle im Team von Trainer Gerhard Struber. Nur drei Einsätze mit insgesamt 117 Minuten stehen für den Rechtsverteidiger zu Buche, eine faire Benotung verbietet sich daher. Klar ist jedoch: Als einziger gelernter Rechtsverteidiger im Kader hat es Carstensen nicht geschafft, sich durchzusetzen und für mehr Einsätze zu empfehlen. Die Wege dürften sich daher bald schon wieder trennen, zumal mit Gazibegovic ein Neuzugang auf der Position bereits verpflichtet wurde.
GEISSBLOG-Note: keine Note
Julian Pauli
Pauli ist der Kölner Shootingstar in dieser Saison. Etwas unverhofft stand der 19-Jährige nach überzeugender Vorbereitung zum Saisonstart in der Startelf und spielte sich prompt fest. Bis zu seiner Gehirnerschütterung stand Pauli dabei in jedem Spiel auf dem Feld und erzielte im DFB-Pokal gegen Sandhausen sein erstes Profi-Tor. Der Youngster überzeugt dabei mit einer guten Körperlichkeit und Aggressivität gegen den Ball, hat mit dem Ball jedoch noch Luft nach oben. Als Belohnung für die guten Leistungen feierte Pauli in diesem Jahr zudem sein Debüt in der U20-Nationalmannschaft. Insbesondere nach der Umstellung auf die Dreierkette wurde der gebürtige Londoner noch einmal stabiler.
GEISSBLOG-Note: 2,5
Timo Hübers
Die Saison von Timo Hübers begann vielversprechend. Nach seinem Bekenntnis zum Verein trotz Abstieg wurde der Innenverteidiger von Gerhard Struber zum Kapitän ernannt. Zudem erzielte der 28-Jährige drei Tore an den ersten acht Spieltagen. Insgesamt mit einigen starken Auftritten (u.a. Elversberg, Braunschweig, Kiel), aber auch mit Totalausfällen. In der sportlichen FC-Krise ging der Kapitän gegen Darmstadt und Paderborn mit unter und war an einer Vielzahl an Gegentoren direkt beteiligt. Insgesamt eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Dominique Heintz
Musste sich Heintz zu Saisonbeginn noch überwiegend hinter Youngster Julian Pauli einreihen, schlug nach der Umstellung auf die Dreierkette die Stunde des Routiniers. Seit dem elften Spieltag stand der Pfälzer in jeder Partie – abgesehen seiner Sperre in Kaiserslautern – in der Startelf und entwickelte sich zum unverzichtbaren Stabilisator in der Kölner Hintermannschaft. Zudem überzeugt Heintz als mit Abstand bester Innenverteidiger in der Spieleröffnung.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Elias Bakatukanda
Bakatukanda wurde gemeinsam mit Julian Pauli 2023 Pokalsieger der A-Junioren, musste sich in dieser Saison aber hinter dem ein Jahr jüngeren Teamkollegen anstellen. Zwar feierte auch der 20-Jährige sein Profi-Debüt auf Schalke, mehr als insgesamt drei Kurz-Einsätze sprangen jedoch nicht heraus. Viermal stand Bakatukanda zudem ohne Einwechslung im Kader, elfmal kam der Youngster in der Regionalliga zum Einsatz. Im Winter soll der gebürtige Kölner wenn möglich verliehen werden, um Spielpraxis auf höherem Niveau zu sammeln.
GEISSBLOG-Note: keine Note
Leart Pacarada
Der Linksverteidiger gehört in dieser Saison zum uneingeschränkten Stammpersonal von Gerhard Struber und kommt wettbewerbsübergreifend auf drittmeisten Einsatz-Minuten aller FC-Profis. Dabei hat auch Pacarada die Umstellung auf Dreierkette gutgetan, weil er defensiv von seinen Innenverteidigern abgesichert wird. Mit sechs Torvorlagen, vier davon im Spiel gegen den Karlsruher SC, gehört Pacarada zudem zu den besten Vorlagengebern der 2. Liga. Zudem schlägt der Kosovare die meisten Flanken aller Zweitliga-Spieler. Defensiv jedoch auch mit dem ein oder anderen Wackler, wie vor dem 2:2 gegen Hannover 96.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Max Finkgräfe
Nachdem Finkgräfe in der desaströsen Abstiegssaison einer der Lichtblicke beim 1. FC Köln gewesen war und schnell zum Fan-Liebling avancierte, liegt nun eine schwierige Hinrunde hinter dem Linksverteidiger. Während der Vorbereitung zog sich Finkgräfe einen Innenbandriss im Knie zu, der ihn bis Ende September außer Gefecht setzte. Dann gab es für den Youngster kein Vorbeikommen mehr an Routinier Pacarada. So stehen letztlich nur 159 Zweitliga- und 64 Pokal-Minuten für Finkgräfe auf dem Konto. Siebenmal blieb der 20-Jährige ohne Einsatz im Kader.
GEISSBLOG-Note: 4,5
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