fbpx

Ärger um Tor-Klau durch VAR: „Der Schiedsrichter hat mir recht gegeben“

Schiedsrichter Tom Bauer beim Studium der Video-Bilder. (Foto: IMAGO / Nico Herbertz)
Schiedsrichter Tom Bauer beim Studium der Video-Bilder. (Foto: IMAGO / Nico Herbertz)

Schiedsrichter Tom Bauer am Samstag einen Treffer des 1. FC Köln nach Ansicht der TV-Bilder zurückgenommen. Die Meinungen darüber gingen hinterher auseinander – auch beim Unparteiischen selbst.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten

Es lief die 66. Spielminute, als der 1. FC Köln plötzlich wie aus dem Nichts vermeintlich in Führung gegangen war. Linton Maina hatte einen weiten Pass von Dominique Heintz ersprintet, sich im Zweikampf mit Lukas Pinckert durchgesetzt und aus spitzem Winkel ins Tor getroffen.

Nachdem der Jubel in Müngersdorf abgeebbt war, schaltete sich jedoch Video Assistant Referee Nicolas Winter ein und schickte Schiedsrichter Tom Bauer zur Ansicht der TV-Bilder nach draußen. Kurz darauf nahm der 28-jährige Unparteiische das vermeintliche 1:0 aufgrund eines Schubsers von Maina an Pinckert wieder zurück.

Das sagt der Torschütze zum aberkannten Treffer

„In der Zeitlupe sage ich, dass man das Foul geben kann“, zeigte sich der Torschütze zwar einsichtig. Kein Verständnis hatte der Angreifer allerdings dafür, dass Bauer überhaupt vom VAR rausgeschickt worden war. „Der Schiedsrichter hat mir recht gegeben, dass man ihn nicht unbedingt rausschicken muss“, sagte Maina. Allerdings musste der 25-Jährige auch dem Schiedsrichter zustimmen, der dann gesagt hatte, „dass es kein Stoß war. Da habe ich ihm dann recht gegeben.“

Auch Teamkollege Dominique Heintz stimmte in die Analyse von Maina mit ein. „Für mich ist es keine klare Fehlentscheidung. Das müsste der Schiedsrichter eigentlich auch so behalten dürfen“, sagte der Innenverteidiger. Und weiter: „Ich finde ,dass es ein normaler Zweikampf war. Das Tor hätte in meinen Augen zählen müssen.“

Kessler: „Schiedsrichter sollte der Chef sein“

Für Thomas Kessler habe es dabei ebenfalls Argumente gegeben, „das Foul zu pfeifen“, wie der Leiter des Lizenzbereichs nach dem Spiel erklärte. „Es gibt aber auch Argumente“, so der ehemalige Keeper weiter, „das Foul nicht zu pfeifen.“ Pinckert habe sich dabei nur vor Maina schieben können, weil der Elversberger ihn vorher festgehalten habe. „Dann schiebt ihn Linton und er fällt leicht.“

Kessler ärgerte sich dabei vielmehr darüber, dass die Entscheidung des Schiedsrichters keinen Bestand hatte – obwohl dieser auf dem Platz „der Chef sein“ solle. „Bei klaren Fehlentscheidungen sind wir alle dabei, zu intervenieren. Man hätte dem Schiedsrichter heute einen Gefallen getan, bei der Sache einfach wegzubleiben.“ Nach Ansicht zahlreicher Zeitlupen habe Bauer dann jedoch „keine andere Möglichkeit“ mehr gehabt, als das Tor abzuerkennen. Allgemein habe der Unparteiische jedoch „ein gutes Spiel gemacht“.

Da gibt es wahrscheinlich 140.000 Meinungen.

gerhard Struber

Gerhard Struber wusste derweil nicht so richtig, was er zu der Aktion sagen sollte. „Kann man abpfeifen, kann man nicht, da gibt es wahrscheinlich 140.000 Meinungen. Auch ich hätte eine, aber die würde für uns ein Tor bedeuten“, sagte der FC-Trainer. Am Ende war der aberkannte Treffer für den FC zwar ärgerlich, letztlich aber auch nicht viel mehr als eine Randnotiz. Dejan Ljubicics Schlenzer zum erlösenden 1:0 sei dank.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
14 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
14
0
Diskutier mit & schreib einen Kommentar!x