Im Zuge der Vorstellung von Steffen Baumgart hat Horst Heldt ausgeschlossen, dass ein Spieler zeitnah Union Berlin verlassen wird. Der vom 1. FC Köln umworbene Ivan Prtajin soll sich demnach wie erwartet unter Neu-Trainer Baumgart durchsetzen.
Auf seinen ersten gemeinsamen Arbeitstag mit Steffen Baumgart musste Horst Heldt gut dreieinhalb Jahre länger als zunächst gedacht warten. Zur Saison 2021/22 hatte der jetzige Sportchef des 1. FC Union Berlin den Trainer zum 1. FC Köln geholt, war dann aber noch vor Baumgarts Dienstantritt entlassen worden. In Köpenick, wo Baumgart auf den nach Weihnachten gefeuerten Bo Svensson folgt, sind die beiden Ex-Kölner nun verspätet vereint.
„Nachdem ich Steffen verpflichtet hatte, war ich vier Wochen später meinen Job los. Ich bin ganz optimistisch, dass das jetzt nicht wieder passiert“, witzelte Heldt bei der Vorstellung Baumgarts am Donnerstag und blickte auf die FC-Zeit zurück: „Es war damals schon bemerkenswert, dass Steffen uns zugesagt hat, obwohl wir nicht wussten, ob wir in der Bundesliga bleiben. Das zeugt von Charakter und Loyalität, was man in der Branche nicht so häufig findet.“
Baumgart schon mit anderen Clubs im Gespräch
Anschließend habe er Baumgarts Entwicklung („Egal, wo Steffen gewesen ist, es ist immer der Erfolg eingekehrt“) aus der Ferne beobachtet. „Jetzt“, so Heldt nach der zweiten Verpflichtung des gebürtigen Rostockers, „gehen wir endlich in die Zusammenarbeit, auf die ich mich sehr freue“.
Baumgart selbst zeigte sich über Unions Anfrage „überrascht und sehr glücklich“. Nach seiner Entlassung beim Hamburger SV im November hatte er erst in Australien und dann in Österreich geurlaubt. Dabei war es immer sein Plan, im Januar an die Seitenlinie zurückzukehren. Im Rahmen seiner Vorstellung an der Alten Försterei verriet der 52-Jährige: „Ich hatte schon ein, zwei andere Gespräche geführt.“ Diese Jobs „wären auch im Januar losgegangen“.
Wir haben entschieden, dass es absolut sinnvoll ist, dass der neue Cheftrainer die Mannschaft jetzt erst mal kennenlernt.
Horst Heldt
Bei Baumgarts erster Einheit als Union-Trainer am Donnerstagnachmittag stand wie erwartet auch Ivan Prtajin mit auf dem Rasen. Der unter anderem vom 1. FC Köln umworbene Angreifer soll sich, wie berichtet, unter dem neuen Coach in Berlin durchsetzen. „Wir haben entschieden, dass es absolut sinnvoll ist, dass der neue Cheftrainer die Mannschaft jetzt erst mal kennenlernt“, sagte Heldt.
Heldt: „Die Zeit werden wir uns nehmen“
Mit schnellen Personalentscheidungen sei nicht zu rechnen. Aktuell jemanden freizustellen, „wäre Blödsinn“, ergänzte Unions Sportboss. „Das wird nicht heute und nicht morgen passieren. Wir haben den ganzen Januar Zeit, uns Gedanken zu machen. Die Zeit werden wir uns nehmen“, kündigte Heldt an und erteilte einem Prtajin-Transfer damit auch öffentlich eine Absage.
Selbst wenn die Köpenicker im Laufe des Monats entscheiden sollten, dass der in der Hinrunde unter Svensson nur 16 Minuten eingesetzte Stürmer wechseln darf, käme dies für die Geißböcke, die ihren neuen Knipser eigentlich schon für das am Freitag beginnende Spanien-Trainingslager eingeplant hatten, zu spät. Zudem gilt Baumgart als Befürworter Prtajins, hatte den Kroaten bereits während seiner FC-Zeit im Blick gehabt.
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