„Müssen ihn schnell reinbringen“: Strubers Plan mit Rondic

Bringt Gerhard Struber den jüngsten Neuzugang schon im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 von Beginn an? Der Trainer des 1. FC Köln muss entscheiden, ob Imad Rondic schon bereit für die Startelf ist.

Noch immer diskutieren die Fans des 1. FC Köln die 112. Spielminute am Mittwochabend in der BayArena. Imad Rondic lief im Strafraum am ersten Pfosten ein, Steffen Tigges schlug die perfekte Flanke, Rondic drückte den Ball über die Linie und der FC feierte den vermeintlichen Ausgleich zum 3:3, der zunächst auch zählte.

Bis der VAR eingriff und den Treffer wegen einer Abseitsposition zurücknahm. Doch hatte Rondic wirklich im Abseits gestanden? Für einige Fans erschien die später veröffentlichte Abseitslinie falsch gezogen. Der DFB aber blieb bei seiner Entscheidung, der Treffer wurde zurückgenommen, der FC verlor und Rondics Debüt für den FC blieb ohne Krönung.

Rondic schon eine Startelf-Option?

Und doch: Rondic konnte direkt zeigen, dass er weiß, wo das Tor steht. Eine Eigenschaft, die in den kommenden Wochen im Vordergrund stehen muss. „Wir wissen, dass er einiges mitbringt. Es ist wichtig, dass er schnell reinkommt und sich ein Standing aufbaut, damit er ins Toreschießen kommt“, sagte Gerhard Struber am Freitag. „Wir haben nicht viel Zeit für die Integration. Wir müssen ihn, auch mit Video, schnell reinbringen.“

„Schnell reinbringen“ heißt auch, dass Rondic schnell eine Option für die Startelf werden soll. Schließlich ist Tim Lemperle noch immer nicht wieder fit und Steffen Tigges eigentlich nicht für die Startelf gedacht, auch wenn sich der lange unglückliche Mittelstürmer zuletzt deutlich verbessert zeigte. Rondic ist somit schon am Sonntag gegen den FC Schalke 04 eine ernsthafte Alternative als Nebenmann für Damion Downs im Angriff.

Zumal der FC im Mittelfeld ein Problem hat, das Linton Maina lösen könnte. Weil neben Lemperle auch Florian Kainz weiter ausfällt und Eric Martel von der Sechs in die Dreierkette zurückrücken muss, fehlt dem FC im Zentrum ein Spieler für die Zehn. Auch, weil Luca Waldschmidt zuletzt nicht überzeugen konnte. Eine Option wäre Mathias Olesen auf der Doppelsechs neben Denis Huseinbasic, wodurch Dejan Ljubicic auf die Zehn rücken könnte. Eine andere Option wäre eben Rondic neben Downs, wodurch Maina auf die Zehn rücken und Ljubicic neben Huseinbasic die Doppelsechs bilden könnte.

Maina hat in den letzten Wochen zwar als zweite Spitze überzeugt. Als variabler und schneller Spieler hinter den Spitzen könnte er aber genauso gut diese Rolle ausfüllen und die Räume nutzen, die Rondic und Downs mit ihrer körperlichen Präsenz freimachen. Downs scheint nach seinem Tor in Leverkusen seinen Startelfplatz sicher zu haben. Gesucht werden seine Nebenleute. „Damion hat wieder aufgezeigt, wie hochtalentiert er ist“, lobte Struber und forderte nun mehr. „Wir müssen ihn jetzt wegentwickeln vom Talent hin zum gestandenen Profi, der in jedem Spiel unter Beweis stellt, wie gut er ist.“

Rondic soll Downs ergänzen

Mit Rondic an seiner Seite würde eine neue Kompetente hinzukommen, von der auch Downs profitiert. Zuletzt musste das Eigengewächs die Rolle des Wandspielers ausfüllen. Etwas, womit Downs noch zu kämpfen hat. Noch zu selten gelingt es ihm, sich gegen erfahrene und robuste Innenverteidiger im Infight durchzusetzen. Diese Rolle soll künftig Rondic übernehmen, um Downs die Möglichkeit zu geben, noch mehr Tiefe zu suchen und seine spielerischen Fähigkeiten einzubringen. Womöglich schon am Sonntag gegen Schalke.

So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schmied, Martel, Heintz – Thielmann, Ljubicic, Huseinbasic, Pacarada – Maina – Downs, Rondic