Der 1. FC Köln hat sich mit einem 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern die Herbstmeisterschaft gesichert. Nach einem umkämpften Spiel auf dem Betzenberg gehen die Geißböcke zufrieden in die Weihnachtspause, machen aber auch klar, dass sie ihre Erfolgsserie im neuen Jahr unbedingt fortsetzen wollen. Das sagen Gerhard Struber, Christian Keller und die Spieler.
Aus dem Fritz-Walter-Stadion berichtet Sonja Gauer
Florian Kainz
“Es war nicht das beste Spiel zum Anschauen, aber wir sind sehr froh, dass wir jetzt als Winterkönig in die Pause gehen. Das gibt uns schon ein echt gutes Gefühl und den Glauben, dass es funktioniert, so wie wir spielen und das Team zusammenhalten. Die letzten Minuten spielen wir es gut runter. Wir haben Erfahrung und Qualität auf dem Platz, können gut wechseln. Jeder haut sich voll rein und hat versucht, die Führung über die Runden zu bringen. Natürlich müssen wir die Umschaltsituationen noch besser ausspielen und cleverer sein, das steht außer Frage. Aber wir sollten es jetzt genießen, dass wir solch einen Lauf hingelegt haben. Wie wir den Freistoß ausgespielt haben, war mehr oder weniger Freestyle. Linton hatte eine super Tiefe und hat super geflankt. Wir lassen uns da immer wieder was einfallen. Natürlich freue ich mich jetzt auf die freien Tage – aber so, wie es gerade gelaufen ist, hätte es gerne auch weitergehen können.“
Timo Hübers
„Winterkönig klingt gut. Wenn man mal den Blick in den Rückspiegel wirft, vor zwei Monaten war das vielleicht nicht ganz erwartbar – da war Gewitter über Köln, jetzt scheint wieder ein wenig die Sonne. Zumindest für zwei Wochen. Dann geht es ins Trainingslager, da scheint hoffentlich auch die Sonne. Es gilt, dranzubleiben und genau da weiterzumachen, wo wir jetzt vor der Winterpause aufgehört haben. Der Platz heute hat nicht das schönste Fußballspiel zugelassen, es waren viele intensive Duelle. Die wichtigen konnten wir für uns entscheiden. Wir haben ein Tor nach einem Standard gemacht und die Standards selbst richtig gut wegverteidigt. Wir haben es nicht zugelassen, dass Kaiserslautern die ganz großen Powerplay-Phasen hatte. Wir sind auch in dem Punkt weiter, dass wir uns noch mehr pushen, uns für die kleinen Dinge feiern, was jedem Einzelnen auf dem Platz hilft. Nur so geht es, solche eng umkämpften Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Jetzt kann man sagen ‚Glück‘ und ‚Zufall‘, aber ich glaube, die Entwicklung der letzten Wochen gibt uns recht.“
Marvin Schwäbe
“Jeder hat alles reingehauen und alles wegverteidigt. Natürlich gibt es Situationen, die nicht einfach sind. Da müssen wir auch mal hinten drinstehen und einfach nur verteidigen. Aber was wir da für eine Motivation an den Tag legen, das ist momentan auf jeden Fall Extraklasse. So gewinnen wir gerne immer 1:0. Wenn wir sehen, wo wir vor zehn Wochen standen… Jetzt sieht man, wo wir hinkönnen. Jetzt haben wir alles in der eigenen Hand, das ist klar. Wir haben uns selbst bewiesen, was in uns steckt. Die Herbstmeisterschaft ist natürlich schön, aber wir werden uns darauf nicht ausruhen, wir werden weiterhin Vollgas geben. In der Vorbereitung werden wir gucken, dass wir alles noch mal aufarbeiten und schauen, was wir noch besser machen können. Aber natürlich ist es schön, so zu überwintern.”
Christian Keller
“Vor Weihnachten ist ein Punkt, um mal kurz innezuhalten. Wir freuen uns natürlich sehr, dass uns heute hier ein Dreier gelungen ist in einem schwierigen Auswärtsspiel. Wir wissen aber auch alle, wie der Fußball funktioniert und dass wir im neuen Jahr weiter gewinnen müssen. Darauf geht der Fokus. Ich habe am Freitag schon gesagt, dass jedes Spiel eine Botschaft für das nächste mitgibt. Dieses Spiel gibt uns jetzt eine schöne Botschaft für Weihnachten und ein gutes Gefühl für das neue Jahr, wenn es am 3. Januar wieder losgeht. Dann haben wir zwei Wochen Zeit, um den nächsten sehr, sehr ambitionierten Gegner zu schlagen.“
Gerhard Struber
“Es war das erwartet schwierige Spiel am Betzenberg. Ich war das erste Mal hier. Die Stimmung sucht seinesgleichen. Bei uns ist es immer fulminant, aber auch hier. Ein fettes Danke an unsere Fans, es ist nicht selbstverständlich, dass so viele immer wieder mitreisen. Es war sehr umkämpft und ein Spiel, das zu viele Ping-Pong-Momente hatte. Wir haben es aber immer wieder geschafft, zu richtig guten Umschaltmomenten zu kommen. Wir hatten gute Torchancen. Es hat Momente gegeben, wo du hier was wegverteidigen musst, aber es war nichts Hochkarätiges dabei. Es war einmal mehr eine sehr stabile Leistung, was die Defensive angeht. Dass wir effizient sind, beweisen wir schon seit längerem. In Summe ein verdienter Sieg aufgrund der Chancen, auch wenn man sich den xG-Wert anschaut.”
Markus Anfang
“Ich gratuliere dem 1. FC Köln zu den drei Punkten. Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Der 1. FC Köln hat eine Top-Qualität. Wir hatten eine gute Kontrolle im Spiel, hätten uns auch mehr Chancen kreieren können. Ärgerlich ist die Entstehung des Gegentores, wir schlafen da beim Freistoß. In der zweiten Halbzeit haben wir dann noch mal eine riesige Chance durch Jannik Mause. Hintenraus lassen wir Chancen zu, das ist klar. Wir haben in der zweiten Halbzeit permanent auf ein Tor gespielt gegen eine Mannschaft, die der Top-Favorit der Liga ist. Meine Jungs haben nach dem Darmstadt-Spiel eine gute Reaktion gezeigt. Heute hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Es tut mir leid, dass wir das Ergebnis nicht erzielt haben, das wir uns alle gewünscht haben.”
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