Es scheint, als werde Max Finkgräfe auch im DFB-Pokal-Spiel des 1. FC Köln gegen Hertha BSC zunächst auf der Ersatzbank sitzen. Der 20-Jährige steht bei Trainer Gerhard Struber bislang nicht hoch im Kurs. Das wurde am Montag erneut deutlich.
Es war eine naheliegende Frage, die Gerhard Struber am Montag beantworten musste. Auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel des 1. FC Köln gegen Hertha BSC wurde der Österreicher gefragt, wie es um Max Finkgräfe bestellt sei und ob der Linksfuß gegen Berlin womöglich wieder einmal eine Chance bekommen könnte.
Immerhin hat Finkgräfe unter Struber bislang gerade einmal 67 Minuten gespielt. Auf das Debakel gegen Ulm, als der Youngster als Rechtsverteidiger in die Startelf geworfen worden war, folgten nur noch 22 Minuten gegen Fürth. Ansonsten ist Finkgräfe bislang einerseits Opfer seiner Verletzung in der Sommer-Vorbereitung sowie seiner Erkrankung im Herbst. Andererseits vertraut Struber konsequent Leart Pacarada.
Finkgräfe komplett außen vor
Pacarada hat offensiv bislang schon Erstaunliches für den FC geleistet, ist mit sieben Torvorlagen der zweitbeste Lieferant der 2. Bundesliga. Defensiv aber hat der Routinier immer wieder seine Probleme, so konnte man diese auch am Samstag gegen Hannover 96 wieder beobachten. Dennoch wird Finkgräfe bislang nicht eingewechselt, um ihn näher an die Mannschaft heranzuführen. Sein Fürth-Einsatz resultierte lediglich aus Pacaradas Verletzung. Es scheint, als sei der 20-Jährige aktuell komplett außen vor.
Struber wurde am Montag daraufhin jedoch emotional. “Es betrifft nicht nur Max. Ich bin immer wieder mit den Jungs im Austausch. Dass das für Jungs, die auf der Bank sitzen, keine Situation ist, die sie sich wünschen, ist klar”, begann Struber. “In so einem Club mit diesen Zielen braucht es einen starken Kader und wir brauchen auf jeder Position einen Wettbewerb.”
Dann legte der Österreicher los: “Wir haben in den letzten Wochen viele Spieler auf einem ordentlichen Level gesehen. Ich bin kein Trainer, der diesen Spieler relativ schnell, wenn mal ein, zwei Spiele nicht so laufen, das Vertrauen entzieht. Ich bleibe meinen Entscheidungen treu. Nicht aus Dogmatismus. Es ist wichtig, dass Leistung gezeigt wird. Aber es gibt Jungs, die die Automatismen drinnen haben.”
Dass Finkgräfe in der Vorsaison der einzige echte Lichtblick in einer enttäuschenden Abstiegssaison gewesen war, zählt nicht mehr. “Was vorher war, berührt mich nicht so sehr. Man ist letztes Jahr abgestiegen. Mit mir hatte man seit Sommer die Zeit, sich zu zeigen, und daraus mache ich mir mein Bild. Es gibt auf dieser Position einen anderen Burschen, der es über weite Strecken der Saison sehr gut gemacht hat. Deswegen gibt es wettbewerbsübergreifend nicht die Rotationsveränderungen.”
Finkgräfe ist wertvollster FC-Profi
Kurzum: Finkgräfe wird gegen Hertha BSC am Mittwochabend erneut auf der Bank sitzen, Pacarada wird erneut von Beginn an spielen. Struber verteidigte sich noch einmal: “Ich werde den Jungs treu blieben. Wir wollen weiterkommen und unsere Ziele im Auge behalten. Die Competition ist groß und teilweise auf Augenhöhe. Da muss man liefern, hier hat keiner einen großen Vorsprung.”
Finkgräfe wird die Entwicklung wohl genau verfolgen. Zuletzt schien der Youngster mit der Situation zu kämpfen zu haben. Dem 20-Jährigen war vor der Saison eigentlich vom FC vermittelt worden, dass ihm die Zukunft gehören soll. Nun läuft sein Vertrag bis 2026, mit sechs Millionen Euro ist er – zusammen mit Eric Martel – der wertvollste Spieler im FC-Kader. Die Geißböcke müssen also aufpassen, dass sie nicht das nächste Eigengewächs vergraulen.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!