Der 1. FC Köln hat sich dank zweier Tore in den zweiten 60 Minuten gegen den FC Lugano noch ein 3:3-Unentschieden erspielt. Trainer Gerhard Struber lobte dabei hinterher die vermeintliche B-Elf.
Aus dem Trainingslager in Estepona berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
Ob verdient oder nicht, der 1. FC Köln hätte am Freitag gegen den FC Lugano nach 120 Minuten gut und gerne als Sieger vom Platz gehen können. In einer Partie auf Augenhöhe gegen den Tabellenführer der Schweizer Super League lieferte der Zweitligist über weite Strecken eine souveräne Vorstellung ab. Dafür jedoch verteilten die Kölner auch großzügige Geschenke.
So ging das 0:1 durch Kacper Pryzbylko auf die Kappe von Marvin Schwäbe, beim 0:2 hatte sich Dominique Heintz bei einem hohen Ball verschätzt. Und als sich Jonas Urbig kurz nach dem Start der zweiten 60 Minuten die Kugel ebenfalls selbst ins Netz faustete, schienen die Weichen auf einem Schweizer Sieg zu stehen.
Dreierkette mit Carstensen und zwei Youngsters
Insbesondere, da nach der 15-minütigen Pause zwischen dem zweiten und dritten Viertel eine äußert unerfahrene Kölner Mannschaft auf dem Feld gestanden hatte. Meiko Sponsel, Neo Telle und Rasmus Carstensen bildeten dabei die Dreierkette – womit mit Telle nur ein gelernter Innenverteidiger vor Urbig auf dem Feld stand. Zudem lief mit Emin Kujovic ein weiterer U21-Spieler auf.
Darüber hinaus durften sich auch Marvin Obuz, Max Finkgräfe und ab der 73. Minute auch Steffen Tigges zeigen. Das Trio war in der Hinrunde genauso wie Carstensen kaum zu Zug gekommen und musste sich hinter anderen Spielern einreihen. Doch genau diese Mannschaft war es in den zweiten 60 Minuten, die nach dem zwischenzeitlichen 1:3 zumindest noch ein Unentschieden rausholen konnte.
Sponsel und Tigges tanken Selbstvertrauen
Zunächst traf Sponsel nach einem schönen Freistoß von Finkgräfe, dann setzt Steffen Tigges mit dem 3:3 ein Ausrufezeichen. Marvin Obuz hatte den Angriff eingeleitet, ehe Damion Downs auf seinen Sturmpartner ablegte. Tigges ließ an der Strafraumgrenze seinen Gegenspieler stehen und schloss trocken mit seinem schwächeren rechten Fuß zum Ausgleich ab.
In Summe haderte FC-Trainer Gerhard Struber zwar mit dem Ergebnis, da die drei Gegentreffer Geschenke für die Schweizer gewesen waren (hier mehr dazu). Grundsätzlich zeigte sich der Österreicher jedoch zufrieden mit dem Test. „Wir sind gut reingekommen, dann hatten wir einen Rückfall und waren ein bisschen geflasht mit diesen Toren, die wir gekriegt haben“, sagte der Trainer.
Struber lobt die zweite Reihe
„Trotzdem“, so Struber weiter, „haben wir uns nicht aufgegeben, sind drangeblieben.“ Dabei schickte der 47-Jährige auch ein positives Signal an die zweite Reihe, die das Remis am Ende perfekt gemacht hatte. „Ich würde sagen, dass viele Jungs, die in den letzten Wochen möglicherweise ein bisschen mehr hintendran waren, gezeigt haben, dass mit ihnen zu rechnen ist.“
Für die entsprechenden Spieler nach ihrem zum Teil persönlich schwierigen Hinrunden sicherlich eine Wohltat, an die sie am Dienstag bei der Generalprobe gegen Viktoria Köln werden anknüpfen wollen – wobei die U21-Spieler während der gezielten Vorbereitung auf den HSV voraussichtlich wieder zum Team von Trainer Evangelos Sbonias zurückkehren werden.
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