Jusuf Gazibegovic hat gegen den Hamburger SV ein bitteres Pflichtspiel-Debüt für den 1. FC Köln erlebt. Der Neuzugang braucht sichtbar noch Zeit, sich an die neuen Begebenheiten anzupassen.
Die Partie im Volksparkstadion war keine sechs Minuten alt, da meldete sich Neuzugang Jusuf Gazibegovic erstmals in der 2. Bundesliga an. Nach einem Kölner Eckball wollte Hamburgs Immanuël Pherai zum Konter ansetzen und legte sich den Ball am FC-Rechtsverteidiger vorbei. Gazibegovic ließ seinen Gegenspieler jedoch nicht entkommen und holte sich für das taktische Foul seine erste Gelbe Karte im FC-Trikot ab.
Es war ein bitterer Einstand für den Kölner Neuzugang, der fortan aufpassen und eigentlich keine weiteren Fouls riskieren durfte. „Wenn ich das nach dem Spiel so sehe, verstehe ich die Karte noch immer nicht. Wir sind 80 Meter vom Tor entfernt, er legt sich den Ball 20 Meter vor und Luca steht auch noch hinter mir“, ärgerte sich Gazibegovic selbst nach dem Spiel.
„Ohne Karte wäre es natürlich leichter gewesen“
Trotzdem ging Gazibegovic noch zwei weitere Male in einen intensiven Zweikampf mit Hamburgs Miro Muheim, zweimal entschied Dingert erneut auf Foulspiel. Zwar war der Bosnier in der 53. Minute ausgerutscht und deswegen in den Linksverteidiger reingerutscht. Trotzdem wollte Trainer Gerhard Struber in der Folge kein Risiko mehr eingehen und nahm den Rechtsverteidiger für Jan Thielmann vom Platz.
„Ohne Karte wäre es natürlich leichter gewesen. Ich habe dann auch noch zwei, drei Fouls gemacht, wo er mir vielleicht noch eine Gelbe Karte geben könnte, vielleicht hat er da ein bisschen drüber hinweggesehen“, war der Neuzugang angesichts des ausgebliebenen Platzverweises erleichtert.
Neuzugang hat noch Luft nach oben
Doch nicht nur aufgrund Gazibegovics akuter Platzverweis-Gefahr verlief das FC-Debüt für den ehemaligen Grazer durchwachsen. Dem 24-Jährigen war die kurze Eingewöhnungszeit und die Umstellung auf eine neue Liga deutlich anzumerken. Zwar hat Gazibegovic mit Graz bereits Erfahrung in der Champions League sammeln können, ein Samstagabend-Topspiel vor 57.000 Zuschauern in der deutschen 2. Liga ist für den Flügelspieler jedoch auch Neuland. Darüber hinaus war Gazibegovic bei Graz zuletzt überwiegend in der Viererkette und nicht wie am Samstag als Schienenspieler gefragt gewesen.
Etwas weniger als die Hälfte seiner Pässe brachte Gazibegovic dabei am Samstag an seine Mitspieler, gewann nur zwei von sieben Zweikämpfen und leistete sich neun Ballverluste (Statistiken laut wyscout). Insgesamt waren dabei nur 36 Prozent seiner Aktionen erfolgreich. Bei Sturm Graz waren es in dieser Saison durchschnittlich 62 Prozent. Der Kölner Neuzugang hat also noch deutlich Luft nach oben.
Das sagt Gazibegovic zu seinem Debüt
„Es war einfach nicht genug heute. Ich habe zu viele unnötige kleine Fehler gemacht“, zeigte sich der Neuzugang selbstkritisch. Auch bei Instagram äußerte sich der neue FC-Profi und schrieb: „Ich bin sehr froh über mein Debüt beim FC Köln. Auch wenn unsere Leistung gestern mit Sicherheit nicht die beste war.“ Optimistisch fügte er aber hinzu: „Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen gemeinsam eine erfolgreiche Zeit haben werden. Auf geht’s.“
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