Messer am Hals: Das sagt der FC zur Kritik an umstrittener Choreo

Die Choreografie der FC-Fans gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: GEISSBLOG)
Die Choreografie der FC-Fans gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: GEISSBLOG)

War es nur ein Ausdruck der Rivalität zwischen den aktiven Fanszenen des 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf oder war es eine Grenzüberschreitung? Nach dem Zweitliga-Derby am Sonntag stand die Choreografie der FC-Fans im Mittelpunkt der Diskussion.

Ein Fan des 1. FC Köln mit einem Messer am Hals der Glücksgöttin Fortuna – so erhob sich am Sonntag eine riesige Choreografie auf der Südtribüne des RheinEnergieStadions. Was für manche nur eine weitere provokante Choreo von Fans gegen Fans war, war für andere ein geschmackloser Fehltritt mit Blick auf die diversen Messerangriffe in Deutschland in den vergangenen Monaten.

Nach dem Spiel gestand FC-Sportchef Christian Keller ein, dass das Motiv zumindest unglücklich war. Zumal diese Darstellung in dieser Form vorab vom FC freigegeben worden war. „Schön fanden wir das Motiv nicht, konnten aber damit leben“, sagte Keller und bezog dies darauf, dass es ansonsten rund um das Duell des Erzrivalen mehr oder weniger ruhig geblieben war. „Das Wichtigste ist bei so einem emotionalen Derby, dass es friedlich verläuft. Und das Derby ist sicher und friedlich verlaufen.“

Keller sieht „keinen Aufruf zur Gewalt“

Tatsächlich war es weitgehend ruhig geblieben, abgesehen von der großen Fan-Kontrolle der Düsseldorfer Gäste durch die Polizei vor der Partie (der GEISSBLOG berichtete). Darüber hinaus gab es während der Partie noch eine Rangelei im Oberrang auf der Nordtribüne im Gästeblock. „Aber ansonsten war gar nichts“, sagte Keller, gestand aber ein: „Wenn sich die Rivalität nur auf dem Platz abspielen soll, muss man an anderer Stelle Zugeständnisse machen. Ob es einem gefällt oder nicht.“

Und dieses Zugeständnis war die Wahl des Motivs gewesen. Keller, der als bekennender Unterstützer der Kölner Ultra-Szene bekannt ist, wollte das Plakat nicht zu hoch hängen: „Für mich ist es die Rivalität zweier Fanszenen, die in dieser Kultur so normal ist. Ob das dem Ottonormalverbraucher auch gefällt, ist was anderes.“ Das Messer am Hals im Zuge der gesellschaftlichen Realität sei in Kellers Augen „nichts Diskriminierendes“ gewesen, „wir haben auch keinen Aufruf zur Gewalt gesehen“.

In der Abwägung haben wir uns für die Genehmigung entschieden, um ein friedliches Derby zu gewährleisten

Christian Keller

Hinter den Kulissen soll aber trotzdem bereits ein Gespräch zwischen Club und Fanszene stattgefunden haben, denn der FC war sich offenbar sehr wohl der Brisanz dieser Darstellung bewusst gewesen. Dennoch hatte man sich für die Freigabe entschieden, weil man andernfalls eine Eskalation auf den Rängen, insbesondere durch Pyrotechnik, befürchtet hätte. „Die Sicherheit steht immer im Vordergrund“, gestand Keller indirekt. „In der Abwägung haben wir uns für die Genehmigung entschieden, um ein friedliches Derby zu gewährleisten.“ Das war es am Ende, wenn auch mit einem faden Beigeschmack.

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