Joël Schmied hat am Samstag sein Pflichtspiel-Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. Der Neuzugang zeigt sich dabei beeindruckt von seinem neuen Verein.
Für Joël Schmied ist am Samstag um 13 Uhr in Köln-Müngesdorf ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Der Innenverteidiger durfte zum ersten Mal vor 50.000 Zuschauern in deutschen 2. Liga auflaufen. Für den Schweizer ein besonderer Moment, den er hinterher emotional mit seinem Vater gefeiert hat. Schmied will sich dabei schnell in den Verein und die Stadt integrieren – hat auch einen Besuch im Zoo bei Maskottchen Hennes geplant. Vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig sprach der Neuzugang am Mittwoch über…
…sein Debüt für den 1. FC Köln: „Es war ein unglaubliches Gefühl für mich. Ich komme ja aus der kleinen Schweiz, da hat das größte Stadion um die 30.000 Plätze und ist selten ausverkauft. In der Schweiz sind die Fans auch etwas zurückhaltender. Man merkt, dass wenn man hier eine gute Aktion wegverteidigt hat oder im gegnerischen Strafraum eine Offensiv-Aktion hat, geht das Stadion ab. Da bekommt man fast einen Tinnitus (lacht). Das ist ein geiles Gefühl und pusht einen, wenn die Beine schwer werden. Dann kann man nochmal die Extra-Meter für den Verein gehen.“
Schmied über die Unterschiede zur Schweiz
…die Abstimmung mit Timo Hübers und Dominique Heintz: „Wenn man zu Null spielt, würde ich sagen, dass es ein guter Einstand war. Es gibt noch kleine Details, an denen man arbeiten kann. Ich kenne die beiden jetzt noch nicht super gut, sie sind aber unglaubliche Leader-Typen und haben viel Erfahrung. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass wir hinten zu dritt den Laden dichthalten.“
…seine Position im Zentrum der Dreierkette: „Schon bei den Transfergesprächen war es ein Thema, dass der FC flexible Verteidiger braucht, die links, rechts oder in der Mitte spielen können. Am Ende ist es der Trainer, der entscheidet, wer für das Wochenende für welche Position am besten geeignet ist. Für den Anfang war es sehr solide. Mit den Spielminuten wird auch die Routine kommen. Ich bin froh, dass ich diese Verantwortung in der Mitte übernehmen darf.“
…die Unterschiede zwischen der 2. Liga und der Super League: „Es gibt große Unterschiede zur Schweiz. Vor allem die Intensität, jeder geht jeden Tag ins Limit. Es ist sehr physisch, jeder mag laufen und ist schnell. In der Schweiz spielen wir einen ähnlichen Fußball, aber einfach viel weniger von allem. Das kann man aber gut trainieren und ich hoffe, dass ich mich schnell adaptiere. Ich bin dabei auf einem guten Weg, die Trainings helfen mir extrem. Ich bin vielleicht jemand, der sich aktuell noch zehn Sekunden länger erholen muss.“
Innige Umarmung nach erfülltem Traum
…seine ersten Eindrücke von der Stadt und dem Verein: „Alle haben mir gesagt, dass die Kölner sehr offen sind. Das kann ich absolut bestätigen. Vom Staff über die Spieler und den Trainer sind alle sehr hilfsbereit und auch sehr interessiert an meinem Leben. Das gibt ein super Gefühl, wenn ich merke, dass sich die Menschen für mich interessieren. Ich möchte das zurückgeben, ich bin ein offener Typ, der auch gerne spricht. Das passt ziemlich gut.“
…den kommenden Gegner Eintracht Braunschweig: „Den Gegner kenne ich nicht so gut. Ich weiß, dass Salim Khelifi mal dort gespielt hat, er ist auch gebürtiger Schweizer. Ich schaue die Zusammenfassungen, das habe ich aber immer schon gemacht – samstagabends mit meinem Vater in der Sportschau. Wir machen noch viele Video-Analysen, deswegen kann ich mich da gut drauf einstellen. Das Ziel ist klar, dass wir möglichst wieder zu Null gewinnen.“
…die Rolle seines Vaters in seinem Leben: „Mein Vater spielt eine sehr große Rolle für mich. Er war am Wochenende da, er wollte miterleben, wie es ist, wenn sein Sohnemann seinen Lebenstraum erfüllen kann. Er ist halber Deutscher und er fühlt den Fußball komplett mit. Er unterstützt mich, war früher in der 2. Liga der Schweiz auch Profi. Er ist ein ruhiger Typ, das gefällt mir gut. Ich hoffe, ich konnte ihn mit Stolz erfüllen. Er musste weinen und ich bin auch ein emotionaler Typ. Wir haben uns innig umarmt und realisiert, dass wir meinen Kindheitstraum wahrgemacht haben. Der größte Traum wäre natürlich die Bundesliga.“
Sauerbraten, Sightseeing und Hennes
…die Wahrnehmung des FC in der Schweiz: „Der FC wird in der Schweiz als Traditionsverein wahrgenommen. Als Club, der nicht den Luxus zelebriert, sondern mehr als Arbeiterverein. Das spiegelt auch meine Persönlichkeit wider. Deswegen wusste ich beim ersten Anruf von Christian Keller, dass der Verein gut zu mir passen könnte. Ich mag diese Leidenschaft, die die Stadt für den FC mitbringt.“
…seine ersten Eindrücke von der Stadt: „Ich war schon in den traditionellen Restaurants unterwegs. Da habe ich einen Sauerbraten gegessen, das schmeckte wunderbar. Mein Vater hat noch eine Stadionführung gemacht und eine Sightseeing-Tour gebucht. Wir hatten am Wochenende ein bisschen Touri-Programm. Das gehört dazu und was sich bisher gesehen habe ist sehr cool.“
….den Geißbock Hennes: „Ich habe Hennes leider noch nicht getroffen. Aber meine Freundin und ich feiern den übertrieben. Wir wollen ihn unbedingt im Zoo besuchen gehen. Ich habe nur gehört, dass er extrem stinkt. Das nehmen wir aber gerne in Kauf (lacht).“
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