Jusuf Gazibegovic hat am Freitagmittag sein Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. Bereits nach vier Minuten musste der Rechtsverteidiger jedoch behandelt werden. So lief die Premiere des bislang einzigen Kölner Neuzugangs gegen den FC Lugano.
Aus dem Marbella Football Center berichtet Sonja Gauer
Eine extra Portion Motivation hatte Jusuf Gazibegovic am Freitag nicht gebraucht. Nach einer vollen Trainingswoche mit seiner neuen Mannschaft feierte der Bosnier zum Abschluss des Trainingslagers in Spanien gegen den FC Lugano sein Debüt im FC-Trikot. Dabei ging es schon nach wenigen Minuten ordentlich zur Sache.
In der vierten Minute ging Gazibegovic an der Seitenlinie in einen harten Zweikampf und räumte seinen Gegenspieler Marques Martim aus dem Weg. Nicht jedoch, ohne selbst dabei in Mitleidenschaft gezogen zu werden: Der Kölner Neuzugang bekam den Stollen des jungen Portugiesen gegen den linken Oberschenkel. Schmerzverzerrt blieb Gazibegovic zunächst liegen, konnte nach einer kurzen Behandlungspause aber weiterspielen und stand am Ende 60 Minuten auf dem Feld.
Struber entschuldigt sich bei Martim für Foul
Martim ist derweil nicht so glimpflich davon gekommen. Der Lugano-Profi musste unter Schmerzen ausgewechselt und gestützt vom Platz gebracht werden. In einer der Viertelpausen ging FC-Trainer Gerhard Struber schließlich rüber zur Ersatzbank der Schweizer und entschuldigte sich bei dem verletzten Spieler.
Das war nichts Strukturelles, nur an der Oberfläche.
Gerhard Struber über die verletzung von Gazibegovic
Gazibegovic, der für sein Einsteigen in einem Pflichtspiel vermutlich die Gelbe Karte gesehen hätte, saß derweil nach getaner Arbeit mit einem dicken Eisbeutel auf dem Oberschenkel auf der Tribüne und schaute seinen Kollegen bei den zweiten 60 Minuten zu. „Er hat einen Schlag abgekriegt, ist vom Stollen des Gegenspielers erwischt worden. Das war nichts Strukturelles, nur an der Oberfläche. Eine Prellung, nichts Gravierendes“, gab Trainer Gerhard Struber nach der Partie bereits Entwarnung.
So haben Keller und Struber das Debüt gesehen
Mit der Leistung seines Neuzugangs, den Struber selbst schon seit vielen Jahren kennt, war der Trainer dabei zufrieden. „Ich fand ihn ordentlich. Man sieht einfach, dass er in dieser Idee daheim ist, dass er das Nach-vorne-verteidigen drinnen hat“, sagte der 47-Jährige. „Er hat immer wieder versucht, den Gegner unter Druck zu bringen, hat uns gut aus der Verdichtung gebracht. Und nach vorne ist es bei ihm normal, dass er etwas bewegen will. Ich würde sagen, es war ein ordentliches erstes Spiel.“
Sportchef Christian Keller sprach ebenfalls von einem „soliden“ Spiel des bosnischen Nationalspielers. Allerdings habe Gazibegovic noch nicht alles vom dem abrufen können, weshalb man ihn unbedingt zum FC hatte lotsen wollen. „Er kann sicherlich deutlich besser spielen“, sagte Keller nämlich ebenfalls. Grundsätzlich habe sich der 24-Jährige jedoch schon gut innerhalb der Mannschaft akklimatisiert. „Gazi ist in dieser Woche gut reingekommen. Das ist nicht immer so einfach, wenn du in eine neue Mannschaft kommst. Aber er hat gut trainiert.“
Dem Verteidiger, der auf der rechten Schiene im 3-4-3 zum Einsatz gekommen war, bleibt zu hoffen, dass die Schmerzen nach dem Schlag schnell nachlassen. Am Montag beginnt schließlich am Geißbockheim die intensive Vorbereitung auf das erste Rückrundenspiel gegen den Hamburger SV. Bis dahin hat der Neuzugang wie alle anderen FC-Profis jedoch erst einmal zwei Tage frei.
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