Der 1. FC Köln auf der Transfer-Zielgeraden im Januar: Können die Geißböcke den nötigen Stürmer noch verpflichten? Und welche Rolle spielt Jonas Urbig in diesen Plänen? Nach der Niederlage beim HSV muss Christian Keller liefern.
Die Verantwortlichen des 1. FC Köln hatten in den letzten Wochen die Tonalität runtergeschraubt. Plötzlich wollten Sportchef Christian Keller und Co. nichts mehr von einem „Muss“ bei der Stürmersuche wissen. Dabei war eigentlich seit einem Jahr klar: Sobald der FC wieder auf dem Transfermarkt aktiv werden darf, soll ein neuer Neuner kommen.
Der Grund liegt auf der Hand: Im Sommer 2022 hatten sich die Verantwortlichen eingeredet, den Abgang von Anthony Modeste mit Steffen Tigges, Sargis Adamyan und Florian Dietz kompensieren zu können. Im Sommer 2023 redete man sich dann ein, dass es neben dem im Winter zuvor verpflichteten Davie Selke keinen zweiten Stoßstürmer bräuchte. Die Folgen sind heute noch zu spüren.
Der FC ist im Sturm blank
Gegen den Hamburger SV fehlte einmal mehr ein Stoßstürmer mit der nötigen Qualität, um dem HSV gefährlich zu werden und dem FC mehr Wucht zu verleihen. Während Selke auf der anderen Seite die FC-Abwehr beschäftigte, hatte Damion Downs keinen guten Tag erwischt und Tigges konnte anschließend ebenso praktisch nichts ausrichten. Die 90 Minuten zeigten deutlich, wo Kölns Achillesferse liegt.
Tim Lemperle fehlte wie schon vor Weihnachten verletzt. Downs zeigte die Schwankungen, die ihm mit seinen jungen Jahren noch zugestanden werden müssen. Tigges verfügt nicht über das nötige Selbstvertrauen, sondern spielt wie ein Spieler, der wieder einmal seit über einem halben Jahr auf ein Tor wartet und der in der Hinrunde schon als aussortiert galt. Kurzum: Der FC war einmal mehr blank in Sachen Alternativen.
Fehler soll sich nicht noch einmal wiederholen
So wenig die Niederlage beim HSV ein Beinbruch war, so ärgerlich war sie doch und so deutlich machte sie noch einmal, warum Gerhard Struber intern schon länger deutlich gemacht hat, dass er sich sehr wohl noch einen Mittelstürmer wünscht. Der Österreicher weiß, dass von ihm und der Mannschaft der Aufstieg erwartet wird. Deshalb soll Keller mit einem neuen Angreifer zumindest die Chancen erhöhen, dieses Ziel zu erreichen. Nach 2022 und 2023 würde ein erneuter Verzicht auf einen Stürmer-Transfer die Qualität des Kaders im vorentscheidenden Moment der Saison nicht noch einmal anheben.
Woran aber liegt es, dass der FC bislang noch nicht aktiv wurde? Der geplatzte Transfer von Ivan Prtajin ist bekannt. Das Interesse an Benedikt Pichler wurde in den vergangenen Tagen nicht mehr kommentiert. Der 27-Jährige kam in den ersten drei Bundesliga-Spielen des Jahres in Kiel nur drei Minuten zum Einsatz. Oder verhandelt der FC im Hintergrund mit dem großen Unbekannten, dessen Name aktuell noch nicht bekannt ist?
Bericht über zweites Urbig-Angebot
Nach den finanzintensiven Transfers von Jusuf Gazibegovic und Joël Schmied hat der FC keine großen Finanzmittel im Winter mehr zur Verfügung. Doch ohnehin lief zuletzt eigentlich alles auf ein Leihgeschäft hinaus. Jonas Urbig könnte diese Position der Kölner aber noch einmal verändern. Sollte der Torhüter tatsächlich für einen hohen einstelligen Millionenbetrag zum FC Bayern wechseln, wären die Geißböcke von jetzt auf gleich in einer ungleich stärkeren Position und könnten in einem anderen Regal nach einem möglichen Angreifer suchen.
Am Montag berichtete Sky nun von einem neuen Angebot, welches die Bayern dem FC unterbreitet – und welches die Geißböcke erneut abgelehnt haben sollen. Die Gespräche sollen nun aber intensiviert werden. Man habe sich angenähert. Sollte es noch in dieser Woche zu einer Einigung kommen, hätte Keller bis zum 3. Februar noch über eine Woche Zeit, um den Stürmermarkt zu sondieren. Nur eines scheint sicher: Gegen die SV Elversberg am Samstag im ersten Heimspiel des Jahres wird noch kein neuer Stürmer im FC-Kader stehen. Der Druck aber auf die FC-Verantwortlichen ist nach der Pleite in Hamburg gestiegen.
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