Bei den Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln kündigt sich eine Entscheidung in der Trainerfrage an. Interimslösung Jacqueline Dünker wird den Posten wohl dauerhaft übernehmen – obwohl ihr die notwendige Lizenz fehlt.
Der 1. FC Köln hatte auf eine Saison im gesicherten, wenn nicht gar im oberen Mittelfeld der Frauen-Bundesliga gehofft. Die Realität in der Winterpause sieht ganz anders aus: Nach zwölf von 22 Spieltagen lassen die Geißböcke mit ihren fünf Punkten lediglich die beiden Aufsteiger Jena (drei Punkte) und Potsdam – mit einem Punkt auf dem einzigen Abstiegsplatz – hinter sich.
Nach der Trennung von Daniel Weber hatte Interimstrainerin Jacqueline Dünker bei ihrem Debüt mit einem 1:0 beim Schlusslicht den einzigen Sieg der Hinrunde geholt. Nach dem anschließenden 1:3 gegen RB Leipzig, das am Montagabend gleichzeitig die Rückserie einläutete und das Fußballjahr der FC-Frauen beendete, forderte die 38-Jährige für eine bessere Zukunft: „Wir müssen beständiger werden und unser Potenzial ausschöpfen. Wir brauchen auch mehr Kaltschnäuzigkeit.”
Dünker-Entscheidung vor Weihnachten
Dünker kündigte Neuzugänge an. Der erste Schritt müsse allerdings sein, “Klarheit zu schaffen, wie es mit meiner Person weitergeht“. Die Euskirchenerin war vor der Saison als Webers Assistentin ans Geißbockheim gewechselt, war zuvor beim FC Zürich Sportdirektorin und Trainerin in Doppelfunktion gewesen. In Köln hat sie nun gute Chancen, Chefcoach zu bleiben.
„Wir wollen vor Weihnachten noch eine Entscheidung treffen. Die Gespräche laufen mit externen Kandidaten, aber auch mit Jacqueline”, sagte Sportchefin Nicole Bender-Rummler nach der Niederlage gegen Leipzig und zählte die Vorzüge Dünkers auf: „Jacqui kennt die Mannschaft, das Personal, hat ein sehr gutes Standing, genießt ein hohes Maß an Vertrauen. Sie ist auch ein Alphatier, die erste Reihe ist für sie nicht ungewohnt, das hat sie ja schon in Zürich gemacht. Sie macht es einfach gut, daher spricht einiges für sie.“
Dünker “bleibt in jedem Fall”
Einen Haken würde die Entscheidung pro Dünker allerdings mit sich bringen: Sie verfügt nicht über die vom DFB geforderte UEFA-Pro-Lizenz, hat aktuell nur die A-Lizenz. Bei einer Beförderung zur Cheftrainerin würde den FC eine Strafzahlung erwarten, deren Höhe für die Verantwortlichen derzeit nicht abzusehen ist.
“Trotzdem ist sie in der Verlosung”, bekräftigte Bender-Rummler. Sollte doch eine externe Lösung bevorzugt werden, wäre Dünker beim FC dennoch fest eingeplant, wie die Sportchefin ergänzte: „Jacqui hat über Sommer 2025 hinaus Vertrag. Daher bleibt sie in jedem Fall. Es kommt nur darauf an, in welcher Funktion.“
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